"Checo, Checo, Checo!" - Rufe ertönten bei der Siegerehrung, der Teamkollege wurde ausgepfiffen. Obwohl Max Verstappen seinen 50. Sieg feierte und Sergio Perez zum vierten Mal in Folge nur Zuseher war. Und das Rennen in Mexiko erst nächste Woche stattfindet. Von P9 ging es im Rennen in Austin bis auf P4 (dank Disqualifikationen und Ausfällen) nach vorne. Das höchste der Gefühle für Red Bull?

Sergio Perez: Erneut falsche Richtung beim Setup

"Wir wissen, dass wir mit dem Setup in die falsche Richtung gegangen sind dieses Wochenende", meint Sergio Perez. "Es war ziemlich schwierig, nach vorne zu kommen, vor allem zu Beginn." Der zweite Stint auf den Medium-Reifen (mit ähnlichen Zeiten wie Max Verstappen) sei dann besser gewesen, der auf dem harten Reifensatz wieder schwieriger.

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Insgesamt nicht gut genug für das erhoffte Podium. "Natürlich wollte ich mehr. Zwischendurch hatten wir keine so schlechte Pace, aber uns fehlte die Konstanz", erklärt Perez. Dazu kamen die Überholprobleme (vor allem in Kurve 11), und eine laut dem Red-Bull-Piloten nicht optimale Strategie. "Wir hätten ein paar Leute mit dem Undercut besiegen können, das müssen wir uns anschauen."

"Aber wir wissen, was wir über das ganze Wochenende hinweg falsch gemacht haben", meint der sechsfache GP-Sieger. "Für die kommenden Rennen sind wir deshalb wirklich optimistisch. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir für Mexiko wieder daraus lernen."

Red Bull: Klarer Aufwärtstrend bei Perez

Endlich der geforderte Schritt nach vorne für den Mexikaner, den Red Bull so dringend gefordert hatte. "Bei ihm ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen", freut sich Dr. Helmut Marko auf Sky Deutschland. "Checo ist gut gefahren. Er hatte ein paar schwierige Rennen, aber darauf kann er jetzt Selbstvertrauen aufbauen", ist sich Teamchef Christian Horner sicher.

Red Bull-Fahrer Sergio Perez nach dem Qualifying in der Box
Nach Ausfall und P10 in Japan und Katar ging es für Perez in den USA wieder leicht nach oben, Foto: LAT Images

"Seine Pace im Rennen war stark. Wir wissen, dass er gut und hart fährt. Hoffentlich war das genau der Selbstvertrauens-Boost, den er gebraucht hat", so der 49-Jährige. Selbiges gilt für die Qualifying-Schwäche. "Das ist nur eine mentale Sache." Sobald Perez wieder auf die Beine kommt, würde das wieder besser.

Entscheidungsphase im Kampf um P2 in der WM

Ziel bleibt noch immer der Vizeweltmeistertitel in der Fahrer-WM. "Er hat jede erdenkliche Möglichkeit dazu", so der Red-Bull-Teamchef. "Und wir glauben an ihn, er kann das schaffen." Der Abstand zu Lewis Hamilton beträgt vier Rennen vor Schluss 39 Punkte. Horner betont: "Das Team steht voll hinter ihm."

Problem: "Unsere Konkurrenten sind wesentlich näher dran, als wir erwartet haben und unsere Simulationen gezeigt haben", meint Dr. Helmut Marko bei ServusTV und hofft, dass die kommenden Strecken dem RB19 wieder besser liegen. "Ein oder zwei Rennen muss Sergio noch vor Hamilton ins Ziel kommen. Dann geht es sich aus."

Nach P3 im Vorjahr hofft Perez beim Heimrennen wieder auf ein gutes Ergebnis, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Nach P3 im Vorjahr hofft Perez beim Heimrennen wieder auf ein gutes Ergebnis, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Mexiko-Sorgen? Weder bei Perez, noch bei Red Bull

Sorgen über randalierende Checo-Fans in Mexiko nächste Woche macht sich Red Bull keine. "Wir haben viel Kontakt zu Mexikanern. Der Großteil ist sehr freundlich und sportlich", berichtet Dr. Helmut Marko bei den Kollegen von Sky Deutschland. "Aber es gibt immer welche - sagen wir Enthusiasten zu ihnen - die das sportlich-faire Niveau nicht halten. Trotzdem haben wir keine Bedenken und freuen uns auf Mexiko!"

"Natürlich wird Max nicht das wärmste Willkommen dort erhalten", lacht Christian Horner. "Aber so ist das eben. Ein Jahr bist du der Bösewicht, das nächste der Held." Dasselbe betrifft Dr. Markos Kommentare über Südamerikaner. Darüber macht sich der Teamchef auch keine Sorgen.