Austin wird erst Daniel Ricciardos drittes Rennen in der Saison 2023 sein. Der Australier muss praktisch zum zweiten Mal in einem Jahr sein Comeback geben. Nachdem er von AlphaTauri als Nyck-de-Vries-Ersatz in Ungarn ins Auto geworfen wurde, ruinierte eine doch überraschend lange Verletzungspause nämlich Comeback-Versuch Nummer eins.

Nach nur zwei Rennen hatte sich Ricciardo in Zandvoort den linken Mittelhandknochen bei einem Unfall im Training gebrochen. Direkt nach der ersten Diagnose stand sogar ein Start im Japan im Raum, zumindest einer in Katar - doch stattdessen saß Ricciardo ganze fünf Rennen auf der Bank.

Ricciardo erklärt: Bruch viel schlimmer als gedacht

"Als wir wussten, welcher Knochen gebrochen war, schien damit alles relativ in Ordnung, es schien relativ einfach zu reparieren", erklärt Ricciardo vor Austin. Noch am Zandvoort-Wochenende flog er nach Spanien, um sich von Dr. Xavier Mir, vor allem in MotoGP-Kreisen als Top-Arzt bekannt, operieren zu lassen.

"Als wir die Operation in Spanien machten, gab es weitere Checks, und der Bruch war einfach viel schlimmer als es zuerst aussah", so Ricciardo. "Deshalb hat es viel länger gedauert. Und das hat es wohl ein bisschen schmerzhafter für mich gemacht."

Unfall: Daniel Ricciardo im AlphaTauri in der Steilkurve
Ricciardos Unfall im 2. Training in Zandvoort, Foto: LAT Images

Der Weg zurück gestaltete sich daraufhin schwieriger als gedacht, räumt Ricciardo ein. "Aber ich bin auch ein bisschen ein Weichei!", kann er in Austin inzwischen wieder lachen. Hier fühlt sich die Hand wieder gut an. In der letzten Woche spulte er noch ein umfangreiches Simulator-Programm bei Red Bull ab, die Ergebnisse waren gut: "Die Hand ist gut, ich will einfach nur wieder zurück an die Arbeit."

Neuer AlphaTauri für Grünschnabel Ricciardo

In der Zwischenzeit füllte Liam Lawson den zweiten AlphaTauri-Sitz, und fuhr in Singapur damit sogar in die Punkte. Dort hatte das Team auch ein großes Update-Paket mit komplett neuem Unterboden, neuen Seitenkästen und neuer Verkleidung eingeführt. Ricciardo weiß: "Das Auto ist ein bisschen weg von dem, was ich zuletzt gefahren bin, aber der Simulator war hilfreich, um eine Idee zu bekommen, was die Änderungen und Updates geliefert haben."

Auch Lawson und Yuki Tsunoda gaben in den letzten Rennen positives Feedback. So startet Ricciardo guter Dinge ins zweite Comeback: "Ich erwarte, das Auto stärker vorzufinden verglichen mit dem, das ich verlassen habe. Aber es ist mein drittes Rennen dieses Jahr, ich bin noch immer sehr grün."

"Das will ich aber nicht als Entschuldigung hernehmen, es fühlt sich einfach alles neu an", versichert Ricciardo. "Es war auf jeden Fall frustrierend, bei den letzten Rennen zuzuschauen, gerade nachdem ich mich darauf hingetrimmt hatte, wieder loszulegen und Rennen zu fahren. Und dann musste ich wieder auf Pause drücken."