Der Formel-1-Alptraum beim Großen Preis der USA setzt sich für Aston Martin fort. Nach einem desaströsen Qualifying-Freitag mit Bremsproblemen und doppeltem Q1-Aus drehte sich die Abwärtsspirale für Lance Stroll auch am Sprint-Samstag weiter. Wegen eines Defekts war der Kanadier nach 16 Runden gezwungen, seinen Boliden in der Box abzustellen.
Eine Aussicht auf Punkte hatten die beiden Aston-Martin-Piloten aufgrund der schwachen Rennpace ihres Boliden aber ohnehin nicht. Fernando Alonso konnte den Sprint nur auf Platz 13 beenden. Der Spanier glaubt, dass dem Team in Sachen Updates ein gravierender Fehler unterlaufen ist.
Stroll plagten (wieder) die Bremsen
Dabei sah der Sprint-Start für Lance Stroll recht vielversprechend aus. In der ersten Runde hatte der 24-Jährige bereits einen Platz gutgemacht, später konnte er dann noch Daniel Ricciardo überholen und auf Rang 12 vorfahren. "Ich hatte einen guten Start, am Anfang hat das Rennen richtig Spaß gemacht", sagte Stroll nach dem Sprint.
Doch ab Runde 13 konnte der Kanadier nicht mehr mit seinen Konkurrenten mithalten. Über den Funk meldete Stroll ein Problem mit den Bremsen - wie schon im Freien Training am Freitag. "Meine Reifen haben stark abgebaut und ich habe das Gefühl für die Bremsen verloren", so der Aston-Martin-Pilot. "Ich habe versucht, das Problem in den Griff zu bekommen, aber dann mussten wir aufgeben." Um welches Problem es sich genau handelte, wusste Stroll nach dem Sprintrennen noch nicht.
Schon im 1. Freien Training hatten die beiden Aston-Martin-Piloten Probleme mit den Bremsen. Stroll musste deswegen mehr oder minder auf das gesamte Training verzichten. Ob im Sprint der gleiche Defekt auftrat, konnte der 24-Jährige nicht beantworten: "Ich weiß nicht, ob es dasselbe Problem ist."
Alonso: USA GP ist schmerzhaft
Anders als Lance Stroll hatte Fernando Alonso einen deutlich schlechteren Start. Der Spanier ging ursprünglich von Rang 12 in den Sprint, hatte nach einer Runde aber bereits drei Plätze verloren. Strolls technische Probleme blieben dem Spanier zwar erspart, die schwache Rennpace ließ jedoch im restlichen Rennen zu wünschen übrig. Diese Entwicklung kam für Alonso nicht unerwartet: "Die Frustration wurde im Rennen nicht größer. Wir sitzen schon das ganze Wochenende über ein wenig fest."
Nach den Defekten im FP1 konnte sich Alonso für das Rennen am Sonntag nur für Platz 17 qualifizieren. "Das Auto ist seit dem FP1 im Parc fermé. Vielleicht haben wir das Setup einfach nicht optimiert", stellt der Spanier eine Vermutung auf.
Die Vorfreude auf das Rennen hält sich beim Aston-Martin-Piloten jedenfalls in Grenzen. Viel lieber würde er schon in Mexiko sein. "Ich hoffe, wir reisen bald nach Mexiko. Da haben wir wieder drei Trainingssessions, um so viele Dinge wie möglich zu testen. Und hoffentlich fühlen wir uns konkurrenzfähiger", so Alonso. "Das hier [der USA GP] ist ziemlich schmerzhaft."
Alonso über Updates: Sprint-Wochenende ist ein Risiko
Aston Martin reiste beim USA GP mit Updates an. Ein gewagtes Unterfangen an einem Sprint-Wochenende, an dem allen Teams nur eine Trainingsstunde am Freitagvormittag zur Verfügung steht. Der britische Rennstall hatte also ohnehin nur ein kleines Fenster, die Updates zu testen. "Mit einem weiteren Training hat man natürlich die Zeit, viele verschiedene Kombinationen von Setups zu testen", so Alonso.
Hinzu kam die verkürzte Trainingszeit durch den Defekt. "Es war vielleicht ein bisschen riskant, die Updates zu einem Sprint-Wochenende zu bringen", gibt der Spanier zu. Trotzdem stärkt er seinem Team bei der Entscheidung den Rücken: "Wenn man auf das Wochenende zurückblickt, würde man sicher auf das nächste Rennen warten. Aber es ist ja nicht so, dass das vorherige Paket schnell genug gewesen wäre, um Plätze in den Top-10 zu garantieren."
"Die ganze Fabrik hat mit Hochdruck daran gearbeitet, dieses Paket nach Austin zu bringen. Da kann man im letzten Moment nicht sagen, dass wir bis Mexiko warten. Alle arbeiten Tag und Nacht daran, neue Teile zu bringen", so der Spanier. Mit dem Update-Aufschwung von Mercedes und McLaren konnte Aston Martin nicht ansatzweise mithalten. Stattdessen macht sich beim britischen Team Ratlosigkeit breit.
Zum Saisonstart kämpfte Alonso noch um Podiumsplätze, inzwischen kann der Spanier davon nur noch träumen. "Wenn man die Performance und die Entwicklung sieht, die einige Teams im Laufe der Saison gemacht haben, und die, die wir hingelegt haben, sind wir ein wenig im Hintertreffen", gibt Alonso zu. "Wenn wir in Zukunft konkurrenzfähig sein wollen, ist dies eine sehr wichtige Saison für uns."
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