Logan Sargeant kassierte im letzten Qualifying der Formel-1-Saison 2023 die nächste Pleite. Erst vor einer Woche blühte der Rookie so richtig auf und stellte den Williams auf dem Las Vegas Strip Circuit auf den 6. Startplatz. Einen Trend, den er beim Abu Dhabi GP nicht halten konnte, stattdessen erlaubte sich der 22-Jährige gleich zwei Patzer, die ihm seine Zukunft in der Formel 1 kosten könnten.

Sargeant setzt keine Rundenzeit

In Q1 erzielte Logan Sargeant keine einzige gültige Rundenzeit. Der Williams-Pilot fuhr in beiden Runs über die Tack Limits in Kurve eins. "Am Ende des Tages war es zweimal mein Fehler", gab Sargeant zu. "Ich wusste, dass ich auf der Kippe stehe. Ich wusste aber nicht, ob ich raus bin oder nicht. Ich dachte, dass die Chance besteht, dass ich sie [die weiße Linie] noch berühre."

Grund für den Patzer war laut dem Rookie die schlechte Sicht: "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir die weiße Linie nicht mehr sehen können. Wir haben am Kurvenausgang kein Gefühl dafür." Mit dieser Beschwerde ist der Williams-Pilot nicht allein, auch andere Fahrer bemängelten in der Vergangenheit die seit 2022 eingeführten 18-Zoll-Reifen mit Kotflügelabdeckung, welche die Sicht auf den Asphalt erschweren.

"Wir sind gezwungen, weniger Gas zu geben. In einer Qualifikationsrunde ist das aber schwer, weil man natürlich versucht, das Limit zu erreichen", erklärt Sargeant. Trotzdem bekennt sich der Williams-Pilot für schuldig: "Der Fehler geht auf meine Kappe. Das ist einfach enttäuschend. Ich habe das Gefühl, dass ich an diesem Wochenende wieder gut gefahren bin. Nach dem Qualifying habe ich aber nichts vorzuweisen."

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Zum fünften Mal wird Sargeant in der Saison 2023 von Platz 20 ins Rennen gehen. Angesichts seiner Zukunft in der Königsklasse ist das alles andere als optimal. Denn das Williams-Cockpit des 22-Jährigen ist noch immer auf dem Markt. "Es ist ärgerlich, das letzte Qualifying der Saison so zu beenden. Hoffentlich kann ich das morgen [im Rennen] wiedergutmachen", meinte Sargeant.

Albon: Reifenprobleme im Qualifying

Williams-Fahrer Alexander Albon
Alex Albon ist mit seiner Qualifying-Zeit nicht zufrieden, Foto: LAT Images

Umso frustrierender ist, dass ein Einzug in Q2 durchaus möglich gewesen wäre. Das bewies sein Teamkollege Alex Albon. Der Thai-Brite qualifizierte sich für den 14. Platz, zufrieden ist er damit aber nicht: "Unsere Q2-Runde war langsamer als unsere Q1-Runde, weil unsere Reifen sehr schnell überhitzten."

Albon wurde schon im Qualifying mit dem üblichen Reifenproblem überrumpelt. "Wenn die Strecke schneller wird und man immer schneller fährt, hat man in Sektor drei keine Reifen mehr übrig. Dann muss man im Qualifying schon Reifen managen, was nicht ideal ist und alles schwieriger macht", erklärte der Williams-Pilot.

Ein Problem, das an den Las Vegas GP erinnert: Dort hatten die beiden Williams-Piloten im Rennen stark mit dem Reifenabbau zu kämpfen. In Abu Dhabi sind die beiden Fahrer aber zuversichtlicher. "Das Auto fühlte sich gestern mit viel Benzin gut an, es war recht konstant und der Reifenabbau war angemessen. Wegen der gestrigen Unterbrechung gibt es aber nicht viele Daten, um die Pace der anderen Autos einzuschätzen", so Sargeant.