Am Donnerstag vor dem Kanada Grand Prix stellte die FIA Regeln und Auto für die Saison 2026 vor. Von einer neuen Ära, der modernen Königsklasse und einer 'moderaten Revolution' war die Rede. Die Autos der Formel 1 sollen zukünftig wieder schmaler und leichter werden. Zudem ersetzt ein neuer Überholmodus das DRS. Bei der Aerodynamik wird zwischen Y-Mode und Z-Mode unterschieden. Klingt spannend oder gar verwirrend? Christian schlüsselt für euch alle Details auf: So sieht das Auto der Zukunft aus.

Nicht nur F1-Fans, sondern auch viele F1-Fahrer waren am Donnerstag zum ersten Mal mit den neuen Regeln konfrontiert. In Montreal reagieren die Piloten auf das 2026-Auto. Mit Hoffnung, Skepsis und schlimmen Befürchtungen.

Lewis Hamilton: 2026-Autos immer noch schwer

"Es sind nur 30 Kilogramm weniger", erinnert Lewis Hamilton. "Es geht in die richtige Richtung, aber es ist immer noch schwer. Ich habe mit einigen Fahrern gesprochen, die das 2026-Auto im Simulator gefahren sind. Sie haben gesagt, es sei ziemlich langsam. Wir werden also sehen, ob es tatsächlich die richtige Richtung ist oder nicht."

Max Verstappen und Christian Horner kritisierten den Plan für die 2026-Motoren, mit Fokus auf Elektro-Power, bereits scharf. Anders sieht das Hamilton. "In Bezug auf die Nachhaltigkeit, insbesondere was die Power Unit betrifft, ist das ein wirklich mutiger Schritt", sagt der Brite. Aber: "Wir müssen nur sicherstellen, dass die Autos effizient und schnell sind und einen natürlichen Schritt nach vorne darstellen. Zudem soll sich das Rennfahren auch tatsächlich verbessern."

Alex Albon: Feld wird auseinandergerissen!

Geringe Geschwindigkeit erwartet auch Alex Albon, der noch dazu eine weitere Befürchtung hat. "Ich möchte nicht voreilig urteilen, aber ich glaube, es wird sehr langsam, extrem langsam", sagt der Williams-Pilot. "Es wird noch etwas Arbeit nötig sein. Die Autos werden leichter, aber ich weiß nicht genau, woher dieser Gewichtsverlust kommt. Es wird eine Verpflichtung des Teams sein, zu versuchen, dieses Gewicht zu reduzieren. Bei der Größe der Autos denke ich aber, dass es in die richtige Richtung geht."

Was Power Unit und Aerodynamik betrifft bekrittelt er: "Alles wird extrem kompliziert." Zudem sieht er durch die neue Fahrzeuggeneration wieder einen größeren Abstand zwischen den Teams. "Ich denke, man wird deutlich sehen, dass die Lücken zwischen den Teams viel größer werden", so Albon. "Wir nähern uns derzeit alle an. In Sachen Pace liegen die Autos sehr nah beieinander. Durch die 2026-Regeln wird das Feld definitiv wieder auseinandergerissen."

Schlussendlich zeigt sich der Thai-Brite aber diplomatisch: "Ich spreche nicht negativ über die neuen Regeln, ich denke nur, dass die ganze Sache positive und negative Aspekte hat."

Fernando Alonso hofft 2026 auf engeren Wettkampf

Ganz anders denkt Fernando Alonso, der im 2026-Auto die Chance sieht, das Rennfahren in der Königsklasse zu verbessern. "Aus Fahrersicht wollen wir einfach einen engen Wettbewerb, mehrere Rennsieger, Chancen für jeden. Wir wollen keine Dominanz von drei, vier Jahren, in der nur ein Team gewinnen kann", bringt es der F1-Veteran auf den Punkt. "Hoffentlich kann 2026 dabei helfen, denn das ist das Einzige, was der Formel 1 fehlt. Der Rest ist großartig."

F1-Regeln 2026 enthüllt: So sieht die Zukunft der Formel 1 aus! (16:24 Min.)

Mit Albon teilt Alonso jedoch die Meinung zur hohen Komplexität: "Die neuen Regeln sehen kompliziert aus. Letzten Endes sind es die Fans, die ihre Meinung dazu abgeben müssen. Ich denke, für uns sind es nur zusätzliche Knöpfe am Lenkrad, die wir drücken müssen."

Daniel Ricciardo: 2026 oder 2016?

Daniel Ricciardo erinnern die Vorzeigebilder des 2026-Autos an die rosige Vergangenheit. "Ich liebe die Autos von 2016, die definitiv schmaler und leichter waren", schwärmt der Australier. "Es wird nicht so extrem, aber es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Ich denke, sie haben erkannt, was die Fahrer wollen."

Um Boost, Y- und Z-Mode macht sich Ricciardo vorerst keine Sorgen. "Die Zeit wird zeigen, was das alles bringt", so der Racing-Bulls-Pilot. "Ich glaube, es ist eines dieser Dinge, bei denen ich Vertrauen in die Formel 1 habe. Es gibt genügend kluge Leute, die das in den Griff bekommen werden. Auch, wenn es am Anfang vielleicht nicht ideal oder perfekt ist."

Auch George Russell hat als GPDA-Vorsitzender eine klare Meinung zu den 2026-Regeln. Der Brite äußert erhebliche Bedenken. Hier zum Nachlesen: George Russell pocht auf Sicherheit für 2026: Formel-1-Autos werden 370 km/h draufhaben!