Platz 5: Kevin Magnussen - Das erste und letzte Mal
Oft brauchen Rookies zuerst eine Eingewöhnungsphase, bis sie Höchstleistungen erbringen können. Nicht Kevin Magnussen. In seiner gesamten Formel-1-Karriere konnte der Däne nicht wiederholen, was er bei seinem Debüt-Rennen schaffte. Der damals 21-jährige Magnussen startete 2014 beim Großen Preis von Australien mit McLaren. In einem regnerischen Qualifying landete er auf P4, deutlich vor Teamkollege und Weltmeister Jenson Button.
Diese Position konnte Magnussen auch im Rennen halten. Dank Motorproblemen bei Lewis Hamilton sicherte sich der Däne den dritten Platz und somit ein überraschendes Podium beim Debüt. Und damit war die Wundervorstellung noch nicht vorbei. Daniel Ricciardo wurde nach dem Rennen noch disqualifiziert, wodurch Magnussen auf P2 vorrückte.

Doch die Erfolgsgeschichte endet hier. Genau da, wo sie angefangen hat. Der Rookie musste McLaren am Ende der Saison verlassen. Seit dem Erfolg bei seinem ersten F1-Rennen bis zu seinem voraussichtlich endgültigem Formel-1-Aus Ende 2024, kehrte Magnussen nie wieder auf das Podium zurück.
Platz 4: Mark Webber - Mit P5 auf dem Podium
Beim Großen Preis von Australien 2002 startete das erste Mal ein australischer Fahrer bei dessen Heimrennen. Mark Webber gab mit Minardi sein F1-Debüt. Er hatte mit dem Team einen Vertrag für drei Rennen, um zu beweisen, dass er in die Königsklasse gehörte. Das Auto war unterfinanziert und es fehlten Testkilometer.
Webber qualifizierte sich für den 18. Platz. Ins Ziel zu kommen war die höchste Erwartung. Doch dann krachte Ralf Schumacher in der ersten Kurve in den Ferrari von Rubens Barrichello. Ganze acht Autos wurden in das Chaos verwickelt und schieden aus. Obwohl es in der Saison 2002 nur Punkte für die ersten sechs Piloten gab, hatte Webber plötzlich eine Chance.
Die Euphorie in ganz Australien war enorm, als der Rookie auf P5 die Ziellinie überquerte. Nach der offiziellen Siegerehrung durfte auch Webber auf dem Podium feiern. Eigentlich gegen das Protokoll, aber die australische Sensation setzte die Normalität an diesem Sonntag außer Kraft.
Platz 3: Michael Schumacher - Trotz Ausfall richtig gepunktet
In den Top-5-Rookie-Debüts muss auch die kuriose Geschichte von Michael Schumachers erstem F1-Rennen landen. Der Deutsche sprang 1991 in Spa als Ersatz für Jordan-Pilot Bertrand Gachot ein. Dieser war zuvor in London verhaftet worden, weil er einen Taxifahrer attackiert hatte. Schumacher kannte die belgische Strecke noch nicht, was er Teamchef Eddie Jordan verheimlichte, und lernte den Kurs zuvor lediglich auf dem Fahrrad kennen.

Im Qualifying belegte der Newcomer überraschend den siebten Platz und schlug damit seinen erfahrenen Teamkollegen Andrea de Cesaris, was in der F1-Welt für Schlagzeilen sorgte. Im Rennen schied Schumacher wegen eines Kupplungs-Defekts bereits in der ersten Runde aus.
Seinem Aufschwung in der Formel 1 und dem Ruf als Naturtalent schadete der Ausfall beim Debüt jedoch nicht. Schon beim nächsten Grand Prix wurde für Schumacher ein Sitz bei Benetton freigemacht. Wie die unglaubliche Geschichte weitergeht, sollte allseits bekannt sein.
Platz 2: Lewis Hamilton - Wunderkind-Status bestätigt
Jegliche Zweifel an Lewis Hamiltons Können wurden durch sein erstes Formel-1-Rennen sofort ausgeräumt. Es war der Saisonauftakt in Australien 2007. Hamilton startete das Rennen im McLaren von Platz 4. Gleich in der ersten Kurve überholte der junge Brite seinen Teamkollegen, den amtierenden Doppel-Weltmeister Fernando Alonso, und kündigte sich so beeindruckend der gesamten F1-Welt an.

Hamilton hielt dem Druck stand. Er beendete sein Debüt-Rennen schlussendlich nur hinter Kimi Räikkönen und Alonso auf dem dritten Platz. Glück brauchte er für diese Spitzenvorstellung nicht. Der Mythos des Wunderkinds galt als bestätigt. Über zehn Jahre war es damals her, seit zuletzt ein Debütant auf dem Podium der Formel 1 gestanden hatte.
Dieses erste Rennen läutete den Hamilton-Hype ein. Es folgte eine unglaubliche Serie von neun Podien in seinen ersten neun Grands Prix und eine rekordbrechende Karriere. Nur den Rookie-Titel verpasste Hamilton in der Saison 2007 um ein Haar.
Platz 1: Jacques Villeneuve - Fünf Runden fehlen
Er hätte es beinahe geschafft. Der Sieg beim Debüt war für Jacques Villeneuve greifbar. Im Jahr 1996 folgte der Kanadier den Fußstapfen seines Vaters in die Formel 1. Er kam bei Williams an der Seite von Damon Hill unter. Obwohl sich Hill bereits als klarer Titelfavorit etabliert hatte, war es Villeneuve, der beim Großen Preis von Australien 1996 schwer beeindruckte.

Der 24-Jährige machte seinem Namen alle Ehre und holte sich an seinem ersten F1-Wochenende die Pole Position. Nicht nur das. Fast hätte er auch das Rennen gewonnen. Fünf Runden vor Schluss führte Villeneuve das Feld an. Doch dann: Ein Ölleck. Der Sieg glitt außer Reichweite. Nachdem der Kanadier die meiste Zeit des Rennens an der Spitze lag, musste er sich schlussendlich mit P2, hinter Hill begnügen.
Eine Vorschau auf das WM-Ergebnis dieser Saison. Ein Jahr später, nach einem spannenden Kampf mit Michael Schumacher, holte der Williams-Pilot schließlich doch noch den Formel-1-Titel für die Familie Villeneuve.
Du möchtest mehr solcher exklusiven Hintergrund-Geschichten? Dann bestelle das Motorsport-Magazin direkt auf unserer Webseite oder verschenke es zu Weihnachten.
diese Formel 1 Nachricht