Das Formel-1-Team Red Bull veröffentlichte am Mittwoch einen Paukenschlag mit Ansage. Nach langen Spekulationen ist fix: Adrian Newey verlässt die Weltmeister-Mannschaft am Ende der laufenden Saison. Wohin es ihn zieht, ist noch unbekannt. Max Verstappen und Sergio Perez verlieren somit einen Baustein des Erfolges, auf dem ihr Team errichtet wurde.
Doch trifft der Abgang des Technik-Chefs, der seit 20 Jahren die technischen Geschicke in Milton Keynes leitete, die Bullen wirklich so ins Mark, wie es der erste Blick vermuten lässt? Max Verstappen wollte am Rande des Miami-GPs das Aus von Newey nicht überbewerten. "Adrian war seit dem Start des Teams unglaublich wichtig. Aber die Rollen haben sich ein bisschen verändert", stellte er fest.
Adrian Newey bei Red Bull nicht mehr so wichtig? Das sagt Max
"Das Gefühl innerhalb des Teams ist, dass wir natürlich traurig darüber sind, dass er uns verlässt, aber wir vertrauen auch den Qualitäten, die wir besitzen", so Verstappen. Was er damit meint, ist die Techniker-Riege bei Red Bull hinter Newey. Leute wie Technik-Direktor Pierre Wache, der vielleicht nicht die Strahlkraft eines Newey besitzt, aber dennoch zentraler Bestandteil des Erfolgslaufes der Bullen in der Formel 1 ist.
Verstappen glaubt deshalb nicht, dass die Konsequenzen kurz- oder langfristig stark spürbar sein werden. "Viele Menschen verstehen nicht, was er tatsächlich getan hat. Ich will nicht sagen, dass er nichts getan hätte, aber seine Rolle hat sich verändert. Viele gute Leute kamen in das Team und das hat die ganze Abteilung gestärkt", spielte Verstappen den Verlust herunter.
"Von außen sieht es sehr dramatisch aus, aber wenn man weiß, was innerhalb des Teams vor sich geht, dann ist es nicht so dramatisch", bilanzierte der dreifache Formel-1-Weltmeister. Er betonte aber auch die Qualitäten von Newey. Dass er etwa immer ein Ohr für die Anliegen der Fahrer gehabt hatte und es verstanden habe, diese Anliegen auch dementsprechend bei der Entwicklung des Autos zu berücksichtigen.
Sergio Perez: Red Bull Racing größer als eine einzelne Person
Auch Teamkollege Sergio Perez äußerte sich ausführlich zu dem anstehenden Abschied von Newey. Genauso wie Verstappen fand er zu dem Schluss, dass das Aus zwar bedauerlich sei, aber Red Bull auch ohne ihn gut aufgestellt ist. "Red Bull befindet sich in einer guten Position. Es hat eine gute und starke Organisation mit Pierre [Wache], Enrico [Balbo, Aerodynamik-Chef] oder Ben [Waterhouse, Head of Performance Engineering]", ist Perez überzeugt.
Der Mexikaner führte aus: "Ich denke wir haben es in der Vergangenheit bei den großen Teams gesehen. Wenn die großen Namen sie verlassen, dann existieren sie immer weiter. Es geht nicht um eine einzelne Person, es geht um die gesamte Organisation und ich denke, Christian [Horner] hat einen großartigen Job gemacht, um diese nächste Generation für Red Bull vorzubereiten."
Der Abgang von Adrian Newey wurde vielfach auch als Domino-Stein wahrgenommen, der Folgereaktionen bei Red Bull auslösen könnte. Max Verstappen wird ja bereits seit längerem im Zuge der Horner-Affäre und trotz seines langfristig laufenden Vertrages als möglicher Wackelkandidat gehandelt. Er dementierte, dass das Newey-Aus irgendwelche Auswirkungen auf ihn haben. "Meine Zukunft ist bei Red Bull - im Moment", so die etwas paradoxe Ansage des WM-Führenden.
diese Formel 1 Nachricht