Red Bull erlebte beim Monaco-GP 2024 eine bittere Niederlage. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hatte keine Chance auf das Podium, doch verglichen mit Sergio Perez lief es bei ihm mit Rang 6 noch relativ gut. Denn für den Mexikaner, der von P16 gestartet war, endete das Rennen bereits vor der zweiten Kurve nach einem heftigen Unfall mit Haas-Pilot Kevin Magnussen Auch Nico Hülkenberg fiel der Kollision zum Opfer.
Für Red Bull war der Übeltäter schnell ausgemacht. Sergio Perez schob im TV-Interview bei Sky F1 die Schuld Magnussen zu. "Wenn man sich meine Onboard ansieht, dann sieht man da zu keinem Zeitpunkt Kevin. Ich war sehr überrascht, dass er weiter reingehalten hat, denn zu diesem Zeitpunkt war das einfach sehr unnötig", ärgerte er sich.
Kritik an Kevin Magnussen: Da muss er zurückziehen
Red-Bull-Teamboss Christian Horner beurteilte den Unfall aus einem ähnlichen Blickwinkel. "Kevin hatte ein Rad innen auf einem Teil der Strecke, der enger wird. Da hätte man sich von ihm erwartet, dass er rausnimmt", kritisierte der Brite das Manöver des Haas-Fahrers. "Er hat nicht nur Checos Rennen zerstört, sondern auch das seines Teamkollegen", fügte Horner hinzu.
Für die Vertreter der Formel-1-Mannschaft aus Milton Keynes war vor allem unverständlich, warum der Zwischenfall nicht einmal untersucht worden sei. Der Crash ereignete sich zwar in der Startphase, wo häufig ein anderes Straßmaß angewandt wird. Andererseits wurde für einen anderen Unfall auf der ersten Runde (jenem zwischen Ocon und Gasly) auch eine Strafe verteilt.
Ärger bei Red Bull: Wurde der Unfall überhaupt untersucht?
"Ich bin enttäuscht, dass es nicht untersucht wurde, denn es war ein schwerer Unfall und mein Auto ist vollkommen zerstört", wunderte sich Perez. Horner pflichtete dem Monaco-Sieger von 2022 bei. Doch landete der Unfall tatsächlich nicht vor den Stewards? Die Antwort erscheint rätselhaft. In den Mitteilungen der Rennleitung wird der Zwischenfall kurz vor Kurve 2 tatsächlich nie explizit erwähnt.
Während der Renn-Unterbrechung wurde zunächst ein Vorfall in Runde 1, Kurve 1 notiert, der einige Minuten später mit der Begründung, dass keine weitere Untersuchung notwendig sei, zu den Akten gelegt wurde. Nach der Wiederaufnahme des Formel-1-Rennens wurde mit der Berührung zwischen Carlos Sainz und Oscar Piastri genauso verfahren - diesmal wurden die involvierten Fahrer namentlich erwähnt.
Da es abgesehen von dem Zusammenstoß zwischen Sainz und Piastri in Kurve 1 zumindest keine offensichtlichen Zwischenfälle gegeben hatte, deutete das darauf hin, dass die erste Untersuchung tatsächlich den Crash zwischen Perez, Magnussen und Hülkenberg zum Thema hatte. Kurve 1 hatte man zu diesem Zeitpunkt aber schon lange hinter sich gelassen. Offiziell bestätigt wurde das Annahme allerdings nicht.
Nico Hülkenberg: Perez und Magnussen gleichermaßen Schuld
Bei Haas teilt man die Sicht der Red-Bull-Kollegen wenig überraschend nicht. Kevin Magnussen behauptete nach seinem Unfall, dass Perez ihm nicht ausreichend Platz gelassen habe. Sein Teamkollege Nico Hülkenberg wollte kein Urteil aussprechen und verteilte die Schuldfrage auf beide Fahrer: "Aus meiner Sicht hätte Checo mehr Platz lassen können. Gleichzeitig war es von Kevin auch optimistisch, da reinzuhalten. Beide hätten es verhindern können."
Magnussen kommt so ohne eine Strafe davon und vor allem ohne Strafpunkte. Und das ist für ihn besonders wichtig. Denn der Däne steht in der Strafkartei der Formel 1 bei bereits zehn Zählern und ist damit nur zwei Punkte von einer Rennsperre entfernt. Eine Bestrafung für den Unfall mit Perez hätte ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diese Sperre eingebracht.
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