Dass Esteban Ocon seinen Einzug in Q2 in Melbourne am Funk wie einen Sieg feierte, sagt eigentlich alles über den Zustand von Alpine aus. Beim Japan-GP sollen mit dem ersten Update zumindest ein paar Probleme der Fehlkonstruktion A524 angegangen werden. Allzu viel erwarten brauchen sich Ocon und Teamkollege Pierre Gasly aber trotzdem nicht.

Kein Alpine-Umbau: Update nur erster Schritt aus dem Keller

"Es ist schön, das erste Update der Saison ans Auto zu bekommen. Es wurde schon vor dem Saisonstart geplant. Es folgt also dem Entwicklungsplan, der bereits feststand" gibt Gasly an. Es handelt sich also nicht um einen Paradigmenwechsel. "Es ist ein Update und es wird auch das Gewicht reduzieren. Das wird helfen, aber es ist kein großer Umbau", erklärt Ocon. Konkret geht es neben der Gewichtsreduktion (bis zu 10 Kilo Übergewicht wird dem Auto attestiert) um einen neuen Frontflügel, den das Team angekündigt hat. Ob es auch noch weitere Kleinigkeiten gibt, wird erst bekannt, wenn die Abnahme durch die FIA veröffentlich wird.

Technik-Details: Alpine
In Japan gibt es neue Frontflügel für den Alpine (hier noch die alte Version), Foto: Motorsport-Magazin.com

Viel erwarten dürfen sich die Fans laut Ocon nicht: "Es wird uns helfen, aber nicht das Gesamtbild verändern." Gasly will wenigstens auf eine Trendwende hoffen: "Wir wissen, dass es uns nicht dahin bringt, wo wir sein wollen. Aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Also bin ich schon gespannt, was es bringt." Alpine war als einziges Team im Schnitt der ersten drei Rennen sogar langsamer als im Vorjahr. In unserer Video-Analyse haben wir für euch noch einmal aufbereitet, wie schlecht das neue Auto den nackten Zahlen nach ist.

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Nicht einmal das Q2 wird als Ziel ausgegeben

Wie es um Alpine trotz des ersten Updates steht, erkennt man auch an den Antworten auf die Zielsetzung für das Wochenende und die weitere Saison. Als Gasly gefragt wurde, ob es diesmal für Q2 reicht, kam sofort: "Ich möchte keine spezifischen Ziele aussprechen." Bei Ocon trat Enttäuschung zum Vorschein: "Es war mit Sicherheit schwierig, unsere Ziele anzupassen. Zwischen dem, was wir erreichen wollten, und was wir jetzt erreichen können." Was dieses Ziel im Vorfeld der Saison war bzw. nach dem Fehlstart noch sein kann, das ließ er im Dunkeln.

Pressekonferenz mit Carlos Sainz Jr., Yuki Tsunoda, Max Verstappen, Alexander Albon, George Russell und Pierre Gasly
In einer Gruppe mit Red Bull, Ferrari und Mercedes ist Pierre Gasly derzeit nur bei der Pressekonferenz, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Vermutlich weiß es Alpine aber selbst noch nicht. Klar ist, dass auch die Konkurrenz nicht schläft. "Die meisten anderen Teams werden auch etwas hierherbringen, da sind wir nicht allein. Wir müssen also noch mehr nachlegen als die anderen", mahnt Ocon an. Im Kampf des Mittelfelds haben sowohl Alpine als auch Sauber und Williams noch keine Punkte. Die Racing Bulls und Haas stehen bei sechs bzw. vier Zählern. Zwischen Platz sechs und zehn in der Konstruktionswertung scheint alles offen. Alpine dürfte aber im aktuellen Zustand auch mit dem ersten Update erstmal kaum eine Chance auf Punkte haben, auch wenn die große Schwäche bei der Traktion in Suzuka vermutlich weniger stark ins Gewicht fällt.