Die Formel 1 wurde beim Brasilien-GP am Samstag von einer Regenflut übermannt. Das Qualifying musste komplett abgesagt und schließlich auf Sonntag verschoben werden.

Doch für den Super-Renntag sind die Wetterprognosen ähnlich schlecht wie für den Samstag. Deshalb ergreift die Königsklasse einen ungewöhnlichen Schritt und verlegt gleich den gesamten Zeitplan für den Sonntag nach vorne.

Neue Formel-1-Startzeiten in Brasilien: Rennen startet 90 Minuten früher

Der neue Zeitplan wurde in einer gemeinsamen Ankündigung der Formel 1 und der FIA am Samstagabend verkündet und zuvor mit den Renn-Stewards abgestimmt. Das Rennen beginnt nun 90 Minuten früher als ursprünglich geplant. Eigentlich wäre der Start auf 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit (14 Uhr Ortszeit) angesetzt gewesen. Jetzt nimmt der Grand Prix schon um 16:30 Uhr Fahrt auf (12:30 Uhr Ortszeit).

Für das Qualifying bedeutet das, dass es ebenfalls extrem früh losgeht. Bereits um 11:30 Uhr wird die Startaufstellung ausgefahren, vor Ort entspricht das 7:30 Uhr. Für die TV-Stationen und die internationalen Übertragungen des Rennens kommt das einer mittleren Katastrophe gleich, da das gesamte Programm auf die ursprünglich fixierte Rennzeit ausgelegt ist. Nun muss kurzfristig umdisponiert werden.

Formel 1 Zeitplan in Brasilien: Wann ist das Qualifying, wann das Rennen?

  • Qualifying in Sao Paulo (Brasilien): 11.30 Uhr MEZ / 7.30 Uhr Ortszeit
  • Rennen in Sao Paulo (Brasilien): 16.30 Uhr MEZ / 12.30 Uhr Ortszeit

Doch die Maßnahme wird als nötig empfunden, da die FIA und die Formel 1 ansonsten das akute Risiko sehen, dass es überhaupt kein Rennen geben könnte. „Dies wird sicherstellen, dass wir den Fans einen möglichst spannenden Renntag bieten können. Sowohl die FIA als auch die Formel 1 sind der Meinung, dass diese Zeitverschiebung notwendig und für alle unsere begeisterten Fans richtig ist", heißt es in der Aussendung.

Drohszenario Belgien: Früherer Rennstart soll Brasilien-GP retten

Als Drohszenario hat die gesamte Formel 1 noch den Belgien-GP 2021 im Kopf. Damals wurde das Rennen aufgrund von starken Regenschauern mehrmals verschoben und ging schließlich in Form einer dreiründigen Parade hinter dem Safety Car über die Bühne. Für den gesamten Sonntag werden laufend Regenschauer prognostiziert. Allerdings soll das Wetter am frühen Nachmittag schlechter werden. Die frühere Startzeit erhöht also die Chancen, den Grand Prix über die Bühne zu bekommen.

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Bereits am Samstag zeigte sich ein ähnliches Muster: Nachdem der Sprint noch bei trockenen Bedingungen über die Bühne ging, änderte sich das Wetter weniger als eine halbe Stunde vor dem Qualifying rapide. Nach der geplanten Startzeit des Zeit-Trainings blieb zwar ein Fenster von etwa drei Stunden, um die Session unter Dach und Fach zu bringen. Doch das Wetter beruhigte sich in diesem Zeitraum nicht.

Ganz im Gegenteil: Das Stadtviertel Interlagos, in dem die Strecke liegt, verzeichnete die höchste Niederschlagsmenge in Sao Paulo. Teilweise standen Straßen unter Wasser. Auf der Rennstrecke war es nicht so schlimm. Aber stehendes Wasser und die daraus resultierende schlechte Sicht wurden in Kombination mit der einsetzenden Dunkelheit als Gründe für die Verschiebung auf Sonntag genannt. „Die Sicherheit steht unter solchen Umständen immer an erster Stelle“, begründeten die FIA und die Formel 1 in ihrer Entscheidung.