Für etwas mehr als fünf Runden durften alle Mercedes-Fans im Sprintrennen von Austin hoffen. Lewis Hamilton legte nach einem guten Start los wie die Feuerwehr und setzte den amtierenden Weltmeister Max Verstappen an der Spitze gehörig unter Druck. Doch am Ende musste der Brite erneut eine deutliche Niederlage einstecken. Verstappen gewann den Sprint mit fast 10 Sekunden Abstand - bei lediglich 19 Runden. Dennoch zeigte sich der einstige Dauerweltmeister Hamilton nach dem Sprint sehr zufrieden. Wie der Mercedes-Pilot auf einer seiner Lieblingstrecken das sechste Podium in dieser Saison gelang, was ihn an Verstappen so beeindruckte und welche Chancen er sich für das Rennen ausrechnet.
Start-Gewinner Hamilton beeindruckt von Verstappen
Mit dem dritten Platz auf der sauberen Seite in das Rennen gegangen, erwischte Hamilton einen Start nach Maß. Während Polesitter Max Verstappen den ebenfalls gut gestarteten Charles Leclerc fast an die Boxenmauer drängte, hielt sich Hamilton, anders als vergangenes Rennen in Katar, aus dem größten Chaos heraus und platzierte sich auf der Außenseite. Als Lohn dafür erntete Hamilton den zweiten Platz, Verstappen behielt die Führung.
Doch anders als bereits so häufig in dieser Saison gesehen, konnte Verstappen in Führung liegend zunächst keinen riesigen Vorsprung auf seinen ersten Verfolger aufbauen - im Gegenteil. Hamilton setzte den Weltmeister unter Druck, fiel anders als erwartet, zunächst nicht aus dem DRS-Fenster des Red-Bull-Piloten und machte mit dem Geschwindigkeitsvorteil auf den Geraden sogar zunächst Zeit gut. Doch mit zunehmendem Reifenverschleiß konnte sich Verstappen langsam aber sicher absetzen. In Runde 10 betrug der Vorsprung schließlich über zwei Sekunden und Verstappen konnte seinem nächsten Sprintsieg locker entgegenfahren - zum Staunen von Hamilton.
"Es war wichtig, gleich am Start Platz 2 zu holen. Kurve 1 war großartig", sagte ein sichtlich zufriedener Hamilton nach dem Sprint. "Danach wollte ich mit Max mithalten, aber ich wusste, dass es einfach für ihn war, die Lücke zu mir zu halten. Er hatte so ein gutes Heck und konnte die ganze Zeit lediglich verwalten. Es war ziemlich beeindruckend mit anzusehen."
Hamilton: Revanche im Rennen?
Das Hauptrennen auf dem Circuit of the Americas lässt die Red-Bull-Konkurrenz zumindest ein bisschen hoffen. Denn Verstappen startet nach seiner gestrichenen letzten Qualifying-Runde von Platz 6 in einer für ihn ungewohnten Position. Der dreifache Weltmeister wird, sollte es keinen Zwischenfall am Start geben, in den ersten Runden erstmal damit beschäftigt sein, sich durch das Feld zu kämpfen. Lewis Hamilton dagegen hat zumindest am Start eine leichtere Aufgabe. Er wird wie im Sprint auch im Rennen von Position 3 in den Grand Prix starten. Vorteil also für den Mercedes-Piloten. Kann Hamilton die starke Pace aus den ersten Sprintrunden in den ersten Sieg seit der Saison 2021 umwandeln?
"Im Rennen vor Max zu starten, ist hilfreich. Ich denke aber, dass er uns angesichts seiner heutigen Pace bald im Nacken sitzen wird. Max hinter uns zu halten, wäre großartig, aber wenn uns das nicht gelingen sollte, werden wir alles tun, um auf das Podium zu fahren und eine gute Punkteausbeute mit nach Hause zu nehmen", zeigte sich Hamilton realistisch.
Den wahren Kampf sieht der siebenfache Weltmeister, der sich noch im Duell um den zweiten Platz in der Fahrer-WM mit Sergio Perez befindet, bei anderen Teams. "Das wird einen guten Kampf zwischen uns, den Ferraris und den McLarens. So wie es aussieht, sind wir an diesem Wochenende alle ähnlich schnell, also hoffe ich, dass wir uns morgen einen guten Kampf liefern können."
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