Von Charles Leclerc war im Sprint von Austin am Samstagnachmittag nur wenig zu sehen. Nach der GP-Pole am Freitag hatte Leclerc zwar seinen Ferrari auch für den Sprint in die erste Startreihe stellen können, doch kaum ging es in ein Rennen, wurden Defizite des SF-23 hier beim USA-GP offensichtlich. Statt Kampf um den Sprint-Sieg wurde es ein dritter Platz, mit Problemen.
Nicht nur, dass Leclerc 17 Sekunden auf den Sieger Max Verstappen und acht auf den Zweiten Lewis Hamilton fehlten. Schlimmer noch - hin zu Sprint-Ende geriet er ernsthaft unter Druck durch den McLaren von Lando Norris. Im Renntrimm schien der Ferrari über die Distanz zahnlos. Schlechte Aussichten für den Grand Prix, trotz Pole.
Guter Sprint-Start hilft Leclerc nichts
Nachdem er den zweiten Startplatz neben Verstappen im Shootout erobert hatte, kam Leclercs Sprint-Highlight gleich hin zur ersten Kurve. Er kam gut weg und attackierte den Red Bull auf der Innenbahn, doch Verstappen drückte ihn gnadenlos bis an den Streckenrand. "Ich hätte ehrlich gesagt genau dasselbe getan", akzeptiert Leclerc.
Den Angriff bereut er zwar nicht - "das werde ich an einem Start immer machen" - aber es ging nach hinten los: "Ich hatte die kleine Lücke links gesehen, sie war sehr klein, und bin reingestochen. In der ersten Kurve war es sehr eng, und leider habe ich im Kampf gegen Max den Schwung verloren und Lewis ist außen vorbei."
"Ich versuchte noch außen in Kurve zwei dagegenzuhalten, aber mit kalten Reifen war das schwierig, und in Kurve drei konnte ich unmöglich ohne Unfall so weitermachen", erklärt Leclerc. "Also habe ich rausgenommen. Von dem Punkt an war es recht schwierig. Ich habe in der ersten Runde einiges verloren, dann hatte ich kein DRS."
Leclerc besorgt: Ferrari in Austin wieder hungrig nach Reifen
Ins DRS-Fenster von Hamilton fand er nie. Stattdessen begann der Ferrari mit den Hinterreifen zu kämpfen, immer mehr, je länger der Sprint dauerte. Was Leclerc diesbezüglich Sorgen macht: "Ich muss verstehen, ob ich fahrerisch etwas anders machen kann, aber es hat sich angefühlt, als ob ich das Auto maximiert hatte. Das könnte ein hartes Rennen werden morgen."
Um Platz drei vor Lando Norris zu retten, half Leclerc wohl auch sein Teamkollege Carlos Sainz. Der war dank Soft-Reifen in der Startphase auf Platz vier vorgeprescht und stand Norris bis Runde neun im Weg. Der McLaren musste danach eine Lücke von fast sieben Sekunden zu Leclerc wieder zufahren. Eine Attacke ging sich daher nicht mehr aus.
Leclerc klammert sich an die Hoffnung, über Nacht noch fahrerische Lösungen für das Problem mit den Hinterreifen zu finden. Fundamental hat der Ferrari Pace, die die Qualifyings zeigten, aber das Basis-Setup darf er nicht mehr ändern: "Also erwarte ich keine Wunder. Aber ich denke, wenn wir alles optimieren, können wir noch immer ein tolles Ergebnis einfahren." Selbst wenn der Sieg nicht drin sein mag, der Podiumskampf gegen Norris und Hamilton bleibt das Ziel.
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