Für Kevin Magnussen geht es 2024 in seine siebte Formel-1-Saison mit Haas. Die erste ohne Günther Steiner. Nicht schlimm für den Dänen: Mit Neo-Teamboss Ayao Komatsu versteht er sich. Auch für den krisengebeutelten US-amerikanischen Rennstall sei der Japaner die bessere Wahl.

Magnussen: Haas mit Ingenieur als Teamchef besser dran

"Natürlich hatte Günther auch seine Stärken", meint Kevin Magnussen, und streicht dabei besonders die kommerziellen Aspekte des Netflix-Stars hervor. Das sieht er bei seinem neuen Chef Ayao Komatsu weniger. Unwichtig für den 31-Jährigen: "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich will nur ein schnelles Auto."

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Für ein Formel-1-Team wie Haas sei ein Techniker à la Andrea Stella als Teamchef die bessere Option. "Ein Ingenieur als Oberhaupt hat einfach eine andere Sicht auf die Dinge", erklärt Magnussen. "Die Formel 1 besteht hauptsächlich aus Ingenieuren. Jetzt haben sie jemanden an der Spitze, der Ingenieur ist. Der die Prozesse und die technische Seite auf einer viel tieferen Ebene versteht."

Kurzfristig wichtig für Haas, um die Reifenprobleme in den Griff zu bekommen. Langfristig wichtig, um aus dem Tabellenkeller hinauszukommen. "In den kommenden Jahren werden wir eine Veränderung der Dynamik und Struktur im Team sehen", ist der Däne zuversichtlich.

"Er wird mit der Zeit Veränderungen vornehmen. Es ist nicht so, dass er ins Büro gekommen ist, und alles sofort verändert hat", erzählt der Haas-Pilot. Stattdessen blieb vieles beim Alten: "Es hat sich nicht wirklich etwas geändert, er hat jetzt nur die Kontrolle."

Haas 2.0 in der Formel 1: Weniger Träume, mehr Realismus

Nach wie vor ist Ayao Komatsu jeden Tag an der Rennstrecke. "Sogar, als ich meinen Sitz angepasst habe. Er war einfach da, wie damals, als er Chefingenieur war", schwärmt Magnussen. "Das ist für alle schön zu sehen. Sie arbeiten bis spät in die Nacht in der Garage und Ayo ist auch da. Das schafft ein anderes Gefühl und eine andere Dynamik."

Für die Wintertests hat Komatsu ein klares To-Do auf der Liste: Den Reifenverschleiß bekämpfen. "Er ist sehr fokussiert. Er hat wirklich alle auf ein Ziel angesetzt: Wie wir unsere Rennsituation verbessern", so Magnussen. "Es scheint, als würden wir dieses Jahr nicht so viel träumen. Wir kennen die Aufgabe, die vor uns liegt, und die Situation, in der wir uns befinden. Wir sind realistisch."

Haas-Fahrer Kevin Magnussen
Kevin Magnussen saß Mittwochvormittag schon am Steuer des neuen Haas-Boliden, Foto: LAT Images

"Wir wollen nicht auf P10, sondern auf P8 landen. Dafür müssen wir zwei Teams schlagen. Aber wen?", so Komatsu in der Teamchef-Pressekonferenz in Bahrain. "Wichtiger als ein Meisterschaftsziel ist, dass wir uns als eine Einheit, als Team präsentieren und Fortschritte erzielen. Darauf lege ich Wert!"

Alle drei Testtage in Bahrain gibt es wie gewohnt in unserem MSM-Liveticker.