Lando Norris konnte beim Qualifying für den Großen Preis von Japan ein wahres Erfolgserlebnis feiern. Wie bereits in der vergangenen Saison wird der McLaren-Fahrer den Japan GP vom dritten Startplatz aus bestreiten. Doch anders als noch vor ein paar Monaten muss sich Norris nicht seinem Teamkollegen Oscar Piastri geschlagen gaben, sondern 'lediglich' den erneut unantastbar wirkenden Red Bulls. Am Ende fehlten Norris knapp drei Zehntel auf die Pole Position, doch die unmittelbare Konkurrenz ließ der Brite in der Zeitenjagd gekonnt hinter sich.

"Es war ziemlich eng zwischen vielen Fahrern, zwischen uns Mercedes, Aston und Ferrari. Aber sie schienen nicht ganz den Vorteil der letzten Wochenenden haben. Dass wir die Nase vorn haben, hinter den beiden schnellsten, war ein guter Job von uns", zeigte sich Lando Norris nach dem Qualifying sichtbar zufrieden.

Erste Startreihe verpasst? Norris: Am Ende zu viel riskiert

Nach Norris' erstem Versuch im Q3 sah es sogar noch besser aus. Lediglich Max Verstappen lag vor den letzten Versuchen vor dem McLaren-Fahrer. Norris spiele die Stärken seines MCL38 perfekt aus und sorgte im ersten Sektor, also dem Bereich mit den berühmten schnellen S-Kurven, zunächst für die absolute Bestzeit.

Doch im zweiten Versuch riskierte Norris etwas zu viel. Ausgerechnet im Paradesektor eins traf er nicht die passende Linie und konnte sich die restliche Runde nicht mehr vom Zeitverlust erholen. Am Ende war Norris' zweiter Lauf rund acht Hundertstel langsamer als sein erster. Parallel dazu erwischte Sergio Perez einen brillanten zweiten Sektor und machte damit die erste Startreihe für Red Bull perfekt.

"Sobald du ein bisschen mehr Druck machst, bezahlst du dafür den Preis", erklärte Norris. "Es ist ein enorm schmaler Grat zwischen zu viel und zu wenig Druck. Ich war mit meiner ersten Runde sehr zufrieden, weshalb ich im zweiten Versuch ein paar Sachen ausprobiert habe, in der Hoffnung noch etwas Zeit zu finden."

Auch wenn sich Norris' Experimente im zweiten Versuch nicht ausgezahlt haben, war der Brite nicht unzufrieden. "Es war trotzdem eine gute Runde. Aber es gab ein paar kleine Stellen, vor allem in Sektor eins, wo ich einfach versucht habe, ein bisschen mehr zu pushen. Aber sobald ich etwas mehr gepusht habe, habe ich die Vorderreifen ein wenig verloren", erklärte er nach dem Qualifying. "Aber abgesehen davon konnte ich in einigen anderen Kurven zulegen, aber natürlich nicht genug, um einen Sprung von zwei Zehnteln zu machen, den ich wirklich gebraucht hätte."

Norris lobt McLaren-Fortschritt: Podium in Japan das Ziel

Neben dem guten Ergebnis freute sich Norris über einen weiteren Aspekt. "Das ist die erste Strecke, auf die wir zurückkehren und auf der wir in der letzten Saison schon unsere Upgrades eingebaut hatten. Ich denke, das ist der beste Vergleich dafür, wie wir uns über den Winter verbessert haben, und wir sind ein ganzes Stück näher dran. Das ist ein sehr gutes Zeichen", freute sich Norris. In der vergangenen Saison betrug der Abstand auf Max Verstappen Pole-Zeit in Japan noch gute sechs Zehntel. Dieser wurde über den Winter noch einmal um vier Zehntel reduziert.

Polesetter Max Verstappen gewinnt den Start vor Lando Norris, Oscar Piastri, Charles Leclerc und Carlos Sainz Jr.
Bereits vergangene Saison konnte McLaren Red Bull herausfordern, Foto: LAT Images

Bereits 2023 sah es auch im Rennen durchaus vielversprechend für McLaren aus. Sowohl Oscar Piastri, der heuer den Japan GP von Platz sechs beginnen wird, als auch Lando Norris konnten einige Zeit mit Verstappen mithalten. Ein Umstand, der Norris auch für das diesjährige Rennen positiv gestimmt lässt.

"Wir haben letztes Jahr bewiesen, dass wir mit ihnen [Red Bull] mithalten können und nicht meilenweit zurückliegen. Das wird also unser Ziel für morgen sein", erklärte der McLaren-Fahrer. "Letztes Jahr war ich in der ersten Kurve Seite an Seite mit Max, also hoffe ich, dass ich das wiederholen kann. Aber ich denke, realistisch betrachtet sind wir noch zu weit weg, um sie herauszufordern", gab Norris zu.

Leclerc völlig ratlos! Warum ist Sainz plötzlich besser? (13:29 Min.)

Der Brite muss seinen Blick auch nach hinten richten. Neben Norris wird sein guter Freund Carlos Sainz im Ferrari starten. Die Scuderia zeigte trotz schwacher Qualifying-Leistung gute Zeiten im Longrun und könnte McLaren gefährlich werden. Dennoch hat Norris das Podium für morgen fest im Blick.

"Natürlich haben wir eine Menge Druck von hinten, also müssen wir die Spiegel im Auge behalten, aber gleichzeitig möchte ich nach vorne fahren. Ich denke, wir haben die Pace, um dort zu bleiben, wo wir sind, das ist mein Ziel", zeigte sich Norris selbstbewusst. "Unsere Konkurrenten sind die Fahrer hinter uns, aber ich werde mein Bestes geben, um nach vorne zu kommen."