Daniel Ricciardo kämpft bei den Racing Bulls um seinen Verbleib in der Formel 1. Der ehemalige Red-Bull-Pilot und achtfache Grand-Prix-Sieger musste sich in diesem Jahr beinahe immer hinter Teamkollege Yuki Tsunoda anstellen. Der Vertrag mit dem Japaner wurde vor dem F1-Qualifying in Montreal verlängert, Ricciardo muss sich wohl hingegen mit dem Neuseeländer Liam Lawson um das zweite Cockpit im RB-Team duellieren.
Die anhaltende Misere des Australiers rief schon eine Reihe an Kritikern auf den Plan. Zuletzt Jacques Villeneuve. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister ist dafür bekannt, gerne mit bissigen Sprüchen für viel Aufsehen zu sorgen. Er ging vor dem Kanada-GP bei Sky F1 scharf mit Ricciardo ins Gericht.
Jacques Villeneuve über Ricciardo: Wenn du es nicht drauf hast, geh nach Hause
Villeneuve verliert die Geduld mit Ricciardo, der vor seinem Comeback im kleinen Red-Bull-Team 2022 bei McLaren trotz eines noch laufenden Vertrages rausgeworfen wurde. "Wir hören seit Jahren dasselbe: 'Wir müssen das Auto besser für ihn machen, der Arme.' Nein! Man macht sich diese Mühe für einen Fahrer wie Lewis Hamilton, der viele Weltmeisterschaften gewonnen hat und nicht für einen Fahrer, der es nicht drauf hat. Wenn du es nicht drauf hast, geh nach Hause", so die scharfe Kritik von Villeneuve.
"Ich denke, sein Image hat ihn mehr in der Formel 1 gehalten als seine Ergebnisse", urteilte Villeneuve weiter. Ricciardo reagierte beim Qualifying in Kanada zuerst auf der Strecke mit einem eindrucksvollen fünften Platz auf die Kritik und direkt im Anschluss auch am Mikrofon. Dabei teilte er mächtig gegen Villeneuve aus und wurde sogar persönlich.
Daniel Ricciardo kontert: Villeneuve hat zu oft etwas auf den Kopf bekommen
"Ich weiß nicht, was er gesagt hat. Aber ich habe gehört, dass er Scheiße erzählt hat. Aber das tut er immer", giftete Ricciardo gegen den einstigen Williams-Piloten, der häufig seine Meinung zu Themen in der Königsklasse kundtut. "Ich glaube, er hat seinen Kopf ein paar Mal zu oft angeschlagen. Ich weiß nicht, ob er Eishockey oder irgendwas spielt", verschaffte Ricciardo seinem Ärger Luft.
"Wie auch immer. Ich werde ihm die Zeit des Tages geben, aber all diese Leute können mich mal", schoss der Honey Badger scharf gegen seine Kritiker. "Ich möchte gerne noch mehr sagen, aber ich lasse es", schloss er seine Wutrede ab.
Antwort auf der Strecke: P5 im Kanada-Qualifying
Für Ricciardo jährt sich beim Kanada-GP 2024 ein besonderer Tag. Vor exakt zehn Jahren gewann er sein erstes Formel-1-Rennen auf dieser Strecke. Da erscheint es nur passend, dass er am Jahrestag seines Sieges auch eine seiner besten Qualifying-Performances in diesem Jahr ablieferte.
In Q3 lieferte er eine sensationelle Runde, die ihn bis auf P5 nach vorne brachte. Weniger als zwei Zehntelsekunden trennten ihn von der Pole Position. "Das Auto fühlte sich gut an. Ich war in der Lage es gut sliden zu lassen und es ein bisschen aggressiver zu fahren", erklärte er seine Leistung auf der Strecke.
Außerdem ist Ricciardo überzeugt davon, dass mentale Aufbauarbeit, die er nach dem enttäuschenden GP-Wochenende in Monaco betrieben hatte, ihm zugute gekommen sei. Ob sich seine gute Qualifying-Leistung auch in ein gutes GP-Ergebnis ummünzen lässt, wird das Formel-1-Rennen am Sonntag zeigen. Es wären seine ersten Punkte an einem Rennsonntag. Bisher sammelte er lediglich beim F1-Sprint in Miami Zähler, auch damals nach einem sensationellen Qualifying.
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