Die Formel-1-Zukunft von Carlos Sainz ist seit seinem bestätigten Abschied von Ferrari Ende 2024 unklar. Dennoch kommt langsam, aber sicher Bewegung in den Poker um das 2025er-Cockpit des Spaniers - allerdings zu Ungunsten Sainz'. Der 29-Jährige muss sich auf der Suche nach einem Sitz für die kommende Saison zunehmend am Ende des Formel-1-Feldes orientieren.
Erst in dieser Woche ist Sainz mit der Vertragsverlängerung von Sergio Perez bei Red Bull um eine Zukunftsoption ärmer geworden. Überraschend sei dies für Sainz jedoch nicht gewesen: "Das war etwas, was ich schon eine Weile wusste." Neben Red Bull ist mittlerweile wohl auch ein vielfach diskutierter Transfer zu Mercedes vom Tisch. Als heißeste Anwärter auf eine Sainz-Verpflichtung gelten derzeit stattdessen Williams und Sauber, die jedoch aktuell nur an achter, beziehungsweise letzter Stelle der Konstrukteurs-WM liegen.

Sainz über verpasstes Top-Cockpit: Keine Frustration
Unterschrieben haben will Sainz noch bei keinem der Teams - und bestätigt in einem Nebensatz, dass die Zukunftsoptionen Red Bull und Mercedes wohl vom Tisch sind: "Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Ich habe Berichte gesehen. Das bringt mich zum Lachen. Denn ich erinnere mich, dass ich vor drei Monaten Berichte gesehen habe, dass ich für Mercedes und Red Bull unterschrieben habe. Und diese Orte werden augenscheinlich nicht passieren."
Eine unglückliche Situation für Sainz, der zumindest zu Saisonbeginn zu einem der formstärksten Fahrer zählte und nach seinem Sieg in Australien auch die Aufmerksamkeit der Red-Bull-Oberen auf sich lenkte. Zumindest für 2025 dürfte der Kampf um Siege nun aber wohl keine Option sein. "Es gibt keine wirkliche Frustration", meint Sainz dennoch und bestätigt: "Es liegen immer noch eine Menge Optionen auf dem Tisch."

Sainz kryptisch: Gibt für jede Entscheidung einen Grund
"Natürlich ist mein Ziel in der Formel 1, immer zu gewinnen und in der bestmöglichen Position zu sein", gibt der dreifache GP-Sieger zugleich zu. Bei der Wahl der Fahrer-Paarung seien jedoch nicht nur sportliche Gründe ausschlaggebend. "Es gibt so viele Dinge, die innerhalb der Teams eine Rolle spielen. Es ist natürlich immer von außen kompliziert, die Dynamiken der Formel 1 zu verstehen. Aber wenn man es von innen betrachtet, gibt es immer einen Grund, warum jemand eine Entscheidung so getroffen hat", so Sainz.
Für Sainz ist dies jedoch längst nichts Neues mehr. Immerhin geht der Sohn von Rallye-Weltmeister Carlos Sainz Senior bereits seit 2015 in der Königsklasse an den Start. Klar ist: Bei der nun anstehenden Entscheidung über ein Cockpit für 2025 geht es für Sainz auch um eine langfristige Ausrichtung. Immerhin steht neben dem Formel-1-Einstieg von Audi 2026 auch das neue Motoren-Reglement in Kombination mit den gestern vorgestellten neuen Chassis-Regularien in der Formel 1 auf dem Programm.
Sainz: Warum die 2025er-Performance der Teams nicht egal ist
Das Kräfteverhältnis könnte dementsprechend ordentlich durcheinandergewirbelt werden. "2026 wird eine Lotterie sein", meint auch Sainz. "Es sieht für mich unmöglich aus, vorherzusagen, wer konkurrenzfähig sein wird. Vielleicht wird es im Moment etwas dramatisch gesehen, 2025 oder 2026 nicht konkurrenzfähig zu sein, aber 2026 wird so ein Umbruch sein, dass die Zukunft vielleicht etwas sehr Positives für mich bereithält."
Zugleich stellt Sainz jedoch klar, dass er die Saison 2025 keinesfalls abschenken möchte: "2025 ist für mich genauso wichtig wie 2026. Warum? Weil 2026 eine Lotterie ist." Die Performance 2025 sei hingegen leichter einzuschätzen. "Das wird sicherlich bei meiner Entscheidung wichtig sein", meint Sainz deshalb. Angesichts der aktuellen Form könnte dies eher für Williams sprechen - zumal Sauber zuletzt in Monaco vor allem im Qualifying der Konkurrenz aussichtslos hinterherfuhr.
Sainz bestätigt: Cockpit-Entscheidung 2025 langfristig ausgelegt
Unabhängig davon, ob sich Sainz letztlich für Williams, Audi-Sauber oder womöglich ein völlig anderes Team entscheidet, sieht der Mann aus Madrid sein 2025er-Engagement nicht nur als Zwischenstation an. "Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass du ein mittel- bis langfristiges Projekt brauchst, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein. Ich glaube nicht, dass du jemals in der Formel 1 erfolgreich sein wirst, wenn du ein Jahr irgendwo hingehst, um zu gewinnen und dann wieder gehst", stellt Sainz klar.

Zumindest der Rückendeckung des Teams kann sich Sainz voraussichtlich bei seiner neuen Mannschaft gewiss sein. Sowohl bei Williams als auch bei Sauber wäre er unumstritten - was in den bisherigen Gesprächen hinter den Kulissen bereits durchschien. "Bei jedem, mit dem ich gesprochen habe, fühlte ich mich gewollt. Ich hatte das Gefühl, dass mich die Leute wirklich in ihrem Team haben wollen und das macht mich stolz und stimmt mich für die Zukunft positiv", berichtet Sainz.
Sollte sich Sainz schlussendlich für das zukünftige Audi-Werksteam Sauber entscheiden, stünde damit der Abschied der beiden bisherigen Sauber-Piloten Valtteri Bottas und Zhou Guanyu aus Hinwil fest. Denn mit Nico Hülkenberg wurde bereits eine Neuverpflichtung Saubers bekanntgegeben. Was Bottas und Zhou zu ihrer aktuellen Situation auf dem Fahrermarkt zu sagen haben, lest Ihr in diesem Artikel:
diese Formel 1 Nachricht