Schon seit Freitag war klar, dass Max Verstappen in Spa nicht von der Pole starten würde. Ein Tausch des bedeutete zehn Plätze Strafe in der Startaufstellung. Mit einem dominanten Qualifying ließ Verstappen die Formel 1 in Spa jedoch erzittern. Trotz riesigem Vorsprung glaubt er nicht an den Sieg über schwächelnde McLaren.
Mit massiven 0,595 Sekunden Vorsprung hatte sich Verstappen am Ende eines verregneten Qualifyings durchgesetzt. Das bedeutet für ihn Bestzeit, und nach Addition der Strafe den elften Startplatz. Wirklich antastbar hatte er auf der nassen Fahrbahn in Spa nicht gewirkt. Das war nicht nur ihm selbst geschuldet. Der Regen kam Red Bull entgegen.
"Man kann sehen, wir fahren vielleicht auch ein bisschen mehr Abtrieb als unsere Konkurrenz, das ist im Nassen natürlich etwas stabiler", erinnert Verstappen. Am Freitag hatte er in FP1 einen größeren, in FP2 einen kleineren Heckflügel versucht. Letztendlich wählte er den größeren: "Damit habe ich mich einfach etwas besser gefühlt."
Über Nacht hatte sich Red Bull die Daten genau angesehen. Der größere Flügel sollte Verstappen bei seiner Aufholjagd im höchstwahrscheinlich trockenen Rennen kein Hindernis sein, denn natürlich hat er zum Überholen dann auch DRS zur Verfügung: "Der DRS-Effekt ist hier groß, und am Ende des Tages ist es denke ich wichtiger, dass du gut auf deine Reifen aufpassen kannst. Wenn deine Reifen halten, kannst du Leute überholen."
Schreckgespenst McLaren: Startplatz 11 ist für Verstappen zu weit weg
Schon am Freitag hatten die Teams im Trockenen große Probleme mit Rutschphasen und mit dadurch ausgelöstem Graining beobachtet. "Morgen wird es auch wärmer sein, dann rutschst du etwas mehr", mahnt Verstappen. "Wenn ich mir zum Beispiel den McLaren anschaue - die haben einen sehr dünnen Flügel. Scheint für sie zu passen, für mich passte das gestern nicht."
McLaren hatte am Freitag in den trockenen Longruns auch mit wenig Flügel den Ton angegeben. Im nassen Qualifying schwächelten sie und belegten nur die Plätze fünf und sechs. Hilft Red Bull trotzdem nichts, laut Verstappen: "Ihre Rennpace gestern war unglaublich stark."
"Natürlich fahren sie etwas weiter hinten los, aber ich denke, sie sind so schnell, dass sie sehr zeitnah um die Führung kämpfen werden", lautet Verstappens Prognose. Für sich selbst setzt er Schadensbegrenzung an erste Stelle: "Ich wäre schon happy, wenn wir mit ihrer Rennpace mithalten können." Als Ziel gibt er aus, Mercedes und Ferrari zu schlagen: "Und wenn wir etwas Glück haben, können wir McLaren herausfordern."
Verstappen motiviert sich mit bester Zeit in schwierigem Qualifying
Nach einigen schwierigen Rennen für Red Bull ist dieses Qualifying für Verstappen dennoch ein kleiner Etappensieg, den es zu feiern gibt. Es ist erst das zweite Mal seit Imola, dass ein Red Bull die schnellste Qualifying-Rundenzeit fährt. "Insgesamt war die Balance besser", lautet Verstappens Fazit nach dem Qualifying verglichen mit den letzten Rennen. Dort hatte er sich ein ums andere Mal über stark wechselhaftes Verhalten des RB20 beschwert.
Spa passt dem Auto mit seiner Zusammenstellung an langen Highspeed-Kurven aber einfach auch gut. So stark war Verstappen, dass er sowohl Q1 als auch Q2 mit je nur einem Satz der Intermediate-Reifen überstand. Infolgedessen hatte er als einziger Fahrer in Q3 zwei neue Sätze übrig: "Das Auto hat sehr gut im Nassen funktioniert. Ich konnte einfach saubere Runden im Regen fahren, was da immer schwierig ist."
Die Pole in Spa erbt dank der Strafe Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Wie schon im Vorjahr übrigens - auch da hatte sich das Motorstrafen-Szenario ähnlich abgespielt. Während Verstappen im Vorjahr trotzdem locker zum Sieg fuhr, aber dieses Jahr Probleme erwartet, sieht Leclerc 2024 wie schon 2023 keine großen Chancen. Mehr dazu hier:
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