George Russell musste (trotz Disqualifikation seines Teamkollegen) in Austin eine herbe Niederlage gegen den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton einstecken. Das ganze Wochenende in den USA wollte es für den jungen Briten nicht laufen. Abgesehen vom Ende: Da war sein W14 das schnellste Auto auf der Strecke. Russell präsentiert die Lösung des Rätsels, und warum er optimistisch für Mexiko ist.

George Russell in Austin: Vom Regen in die Traufe

"Die Upgrades haben sehr gut funktioniert, aber ich war etwas beeinträchtigt", erklärt George Russell sein verkorkstes USA-Wochenende. "Ich hatte nicht genug Treibstoff, und musste deshalb die Hälfte des Rennens Sprit sparen!"

Ferrari-Pilot Charles Leclerc vor George Russell im Mercedes
In Austin wollte es nicht so recht für George Russell laufen, Foto: LAT Images

P5 (eigentlich P7 ohne die beiden Disqualifikationen von Hamilton und Charles Leclerc) war mit diesem Handicap dann das höchste der Gefühle. Aber es gibt Positives vom Circuit of the Americas zu berichten: "Im letzten Stint sind wir dann volles Risiko gegangen und ich hatte vermutlich die schnellste Pace von allen", so Russell.

Russell: Musste halben USA-GP unnatürlich Fahren

Zuvor musste er sein ganzes Können in sein Benzin-Management legen. "Das ist ein sehr schwieriges Szenario. Als Rennfahrer willst du eigentlich jede Runde so schnell wie möglich fahren", berichtet der 25-Jährige. "Deswegen ist Qualifying so einfach: Überdenk es nicht und tritt einfach aufs Gas." Das genaue Gegenteil zu ihm in Austin.

George Russell in Austin am Samstag nach dem Sprint
George Russell haderte das ganze USA-Wochenende mit sich, Foto: LAT Images

"So zu fahren war sehr unnatürlich für mich. So eine Technik benützt du normalerweise nie. Nicht beim Kartfahren, niemals in den Nachwuchsserien", klagt Russell über seine Probleme. "Ich musste 100 Meter vor der Bremszone schon vom Gas gehen!"

Neue Hoffnung in Mexiko: Mercedes-Strecke?

Ohne Spirt-Spar-Modus, Track Limits oder illegale Autos sollte auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez eigentlich alles bereit für ein gutes Mercedes-Ergebnis sein. 2022 startete Russell von P2 und beendete das Rennen auf P4. Lewis Hamilton fuhr von Startplatz drei direkt hinter Max Verstappen ins Ziel.

"Letztes Jahr hat das Auto hier sehr gut performt und auf dem Papier sollten wir hier besser sein als in Austin, Katar oder Japan. Und sogar dort waren wir ziemlich erfolgreich", so Russell. Ohne Sprint-Event, und mit drei Freien Trainings statt nur einem, was Mercedes ebenfalls in die Karten spielt.

"Ich würde nicht sagen, dass wir große Hoffnungen haben, aber die Strecke sollte ein bisschen besser passen", führt der Mercedes-Pilot aus. "Ich bin optimistisch." Mit einem Caveat: "Jetzt haben wir den C5-Reifen anstelle des C4s im letzten Jahr."