Das Formel-1-Qualifying in Imola war für Logan Sargeant eine weitere Enttäuschung. Nach einem Fahrfehler und einem Track-Limit-Verstoß stand der Williams-Wackelkandidat zum wiederholten Mal ohne Rundenzeit da. Der Start durch Rennleitungs Gnaden steht außer Frage, doch nach dem leichten Aufwärtstrend in Miami ist der US-Amerikaner in Italien wieder auf dem Boden der Tatsachen. Für ihn war es das siebte Q1-Aus am siebten Rennwochenende der Saison.
"Es war einfach ein schwieriges Wochenende. Der Wind hat sich im Laufe der beiden Tage immer wieder gedreht, und die Strecke hat sich ziemlich zurückentwickelt. Der Grip war deutlich geringer als im dritten Training, und das hat einigen Leuten Probleme gemacht, so wie mir", so Sargeant, der zusammen mit Teamkollege Alex Albon im Q1 lange Zeit ohne gültige Rundenzeit dastand. Im ersten Versuch hatte er in der Variante Villeneuve beim Richtungswechsel das Heck verloren und war durchs Kiesbett gerodelt.
In der Schlussphase gelang es ihm besser, doch vom 17. Startplatz musste er sich kurz darauf wieder verabschieden. Ein Vergehen gegen die Track Limits kostete ihn seine einzige verwertbare Runde. Die Folge: zum ersten Mal in diesem Jahr beendete Sargeant das Zeittraining ohne Rundenzeit. In der Saison 2023 war ihm das bereits vier Mal passiert. Bei den Qualifyings in Saudi-Arabien, Mexiko und Abu Dhabi sowie dem Sprint Shootout in Katar.
Sargeant fremdelt mit Imola im Formel-1-Auto
In der Qualifying-Generalprobe hatte er als 15. noch Hoffnung geschöpft. "Ich glaube, ich habe mich an beiden Tagen gut angestellt und hatte das Gefühl, mich mit jedem Run zu verbessern," so der 23-Jährige über die Trainings. Das ihm im Formel-1-Auto unbekannte Autodromo Enzo e Dino Ferrari machte ihm das Leben dabei aber doch schwerer als erhofft.
2023 hatte der Grand Prix in Imola nicht stattgefunden, nachdem die Region zuvor bei schweren Regenfällen teilweise überflutet wurde. "Es war dieses Wochenende sehr mühsam und nicht einfach, weil ich nie zuvor hier war", so Sargeant, der in der Formel 2 vor zwei Jahren allerdings durchaus die Erfahrung machte, in Imola zu fahren. In der Formel 1 tat er sich dennoch schwer. "Diese Strecke stellte einen vor viele Herausforderungen. Es ist ziemlich knifflig, hier eine Runde zusammenzubekommen."
Im Gegensatz zum Teamkollegen hat er in Imola noch nicht den neuen Unterboden an seinem Williams FW46. Albon kam im Q1 mit einer Rundenzeit von 1:16.524 Minuten als 14. eine Runde weiter. Sargeant war auf seiner ungültigen Runde etwa drei Zehntelsekunden langsamer. Das leichtere Upgrade hätte er am Wochenende gerne schon gehabt. "Natürlich, Gewicht macht einen deutlichen Unterschied. Je früher ich es auch bekomme, desto besser."
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