AlphaTauri macht sich bereit zur letzten Schlacht. Ein letztes Mal alles geben. Ein letztes Mal unter der Führung von Franz Tost. Für einen versöhnlichen Abschluss soll zumindest der siebte Rang in der Konstrukteurs-WM her. Dafür wurden sogar beim letzten Rennen der Formel-1-Saison 2023 neue Teile gebracht. Alle Hoffnung ruht auf Yuki Tsunoda…

Tsunoda: Haben zuerst Updates nicht verstanden

"Ich bin sehr glücklich, mit den Updates läuft es jetzt viel besser", so der Japaner. "Wir haben einige schnelle Autos hinter uns, aber der Reifenverschleiß sieht ziemlich hoch aus und vielleicht passiert ja etwas Überraschendes." Noch besser: Williams startet nur von P14 (Alex Albon) und P20 (Logan Sargeant) aus. Am Trainingsfreitag hatte aber alles noch ganz anders ausgesehen.

Franz Tost in Abu Dhabi vor AlphaTauri-Garage
Franz Tost vor seiner Danke-Wand von AlphaTauri, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Der neue Unterboden und Diffusor brachten nicht den gewünschten Erfolg. "Die Upgrades sahen am Papier gut aus, aber wir hatten Probleme mit der Balance. Die war anders als bei den letzten Rennen und das verstanden wir anfangs nicht richtig", meint Yuki Tsunoda. "Wir haben die Daten genau analysiert, ein paar Dinge verändert und uns immer weiter verbessert."

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P7 schönstes Abschiedsgeschenk für Teamchef Tost

"Ich fühlte mich immer wohler und das Auto war richtig gut", führt er aus. So ging es bis ins dritte Qualifying-Segment, und vor auf Startplatz sechs, noch vor Sergio Perez. "Wir sind in einer guten Position, um Punkte zu erzielen." Kampfansage: "Eine Top-10-Platzierung ist möglich und ich werde alles dafür geben, das Rennen so weit oben wie möglich zu beenden."

Sieben Punkte Rückstand hat AlphaTauri auf Williams. "P7 wäre das beste Geschenk für ihn!", wünscht sich Yuki Tsunoda einen würdigen Abschluss für Franz Tost, der am 8. November 2005 seinen Dienst antrat und nun den Teamchef-Posten Peter Bayer und Laurent Mekies überlässt. Der Japaner fährt zu Ehren seines Bosses mit eigens designten Franz-Tost-Helm.

Ricciardo geplagt von mysteriösen Problemen

"Vom ersten Moment an, als wir einen Fuß auf die Strecke gesetzt haben, waren wir langsam", sieht die Stimmung auf der anderen Seite der AlphaTauri-Garage gegenteilig aus. "Wir hätten viel mehr Potenzial gehabt, aber im Vergleich zu Freitag Speed verloren. Das ist etwas mysteriös", so Daniel Ricciardo.

AlphaTauris Chefrenningenieur bringt etwas Klarheit in die Sache: Tsunoda und Ricciardo fuhren nach Analyse der Freitags-Daten am Samstag mit unterschiedlichen Abstimmungen. "Daniel brauchte mehr Frontpartie, Yuki mehr Stabilität", erklärt Jonathan Eddolls.

Bei Ricciardo sei AlphaTauri aber vermutlich etwas zu weit gegangen und machte nach dem 3. Freien Training eine Rolle rückwärts. Am Ende fuhren beide Piloten ein sehr ähnliches Setup. Umso verwunderlicher die Probleme des Australiers, immer wieder beschwerte er sich über seine Bremsen. "Daniel hatte aus Gründen, die wir noch nicht ganz geklärt haben, mehr Probleme mit seinem Auto."

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AlphaTauri: Mit Brems-Strategie gegen Williams zum Erfolg?

"Jetzt fokussieren wir uns auf die Strategie im Rennen. Wir müssen Williams um acht Punkte schlagen", so Eddolls. "Mit einigen schnelleren Autos hinter uns ist das ein sehr hoher Anspruch, aber wir werden bis zur Zielflagge kämpfen und alles tun, um unser Ziel zu erreichen."

Mehr oder minder ausgeschlossen ist dabei taktisches Fahren. Kein Bremsblock-Ricciardo gegen einen Williams-Piloten. "Er muss schauen, dass er selbst in die Punkte kommt", gibt Dr. Helmut Marko als Devise aus. Ganz ausschließen will er es aber dann doch nicht. "So etwas muss, wenn ad hoc entschieden werden. Wenn man es plant, funktioniert es sowieso nicht."