Nach der Verlängerung von Fernando Alonso bei Aston Martin ist Noch-Ferrari-Pilot Carlos Sainz die heißeste Aktie unter den verfügbaren Fahrern für 2025, vorausgesetzt dass Max Verstappen nicht doch noch Red Bull verlässt. Der Spanier hat sich mit dem Sieg in Australien und zwei weiteren Podestplätzen aus seinen bisherigen drei Saison-Rennen (in Saudi-Arabien musste er nach Blinddarm-OP passen) stark auf dem Formel-1-Fahrermarkt positioniert. Vor dem China-GP sprach er über seine Zukunft.
Formel-1-Zukunft für Carlos Sainz: Siegen hat erste Priorität
Die Alonso-Verlängerung ließ den Australien-Sieger kalt. "Mit Sicherheit sind alle meine guten Optionen noch offen. Das ist positiv. Es wird etwas Zeit brauchen, die Situation auf dem Markt zu evaluieren", deutet Sainz an, dass Aston Martin keine 'gute' Option gewesen wäre. Welche diese sind, will Sainz selbst nicht direkt aussprechen: "Ich möchte nicht über Namen sprechen, denn ich will keine Schlagzeilen: 'Carlos sagt dies oder das'." Er sagt lediglich, dass er mit 'allen' Teams spreche.
Dennoch ist klar, um welche Teams es sich dabei konkret handelt. Bei Red Bull und Mercedes ist jeweils noch ein Platz frei. Außerdem will Andreas Seidl seinen ehemaligen McLaren-Schützling unbedingt für das Projekt Audi gewinnen.
Während Dr. Helmut Marko offen über die Gespräche mit Sainz verrät, dass das Audi-Angebot finanziell das seitens Red Bull übersteigt, lässt Sainz in seinen Aussagen eher eine andere Tendenz durchklingen: "Als Fahrer werde ich immer nach der schnellsten zur Verfügung stehenden Möglichkeit Ausschau halten. Besonders wenn man sich meine aktuelle Form ansieht. Mit dem richtigen Auto kann ich Rennen gewinnen und Podestplätze einfahren. Meine erste Priorität als Fahrer ist es, zu gewinnen." Nur um dann nachzuschieben, dass Audi doch eine Möglichkeit sein könnte: "Aber mit Sicherheit gibt es auch interessante mittel- bis langfristige Optionen, die ich in Betracht ziehe. Alle diese Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Ich denke über sie alle nach."
Sainz spielt Faktor 2026 herunter: Keiner weiß, wer gut sein wird
Entscheidend dürfte auch sein, wie lange der angebotene Vertrag läuft und wie die Lage für 2026 aussieht. Letzteres spielt Sainz allerdings herunter: "Wenn man sich die gewaltigen Regeländerungen für 2026 ansieht, dann ist das ein bisschen wie ein Münzwurf. Zur Zeit ist es unmöglich zu wissen, wer es 2026 richtig hinbekommen wird. Wenn ich meine Entscheidung für 2026 und 2027 treffe, dann ist es egal, wie sehr die beiden Top-Teams [Red Bull und Mercedes, Anm. d. Red.] dir verkaufen wollen, wie gut sie doch beim Motor dabei sind. Die Realität ist: Keiner weiß es."
Eine Einschätzung, die nicht jeder im Paddock teilt. Mercedes wird aufgrund seiner Erfahrung beim Motorenbau höher gehandelt als das neu aufgebaute Projekt von Red Bull Powertrains, bei dem es immer wieder Gerüchte um Probleme gibt. Sainz widerspricht dieser Sichtweise: "Wenn jemand 2026 gewinnt, dann ist das nicht aufgrund einer klugen [Wechsel-]Entscheidung, sondern du bist einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort."
Konkurrenzfähiges Auto für 2025 "sehr attraktiv" für Sainz
Audi ließ er in dieser Betrachtungsweise außen vor. Dort ist ohnehin klar, dass Erfolge erst langfristig kommen können. Andererseits scheint in Hinwil auch die einzige Möglichkeit für einen langfristigen Vertrag zu liegen. Bei Red Bull und Mercedes gibt es wohl nur Angebote für ein Jahr mit Option seitens des Teams. Ein erneutes abruptes Ende wie bei Ferrari könnte drohen. Und dennoch scheint der Reiz des sportlichen Erfolges größer: "Was 2025 angeht, so ist klar, dass ein konkurrenzfähiges Auto angesichts meines aktuellen fahrerischen Levels sehr attraktiv für mich wäre." Dahingehend ist Red Bull sicherlich in der Pole-Position. Bis jedoch eine Entscheidung fällt, will Sainz sich weiterhin mit guten Leistungen empfehlen. Bisher ist ihm das in der Saison 2024 hervorragend gelungen.
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