Der einzige Fahrer, der abseits von Max Verstappen in den letzten elf Monaten einen Grand Prix gewinnen konnte, ist derzeit arbeitslos. Die letzten Siege von Ferraris zukünftiger Fahrerpaarung sind mit Österreich 2022 (Charles Leclerc) und Saudi-Arabien 2021 (Lewis Hamilton) schon länger her. Hat die Scuderia auf das falsche Pferd gesetzt? Wenn es nach Christian Danner geht, schon.
Danner: Sainz in der Formel 1 derzeit besser als Hamilton oder Leclerc
"Wenn ich als zukünftiger Nummer-Eins-Fahrer von dem Gefeuerten verblasen werde, ist das schwierig", meint Christian Danner. "Sainz geht mit einem Einsatz, einer Freude und einer Aggressivität da ran, das gefällt mir wahnsinnig gut!" Nicht nur fahrerisch, sondern auch das menschliche Element des 29-Jährigen beeindruckt.
"Da gehört auch eine inbrünstige Grundeinstellung dazu: Jetzt ich und sonst keiner", erklärt der Motorsport-Experte. "Das sieht man nicht nur in seinen Augen, sondern in jeder Kurve." Ein gutes Besipiel dafür, wie viel in der Formel 1 der Fahrer ausmache.
Trotzdem verliert der Spanier 2025 seinen Sitz an Lewis Hamilton. "Im Moment bringt Carlos Sainz bei Ferrari alles durcheinander", glaubt Danner. "Erstens: Ihr habt den falschen Fahrer für nächstes Jahr verpflichtet. Hamilton fährt hinterher, ich bin viel besser."
"Zweitens: Wenn ihr schon den Hamilton haben wollt, habt ihr den Falschen behalten, weil ich schneller bin", führt Danner aus. In der Formel-1-Saison 2024 hat Carlos Sainz das auserkorene Ferrari-Wunderkind Charles Leclerc bislang gut im Griff.
Lewis Hamilton von Ferrari überhastet verpflichtet?
"Aber das ist höchst politisch", so der Ex-Formel-1-Pilot. Das Problem sieht er nicht unbedingt in der Vertragsverlängerung von Charles Leclerc, sondern eher, dass Lewis Hamilton von Fred Vasseur zu früh geholt wurde. "Er hätte noch ein bisschen warten sollen. Es war ja keine Not."
Der siebenfache Weltmeister beklagte sich in Australien über seinen schlechtesten Saisonstart jemals. "Lewis hat auf Mercedes-Seite wirklich die Pest mitgemietet. Es ist nicht so, dass er jetzt auf einmal wie Ricciardo hinten runterfällt", verteidigt ihn Christian Danner. Der W15 einmal mehr eine Fehlkonstruktion.
"Dass Lewis gerade strauchelt, würde ich ihm noch gar nicht zum Vorwurf machen", führt der Deutsche aus. "Aber eins ist klar: Sainz in so einer Form - wenn er den Leclerc so im Griff hat - da kann man schon einmal sagen, dass sich Fred Vasseur vielleicht zu früh entschied."
In der dritten Ausgabe des AvD Motorsport-Magazins geht es nicht nur um die Ferrari-Fahrerpaarung. Was Christian Danner zu Daniel Ricciardos Problemen zu sagen hat, könnt ihr hier nachlesen.
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