Ziel verfehlt. Lando Norris hatte beim Grand Prix von Japan klar ein Podium anvisiert. Nach einem gelungenem Qualifying fielen jedoch beide McLaren-Piloten im Rennen zurück. Norris wanderte von P3 auf P5, Teamkollege Oscar Piastri von P6 auf P8. Obwohl das Team solide Punkte aus Suzuka mitnimmt, ist die Stimmung gedämpft. Warum konnte McLaren am Sonntag nicht mithalten?

"Es war ein hartes Rennen", so Norris. "Wir haben unser Bestes gegeben, aber wir hatten einfach nicht genug Pace. Daher war der Versuch, gegen die Ferraris abzudecken und vor ihnen zu bleiben, eine große Herausforderung."

Obwohl es zwischenzeitlich so aussah, als könne Norris seine Startposition beibehalten und das erhoffte Podium einfahren, war er in Suzuka schlussendlich beiden Ferraris unterlegen. "Natürlich hatten wir nach einem starken Qualifying auf ein Podium gehofft, aber das war in Bezug auf die Leistung des Autos nicht drin", weiß auch McLaren-Teamchef Andrea Stella.

Der Versuch, eine Top-3-Platzierung einzufahren, sei sogar der Grund, warum Norris nach Carlos Sainz und auch nach Charles Leclerc ins Ziel kam. "Wir haben versucht, mit Lando auf das Podium zu fahren, haben früh gestoppt, um sicherzustellen, dass wir vor Carlos bleiben, aber letztendlich hatten wir nicht die Pace", erklärt Stella. "Das bedeutete auch, dass wir eine etwas langsamere Strategie hatten und somit hinter Leclerc ins Ziel kamen."

Norris: Sollte mit Ergebnis nicht zufrieden sein, aber…

Der Rückschritt im Japan-Rennen sorgt bei Norris für gemischte Gefühle, obwohl nicht von einem schlechten Ergebnis für McLaren die Rede sein kann. "Es sieht nicht schön aus, als Dritter zu starten und Fünfter zu werden", bemängelt Norris. "Ich sollte mit dem Ergebnis daher nicht zufrieden sein, aber wir haben immer noch einen guten Job gemacht und die maximalen Punkte herausgeholt."

"Ferrari war einfach auf einem anderen Level", so Norris weiter. "Wir haben getan, was wir konnten, aber es war nicht genug. Es ist jedoch das Maximum, das wir erreichen konnten, also denke ich, dass wir damit zufrieden sein müssen, obwohl es sich nicht wie ein großartiges Ergebnis anfühlt."

Eine Sache stimmt den Briten jedoch gar nicht glücklich. Diese hat nicht mit der direkten Konkurrenz in Rot, sondern mit den Spitzenreitern von Red Bull zu tun. "Letztes Jahr hatte ich 17 Sekunden Rückstand auf den Sieger des Japan-GP, jetzt sind es 29 Sekunden", fällt Norris negativ auf. Das Ziel, den Abstand zur Spitze zu schließen, ist daher noch nicht gelungen.

Sergio Perez (Red Bull) vor Lando Norris (McLaren), Carlos Sainz Jr. (Ferrari) und Fernando Alonso (Aston Martin)
Norris zeigt auf: Abstand zu Red Bull größer geworden, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Piastri gibt nach Japan selbstkritisch zu: Hatte zu kämpfen

Für Oscar Piastri ging es im Rennen ebenfalls nach hinten und nicht nach vorne. Der 23-Jährige konnte in Japan nicht mit seinem Teamkollegen mithalten und zeigte sich nach dem Rennen in Suzuka selbstkritisch. "Es war nicht mein bestes Wochenende", gibt Piastri zu. "Ich hatte zu kämpfen, aber auch für das gesamte Team war es etwas schwieriger als erwartet."

Bis zur letzten Runde hielt der junge Australier zumindest am siebten Platz fest und verteidigte gegen George Russell, wobei es auch zu einem kleinen Kontakt kam. Doch kurz vor Schluss verschätzte sich Piastri in der Schikane und der Mercedes ging vorbei.

Hier könnt ihr nachlesen, wie die gesamte Konfrontation zwischen Piastri und Russell lief und warum es dafür keine Strafe gab:

"Für Oscar war es ein anstrengendes Rennen, da er immer in direkter Konkurrenz zu einigen Autos stand", so Stella. "Der letzte Lock-Up, der ihm die Position an Russell kostete, war schade, aber wir haben dennoch wichtige Punkte für das Team geholt und den dritten Platz in der Meisterschaft gefestigt."

Piastri blickt auf das Rennen pessimistischer als sein Teamchef zurück. "Ich konnte nicht um die Positionen, die ich wollte, kämpfen", bekrittelt er. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass wir nicht näher an Red Bull und Ferrari dran waren."

Auch manche Strategien hätten das Team überrascht. "Ich nehme an, Mercedes hatte eine 1-Stopp-Strategie geplant, sind dann aber zurück auf die gebrauchten Mediums gegangen", überlegt Piastri. "Es war beeindruckend, dass Leclerc den 1-Stopper durchgezogen hat. Das ist etwas, das wir uns genauer ansehen sollten. Ich denke nicht, dass es für uns möglich gewesen wäre, aber davon sollten wir lernen. Wir müssen jetzt viel reflektieren, um beim nächsten Mal besser zu sein."