Lando Norris wurde vor dem Mexiko-Qualifying als Geheimfavorit für die Pole Position, mindestens aber als Anwärter auf die erste Startreihe gehandelt. Doch davon war der McLaren-Pilot am Samstag weit entfernt. Stattdessen musste er sich die Pole-Entscheidung im TV-Bildschirm ansehen, denn bereits nach Q1 war sein Arbeitstag beendet.

Norris konnte bei drei Versuchen im ersten Segment der Qualifikation nicht eine einzige verwertbare Rundenzeit unterbringen. Das war nicht immer seine Schuld. Nachdem er auf dem ersten Run - wie die meisten Topteams - auf den Mediums ausgerückt war, pfiff ihn sein Team zurück. "Ich wurde angewiesen, an die Box zu kommen. Ich weiß nicht warum", erklärte er im Interview bei Sky F1.

Aus in Q1: Lando Norris verbockt ersten Soft-Run

Unabhängig davon, was die Gründe für den Abbruch seiner ersten schnellen Runde waren, auf seinem zweiten Versuch war Norris ganz alleine dafür verantwortlich, dass er nicht wenigstens eine Sicherheitsrunde über die Linie brachte.

Sowohl in den S-Kurven im Mittelsektor als auch in Kurve 12 übertrieb er es und ruderte wild über den Kerb. An eine schnelle Zeit war nicht mehr zu denken. "Ich verbremste mich und kam von der Strecke ab und das auf der einzigen Runde, auf der ich die Möglichkeit hatte, eine gute Zeit zu fahren", analysierte Norris trocken.

Fernando Alonso kostet Norris Q2-Chance

Damit hing alles vom dritten Run ab. Diesen begann er mit etwa 30 Sekunden auf der Uhr und er war nach drei Kurven schon aussichtslos. Denn Fernando Alonso hatte in Turn 3 die Kontrolle über seinen Aston Martin verloren und mit einem Dreher gelbe Flaggen ausgelöst. Norris erreichte die Stelle als noch gelbe Flaggen geschwenkt wurden und musste seine Runde abbrechen.

Damit lastete die gesamte McLaren-Last für das restliche Qualifying auf den Schultern von Oscar Piastri. In Q1 und Q2 war der Australier mittendrin, statt nur dabei. Auf P2 im ersten Segment folgte Platz 5 in Q2. Doch anschließend lief es auch bei ihm nicht rund. "Die Pace vor Q3 war stark. Doch im Q3 brachten wir es einfach nicht zusammen und ich weiß nicht wirklich warum. Das ist das Frustrierende im Moment", ärgerte sich Piastri.

McLaren-Fahrer Oscar Piastri
Oscar Piastri startet in Mexiko von P7, Foto: LAT Images

Oscar Piastri: Enttäuschung in Q3

Nur Platz 7 stand bei dem 22-Jährigen am Ende des Qualifyings zu Buche. Mit 1:17,623 fuhr er zwar seine persönlich schnellste Runde des Tages, doch die Konkurrenz verbesserte sich stärker von Q2 auf Q3. "Wir müssen sehen, ob wir irgendwas mit dem Auto machen hätten können, aber es sieht so aus, als hätten wir einfach nicht diesen Schritt an Pace zulegen können, so wie alle anderen", fügte Piastri hinzu.

Für den Sonntag ist damit die Ausgangslage für McLaren alles andere als planmäßig. Was die Renndynamik angeht, ist Mexiko eine kritische Strecke. Aufgrund der Höhenlage erwies sie sich schon im Vorjahr als überholfeindlich. Norris nahm die schwache Startposition mit Galgenhumor hin: "Ich würde mir Sorgen machen, wenn wir noch weiter zurückfallen würden". Piastri prognostizierte: "Viele um uns herum haben eine ähnliche Pace. Überholen wird also schwierig, aber wir geben unser Bestes."