Max Verstappen ist in der Formel-1-Saison 2023 nicht nur auf der Strecke nicht zu stoppen, auch in Sachen Rekordjagd macht der Red-Bull-Pilot keinen Halt. Mit dem 16. Saisonsieg stellte er nicht nur eine neue Bestmarke auf, der dreimalige Weltmeister zog mit insgesamt 51. Karrieresiegen mit Formel-1-Legende Alain Prost gleich.

"Natürlich bin ich sehr stolz auf diese Leistung. Nach dem 15. Sieg im letzten Jahr dachte ich: 'Wenn ich so etwas jemals wiederholen kann, bin ich ziemlich glücklich', und jetzt sind wir hier mit 16", freut sich der Niederländer über den neuen Rekord. "Wir erleben gerade eine unglaubliche Saison." Die tadellose Performance des österreich-britischen Teams hätte aus ihrer Sicht aber noch besser laufen können.

Rote Flagge stört ursprünglich Strategie

Denn Red Bulls Strategie ist auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez so gar nicht nach Plan verlaufen. Schuld war die Rennunterbrechung, die durch Kevin Magnussen verursacht wurde. "Wir haben versucht, eine andere Strategie zu fahren als alle anderen, und leider konnten wir sie wegen der roten Flagge nicht wirklich umsetzen", verriet Verstappen nach dem Rennen.

Der eigentliche Plan? Eine Zwei-Stopp-Strategie. Die hätte dem Niederländer laut Dr. Helmut Marko einen deutlich größeren Vorsprung verschaffen sollen. Doch als die rote Flagge geschwenkt wurde, hatte Verstappen gerade seinen zweiten Stopp auf frische harte Reifen absolviert und seine erste Runde gedreht. So musste er den letzten Stint mit einem gebrauchten Satz Hards in Angriff nehmen.

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"Für mich war klar, dass wir den letzten Stint auf dem harten Reifen fahren müssen", so der Red-Bull-Pilot. "Zum Glück bin ich mit dem Satz nur eine Runde gefahren. Das hat geholfen." Die einzige Hürde war der Restart: Beide Mercedes-Piloten hatten während der Rot-Phase gebrauchte Mediums aufgezogen bekommen.

Aber auch das warf den dreimaligen Weltmeister nicht aus der Bahn: "Beim Start ist es mit dem harten Reifen normalerweise etwas schwieriger, von der Linie wegzukommen, aber wir hatten auch mit diesem Reifen einen recht guten Start."

Verstappen entgeht Start-Kollision

Einen guten Start hatte Verstappen auch zu Beginn des Rennens. Etwas, was Teamkollege Sergio Perez nur bis zur ersten Kurve und seiner Kollision mit Charles Leclerc behaupten konnte. Der Niederländer schoss in Kurve 1 innen an Charles Leclerc vorbei, der kurze Zeit später durch den Kontakt mit Perez über die Wiese pflügte. Damit übernahm Verstappen die Spitze und brachte den Sieg souverän nach Hause.

"Es ging darum, einen guten Start zu haben und zu versuchen, in Kurve 1 die Führung zu übernehmen, was uns auch gelang. Danach ging es nur noch darum, die Reifen, das Auto und die Bremsen zu schonen", so Verstappen. "Ich habe natürlich gesehen, dass auf der Außenseite etwas passiert ist. Aber zum Glück konnten wir uns auf der Innenseite aus den Schwierigkeiten heraushalten."

RB19 war wie ein Pogo-Stick

Aber auch der sonst so makellose RB19 hatte auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez ein Problem: den Kerb in Kurve 3. "Pass auf den Kerb in Kurve 3 auf. Max, das hilft dir nicht weiter", funkte Verstappens Ingenieur während dem ersten Stint. Der Red-Bull-Pilot entgegnete: "Ja, ich habe es versucht, aber das Auto ist dort nicht sehr schön." Der Niederländer teilte später mit, dass er versucht habe, den Kerb wie einige andere Piloten zu nutzen.

"Aber ich war manchmal wie auf einem Pogo-Stick", scherzte Verstappen. Und natürlich darf dabei eine Reiberei mit Gianpiero 'GP' Lambiase nicht fehlen: "Ich glaube, GP wollte an einem Punkt der Fahrer sein. Manchmal haben wir diese Diskussionen, manchmal bin ich der Renningenieur und dann ist er der Fahrer. Wir tauschen einfach die Rollen."