Für Fernando Alonso war der Samstag in Imola ein einziges Negativerlebnis. Der zweimalige Weltmeister kam im Qualifying für das siebte Rennen der Formel-1-Saison 2024 nicht über Startplatz 19 hinaus. Nach einem Unfall im Training kam Alonso im Q1 in keinen Rhythmus. Auf einen Ausritt in der Tamburello folgte die Anweisung vom Team, den Aston Martin vorzeitig abzustellen. Einzig ein Track-Limit-Verstoß von Williams-Pilot Logan Sargeant bewahrte den Spanier vor dem letzten Startplatz.

"Heute war einfach einer dieser Tage, an dem alles schief geht", so der 42-Jährige, der die Teilnahme am Qualifying nur seinen Mechanikern zu verdanken hatte. Im dritten Training war er in der letzten Kurve in die Streckenbegrenzung eingeschlagen, nachdem er beim Einlenken das Heck verloren hatte. In der Pause bis zum Zeittraining machte die Crew seinen Aston Martin wieder startklar. "Das war unglaublich und schön anzusehen, wie die Teams von beiden Autos alles gegeben haben, damit meins im Qualifying fahren kann. Das haben wir geschafft, dafür ein großes Dankeschön an alle."

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Das war es für Alonso dann aber auch mit den positiven Nachrichten an diesem Tag. Im Q1 fuhr er mit mehr Benzin als üblich los, um die im FP3 verlorene Streckenzeit aufzuholen. "Wir haben einfach ein paar Pitstops eingelegt, damit ich mehr Runden bekomme", erklärt er. Unter diesen Voraussetzungen konnte er zu Beginn der Session keine konkurrenzfähige Rundenzeit setzen. Die Attacke am Ende blieb jedoch aus. In der Tamburello leistete er sich einen weiteren Fahrfehler, bei dem er diesmal mit einem Ritt durchs Kiesbett davonkam.

Eine weitere Chance bekam er trotzdem nicht. "Am Ende war das Auto leicht und wir hatten neue Reifen drauf, aber dann musste ich wegen eines unbekannten Problems an die Box", klagt Alonso. "Das war ziemlich schmerzhaft. Ich fragte sie drei oder vier Mal, ob ich wirklich reinkommen muss, aber sie bestätigten es immer wieder. Es tut mir für die Mechaniker sehr leid, denn sie hätten nach ihrer tollen Arbeit mehr verdient."

Kein Erfolgsaussicht mit Start aus der Box

Zum Ende des Q1 lag Alonso auf dem 20. und letzten Platz im Klassement. Dass Sargeant die Rundenzeit gestrichen wurde, bewahrte ihn vor der roten Laterne. Am Sonntag wird er trotzdem als Letzter dem Feld hinterherfahren. "Wir wissen noch nicht genau, was mit dem Auto ist, also werden wir aus der Boxengasse starten", so Alonso.

Die Erfolgsaussichten für das Rennen schätzt der 383-fache Grand-Prix-Teilnehmer als gering ein. Unvergessen sind seine Duelle mit Michael Schumacher in Imola in den Jahren 2005 und 2006, bei denen sich beide eine Verfolgungsjagd lieferten, ein rennentscheidendes Überholmanöver aber jeweils ausblieb. Erfahrungsgemäß wird er auch fast 20 Jahre später einen schweren Stand haben.

"Imola ist einer der schlimmsten Orte, um hinten zu starten. Was das Überholen angeht, ist nur Monaco schwieriger. Selbst Singapur macht es einem leichter als Imola, das sagt schon alles", so der Altmeister, der die Renndistanz in Imola dafür nutzen will, neue Erkenntnisse über die Upgrades an seinem AMR24 zu gewinnen. "Es wird ein hartes Rennen, wir sollten über das Paket etwas lernen können."

Alonso bricht trotz Unfall eine Lanze für Imola

Alonso war an diesem Wochenende nicht der einzige Fahrer, der von den scharfen Track-Limits in Imola bestraft wurde. Der Traditionskurs wurde für 2024 angepasst und einige der Kiesbetten früherer Tage wiederhergestellt. Obwohl er zu den Leidtragenden dieser Maßnahme zählte, verteidigt Alonso den Umbau.

"Es ist so definitiv besser. Die Orte an denen du so viel Auslaufzone hast, da wird dir alles vergeben", erklärt er und spricht sich für die gnadenlosen Kiesbetten in Imola aus. "Es ist einer der Kurse, die vielleicht etwas veraltet sind, wenn es um diese großen und breiten Autos geht, die so nah am Asphalt sind. Aber es ist für alle gleich, es bietet andere Herausforderungen beim Setup und du kannst in unterschiedliche Richtungen gehen. Es ist gut, im Kalender diese Mischung zu haben."