In Miami erlebte McLaren einen ersten Rückschlag in der Aufholjagd zu Beginn der Formel-1-Saison 2022. Der Rückstand des Teams aus Woking resultierte aus massiven Bremsproblemen beim zweiten Test in Bahrain, welche Longruns mit dem MCL36 unmöglich machten. Erst mit Hilfe von provisorischen Teilen aus dem 3D-Drucker konnte McLaren überhaupt eine Renndistanz schaffen.
Bis zum Grand Prix in Miami setzten die Briten ihren stetigen Aufholprozess auch in Resultate um, mit dem Podestplatz von Lando Norris in Imola als Höhepunkt. In den USA wurden allerdings einige Schwächen des Autos aufgedeckt, unter anderem in langsamen Kurven. Für Norris, dessen Rennen nach einem Crash mit Pierre Gasly frühzeitig endete, dennoch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken
"Ich denke, wir haben eine ordentliche Pace, aber wir brauchen noch eine Steigerung, um mit Mercedes und den anderen vor uns zu konkurrieren", meinte er nach dem Rennen in Miami gegenüber Motorsport-Magazin.com. Im Hinblick auf das Rennen in Barcelona hört man im McLaren-Lager jedoch vorsichtigen Optimismus. Der Grund dafür: Der Test im Februar.
McLaren das erste Mal auf bekannter Strecke
Ging McLaren in Bahrain im Vergleich zu den anderen Teams fast ohne Erfahrungswerte in das Rennwochenende, kann das Team nun in Barcelona erstmals auf Testdaten zurückgreifen. Obwohl es noch früh in der Saison ist, kann dieser Prozess langfristige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des britischen Traditionsrennstalls haben.
"Da die Regeln auf technischer Seite nächstes Jahr gleich sein werden, kannst du alles, was du jetzt entwickelst, in das nächste Jahr mitnehmen", erklärt Teamchef Andreas Seidl. Deswegen hat auch McLaren zum traditionellen Upgrade-Fest in Barcelona neue Teile dabei: "Wir haben beim Test auf dieser Strecke gut ausgesehen. Daher wird es interessant sein zu sehen, wie das Auto mit den Upgrades, die wir seitdem entwickelt haben, aussehen wird."
Daniel Ricciardos Saison verlief bisher durchwachsen, doch auch der Australier blickt gleich in doppelter Hinsicht mit Optimismus auf das Rennwochenende: "Das Rennen in Spanien war letztes Jahr ein gutes für mich, also freue ich mich darauf, dort mit den neuen Autos Rennen zu fahren. Da wir hier im Februar getestet haben, dürften wir im Vergleich zu anderen Wochenenden ein besseres Verständnis der neuen Regeln haben."
Ricciardo hatte aufgrund einer Covid-Erkrankung gar nicht am Test in Bahrain teilnehmen können und begann die Saison daher mit noch mehr Kilometerrückstand als sein junger Teamkollege aus England. Im Gegensatz dazu saß der Mann aus Perth in Barcelona für eineinhalb Testtage im Auto. Ob ihm und seinem Team diese Erfahrungswerte entscheidend weiterhelfen können und ob die Upgrades wirklich Besserung bringen werden, zeigt sich am Wochenende auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.
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