Carlos Sainz sorgte im ersten Freien Training für den großen Aufreger des Freitags in Las Vegas. Oder besser gesagt: Eine kaputte Stelle auf der Strecke neben einem Gulli sorgte für den Aufreger und Sainz wurde ein Opfer davon. Denn der Ferrari-Fahrer war einer von zwei Piloten, die sich an der Stelle ihr Auto zerstörten, ehe die Session nach nur acht Minuten abgebrochen wurde. Der andere war Esteban Ocon.
Beide konnten nach längerer Reparatur am über zwei Stunden verspäteten zweiten Training teilnehmen. Doch im Gegensatz zu Ocon blieb der Unfall bei Sainz nicht folgenlos. Neben einem Tausch der Überlebenszelle, sowie des Verbrenners und der Steuergeräte, war Ferrari gezwungen an seinem SF-23 eine neue Batterie einzubauen. Es war bereits die dritte in diesem Jahr, nur zwei sind erlaubt.
Keine Ausnahme für Ferrari: Carlos Sainz bestraft
Ein Vergehen, das laut Sportlichem Reglement mit einer Strafe von zehn Startplätzen im Rennen geahndet wird. Doch Ferrari wollte diese Bestrafung nicht einfach hinnehmen. Schließlich waren die Streckenbedingungen für den Zwischenfall verantwortlich und keineswegs das Team oder der Fahrer. Die Scuderia stellte bei den Stewards einen offiziellen Antrag darauf, mit einer Ausnahmeregelung eine Strafe zu umgehen.
Obwohl die Rennkommissare festhielten, dass die Beschädigung durch "höchst ungewöhnliche äußere Umstände" verursacht worden war, lehnten sie den Antrag von Ferrari ab. Die Begründung liest sich etwas kurios: "Artikel 2.1 des sportlichen Reglements verpflichtet alle Offiziellen, inklusive die Stewards, das Reglement so anzuwenden, wie es formuliert ist." Sie hielten fest, dass sie anders geurteilt hätten, falls sie einen Handhabe für eine derartige Ausnahmeregelung bei Motorstrafen hätten. Doch ihnen sind die Hände gebunden.
Mit dem Beginn von FP2, als die frische Batterie erstmals zum Einsatz kam, war die Strafe für Sainz damit fix. Für den Spanier geht es gleich zehn Startplätze nach hinten, da er zum ersten Mal das festgesetzt Power-Unit-Limit überschreitet. Er ist bislang der einzige Fahrer, der am vorletzten Wochenende der Formel-1-Saison 2023 eine Motorstrafe gezogen hat.
Sainz könnte diese Strafe in Las Vegas besonders bitter zu stehen kommen. Denn wie schon vor dem Wochenende aufgrund der Streckencharakteristik prognostiziert, machten die Roten im zweiten Training am Freitag einen äußerst starken Eindruck. Charles Leclerc belegte mit über einer halben Sekunde Vorsprung vor dem Rest des Feldes P1, Sainz landete direkt dahinter auf Rang 2.
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