Der Monaco-GP der Formel 1 war über weite Phasen eine ereignisarme Angelegenheit. Esteban Ocon konnte das jedoch gar nicht mehr aus dem Auto miterleben, denn für den Alpine-Piloten endete das F1-Rennen schon nach der ersten Runde und daran war ausschließlich er selbst schuld.
In der Portier-Kurve, eigentlich alles andere als eine typische Überholstelle, ritt er ausgerechnet gegen seinen Teamkollegen Pierre Gasly eine aggressive Attacke. Dabei kam es zu einem Kontakt zwischen den beiden Alpine-Fahrern. Gasly überstand die Kollision und konnte das Rennen auf der zehnten Position beenden - was im übrigen seinem ersten Formel-1-Punkt in dieser Saison gleichkam. Ocons Auto wurde hingegen in die Luft geschleudert und war zu schwer beschädigt, um das Rennen fortzusetzen.
Bruno Famin rügt Ocon: Das war vollkommen unangemesssen
Bei Alpine sorgte der Zwischenfall für rauchende Köpfe. Teamchef Bruno Famin ließ bereits während dem Rennen seinem Ärger freien Lauf. Im Interview bei dem französischen TV-Sender Canal+ sagte er: "Es ist traurig, so einen Zwischenfall zu sehen. Das ist exakt das, was wir nicht sehen wollen. Der Angriff von Esteban war vollkommen unangemessen."
"Dort, in der ersten Runde, in Le Portier, war es offen gesagt nicht der richtige Ort für einen Angriff und er ließ seinem Teamkollegen keinen Platz", ärgerte sich Famin über die Umstände des Überholversuches.
Alpine-Zukunft von Ocon: Welche Konsequenzen hat der Unfall?
Famin drohte Ocon mit Konsequenzen für die teaminterne Kollision. "Wir werden eine harte Entscheidung treffen", kündigte er an. Wie diese Konsequenzen aussehen könnten, ließ er offen. Der Vertrag von Ocon läuft jedenfalls mit dem Ende der Saison aus, genauso wie jener seines Teamkollegen. Ob Famin darauf anspielt und der Unfall Auswirkungen auf die Vertragsgespräche bei der Mannschaft aus Enstone haben könnte, lässt sich von außen nicht abschätzen.
Ocon wurde in den letzten Wochen bereits mit einem möglichen Abgang aus Enstone in Verbindung gebracht. Vor allem Williams soll an ihm interessiert sein. Die Stewards zogen aus der Situation bereits ihre eigenen Konsequenzen und verhängten eine Gridstrafe für das nächste Rennen, bei dem Ocon an den Start gehen wird. In Kanada muss er fünf Plätze zurück.
Esteban Ocon entschuldigt sich: War meine Schuld
Ocon sah seinen Fehler ein und meldete sich in den sozialen Medien mit einer Entschuldigung ans Team zu Wort. "Der heutige Zwischenfall war meine Schuld, die Lücke war zu klein und ich entschuldige mich beim Team dafür", schrieb er noch während dem Rennen.
Die Beziehung zwischen Ocon und Gasly gilt seit jeher als schwierig. Bereits bevor sie 2023 Formel-1-Teamkollegen bei Alpine wurden, war es ein offenes Geheimnis, dass die beiden Franzosen nicht die besten Freunde sind. Auf der Strecke blieb es bislang ruhig zwischen ihnen. Gasly und Ocon selbst betonten immer, dass man eine professionelle Beziehung als Teamkollegen pflege.
Der Alpine-Unfall zwischen Ocon und Gasly war nicht der einzige Crash auf der ersten Runde. Eine Karambolage zwischen Sergio Perez und den beiden Haas-Piloten sorgte sogar für eine rote Flagge.
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