Die Formel-1-Transfersaison für 2025 hat bereits begonnen - mit Charles Leclerc ist der erste große Name vom Tisch. Schon am 25. Januar 2024 gibt Ferrari bekannt, dass der Vertrag mit dem 26-jährigen Superstar aus Monaco verlängert wird.

Um wie viele Jahre, das kommuniziert Ferrari nicht. Auch sonst gibt es keine Details. In einer Presseaussendung bestätigt die Scuderia lediglich, dass Leclerc "über die Saison 2024 hinaus" weitermachen wird. Der alte Vertrag wäre ursprünglich am Ende des Jahres 2024 ausgelaufen.

Besonders für Ferrari ist eine frühzeitige Verlängerung vor einer heißen Vertragssaison gut. Mit Jahresende laufen nämlich auch unter anderem die Verträge von Sergio Perez bei Red Bull und Fernando Alonso bei Aston Martin aus - das sind Cockpits, die für einen Top-Piloten durchaus attraktiv sind.

Auf einen offenen Vertragspoker lässt sich Leclerc trotzdem nicht ein. Lieber bleibt er bei jener Mannschaft, die ihn seit 2016 fördert. Nach seinem Start damals in der Ferrari Driver Academy wurde er 2018 bereits in ein F1-Cockpit bei Alfa-Sauber befördert, ehe er 2019 Kimi Räikkönens Platz im Werksteam übernahm. Am Ende von 2019 verlängerte er seinen Vertrag bis 2024.

2019 feierte Leclerc in Spa seinen ersten Sieg, Foto: LAT Images
2019 feierte Leclerc in Spa seinen ersten Sieg, Foto: LAT Images

Die in ihn gesetzten hohen Erwartungen hatte Leclerc prompt erfüllt. Inzwischen hat er 23 Poles und fünf Siege auf dem Konto. Aber besonders Ferraris seit 2019 permanent schwankende Form ließ zeitweise Spekulationen aufkommen, ob Leclerc sich nicht andernorts zumindest umsehen sollte. Nur in zwei Jahren - 2019 und 2022 - war das Auto auch siegfähig. Echte WM-Chancen hatte Leclerc nicht.

Leclercs Ferrari-Traum lebt noch immer

Vonseiten Ferraris war aber immer klar: Die Scuderia wollte Leclerc unbedingt halten. 2023 übernahm mit Fred Vasseur ein neuer Teamchef. Leclerc und Vasseur kannten sich, arbeiteten schon 2018 bei Sauber zusammen. Eine zum Saisonende hin steigende Formkurve ließ die Zuversicht wieder wachsen.

Im Laufe von 2023 gab es erste Annäherungen bezüglich einer vorzeitigen Vertragsverlängerung. Italienische Medien spekulierten im letzten Dezember schließlich dann von einem Mehrjahres-Deal im 50-Millionen-Bereich.

Ob das stimmt, sei dahingestellt - aber fest steht, dass Leclerc mindestens 2025 weiter im Cockpit sitzt. "Seine Werte und die des Teams sind eng verbunden, also war es nur natürlich, die Zusammenarbeit zu verlängern", unterstreicht Vasseur. "Wir sind fest entschlossen, Charles ein Siegerauto zu geben, und ich weiß, dass seine Hingabe und Entschlossenheit Elemente sind, die beim Erreichen unserer Ziele den Unterschied machen können."

Charles Leclerc spricht mit Ferrari-Teamchef Fred Vasseur auf dem Katar-Grid
Charles Leclerc mit seinem Teamchef Fred Vasseur, Foto: LAT Images

"An diesem Ort will ich sein", lässt Leclerc keine Zweifel aufkommen. "Es ist ein Traum, den ich als Dreieinhalbjähriger zum ersten Mal hatte, als ich mein erstes Rennen in Monaco gesehen habe. Seit damals träumte ich davon, ein Ferrari-Fahrer in der Formel 1 zu sein."

"Es ist eine Ehre, ein Teil dieses Teams zu sein, das jetzt zu meiner Familie geworden ist", unterstreicht Leclerc. "Natürlich ist das Ziel jetzt, in Zukunft noch besser zu sein. Wir hatten gute Tage und schwierige Tage und sind gemeinsam gewachsen. Jetzt führen wir die Story fort, darüber freue ich mich sehr. Das Ziel ist, Ferrari wieder an die Spitze zu bringen."

Nur ein Ferrari-Cockpit fix: Zukunft von Carlos Sainz offen

Das zweite Ferrari-Cockpit an Leclercs Seite ist für 2025 noch offen. Auch der Vertrag seines gegenwärtigen Teamkollegen Carlos Sainz läuft nämlich gerade aus. Sainz kam erst 2021 neu ins Team. Neben dem etablierten Star-Piloten Leclerc sah er teilweise - etwa zur Saisonmitte 2023 - sehr gut aus. An anderen Tagen hatte er deutlichen Rückstand, besonders gegen Saisonende war der Rückstand wieder deutlich angewachsen.

Sainz könnte durchaus aber auch zu einem wichtigen Player am Fahrermarkt werden. Stets in Verbindung gebracht wird er mit Audi, das 2026 bei Sauber einsteigt. Nicht zuletzt, weil dort inzwischen Andreas Seidl als CEO am Ruder ist. Sainz und Seidl haben bereits eine gemeinsame Vergangenheit bei McLaren. Mehr als Theorien sind das aber nicht.

Sainz selbst hielt schon vor Monaten fest, dass er aber nicht zu lange in der Schwebe hängen wolle. Schon im letzten Juli gab er an, dass er es bevorzugen würde, seine Zukunft noch in der Winterpause auszusortieren. Alle Verträge in der Übersicht gibt es hier.