Der Fahrermarkt ist traditionell einer der großen Brandherde einer Formel-1-Saison. Ende 2024 laufen die Verträge von über der Hälfte des Feldes aus, unter anderem auch von den Ferrari-Piloten.

Während einige Medien eine Vertragsverlängerung von Charles Leclerc bereits als fix vermeldeten, scheint eine weitere Zusammenarbeit zwischen der Scuderia und Carlos Sainz ein nicht ganz so klarer Selbstläufer zu sein, obwohl der Spanier des Öfteren den Willen zur Verlängerung äußerte und 2023 den einzigen Nicht-Red-Bull-Sieg holte.

Sainz Senior: F1-Erfolg von Audi nur eine Frage der Zeit

Als mögliche zukünftige Sainz-Station, sollte es kein Weitermachen bei Ferrari geben, wurde schon länger Audi genannt. Diesbezüglich goss Carlos Sainz Senior nun Öl ins Feuer. Der 61-Jährige hatte vergangenes Wochenende mit Audi bei deren letztem Rallye-Dakar-Auftritt seinen vierten Dakar-Sieg gefeiert und lobte den deutschen Autobauer danach in den höchsten Tönen.

Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein, Foto: AUDI AG
Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein, Foto: AUDI AG

"Audi denke ich, ist eine Garantie. Ich weiß sehr gut, wie ernst sie jedes Projekt nehmen", wird der Rallye-Fahrer von motor.es zitiert. Erfolg traut er Audi beim Formel-1-Abenteuer deshalb trotz der gewaltigen Herausforderung allemal zu: "Wir alle wissen, dass die Formel 1 ein bisschen eine Sonderwelt ist. Aber ich hätte großen Respekt vor Audi. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie in der Formel 1 Erfolg haben werden."

Zwischen Audi und einem erfolgreichen Formel-1-Einstieg stehen jedoch noch einige Hürden. Neben der Frage, ob der in der neu ausgebauten Motorenfabrik in Neuburg an der Donau gebaute Motor direkt auf dem Niveau der etablierten Motorenhersteller mitfahren kann, gilt es auch noch Chassis-Partner Sauber zur erforderlichen Konkurrenzfähigkeit zu verhelfen. Das Team mit Sitz im schweizerischen Hinwil, das in den vergangenen fünf Jahren als Alfa Romeo an den Start ging, beendete seit über 20 Jahren keine Formel-1-Saison mehr in den Top-5 der Konstrukteurs-WM.

Sainz und Seidl arbeiteten schon bei McLaren zusammen, Foto: McLaren
Sainz und Seidl arbeiteten schon bei McLaren zusammen, Foto: McLaren

Sainz dürfte bei Audi weit oben auf der Wunschliste stehen. Für Sauber-CEO Andreas Seidl wird es alles andere als einfach, einen Top-Piloten für das Projekt zu gewinnen. Sainz kennt er noch aus der gemeinsamen Zeit bei McLaren. Sollte der Spanier bei Ferrari neben Charles Leclerc nicht glücklich werden, könnte die Seidl-Sainz-Achse aktiv werden.

Sainz Senior bestätigt Gespräche mit Sainz Junior über Audi-Zukunft

"Ich habe keine Kristallkugel, aber wenn Audi beschließt, in die Formel 1 einzusteigen, haben sie meinen größten Respekt. Und ich denke, dass sie auch alle Voraussetzungen für ein gutes Projekt schaffen," sieht Sainz zumindest Anzeichen für ein erfolgreiches Formel-1-Programm der VW-Tochter.

Zumindest in der eigenen Familie hat Sainz Junior also einen Audi-Fürsprecher- und eine Vertragsverlängerung mit Ferrari ist längst keine beschlossene Sache: Zuletzt mehrten sich Medienberichte, denen nach Ferrari Sainz nur einen Einjahresvertrag bis Ende 2024 anbiete, das Sainz-Lager jedoch auf einen mehrjährigen Vertrag bestünde.

Interfamiliäre Gespräche über einen Wechsel zu Audi bestätigte Sainz Senior: "Bei Carlos und mir als Teil der Audi-Familie ist es natürlich logisch, dass wir uns darüber unterhalten und austauschen, wie das Audi-Team in Zukunft aussehen könnte."

Carlos Sainz ist nicht der einzige, dessen Vertrag 2024 ausläuft. Eine Übersicht über die aktuellen Laufzeiten der Fahrer-Verträge, findet Ihr in diesem Artikel: