Rückschritt statt Fortschritt für Sergio Perez. In Katar ist wieder nur ein Red Bull unter den Top-10 zu finden, denn einmal mehr - zum achten Mal in 17 Qualifyings - scheitert Perez an der Einzugshürde. Track Limits waren sein Untergang, doch die Leistung war ohnedies schlecht.

Nur ein paar Millimeter waren es, ärgert sich Perez nach dem Qualifying. Eine 1:25,275 hatte er auf seinem letzten Versuch im zweiten Qualifying-Segment noch einmal hinbekommen, damit lag er 22 Tausendstel vor Valtteri Bottas auf dem zehnten Rang. Dann griff die Rennleitung ein.

Perez war am Ausgang von Kurve fünf zu weit über den Kerb gerutscht, hatte knapp mit allen vier Rädern die weiße Linie überfahren. Die Zeit wurde gestrichen. Perez' zweitschnellste Q2-Zeit, eine 1:25,462, reichte nur für den 13. Rang. Perez' eigentliches Problem war aber nicht dieses Track-Limits-Vergehen. Sondern dass er in einem Red Bull schon nicht über den zehnten Rang hinauskam.

Perez verzweifelt in Katar am Red Bull

Während Teamkollege Max Verstappen vorne locker Bestzeiten mit mehreren Zehnteln Vorsprung ablieferte und am Ende den RB19 auch auf die Pole stellte, ging Perez unter. In Q1 verlor er ganze 0,984 Sekunden auf Verstappen. Seine gestrichene Runde in Q2 war noch immer sieben Zehntel langsamer.

Ein klares Defizit lässt sich in den Daten nicht ausmachen. Das ganze Qualifying über war Perez im Setup-Niemandsland: "Ich hatte ziemliche Probleme mit der Balance. Ich spürte praktisch nichts, hatte so viele Probleme und konnte keines davon lösen. Jede Kurve war anders, die Bedingungen waren sehr schwierig."

Red Bull-Fahrer Sergio Perez nach dem Qualifying in der Box
Ein zäher Tag für Sergio Perez in Katar, Foto: LAT Images

Die Rennstrecke in Katar war am Freitag schwierig zu durchschauen. Nach großen Umbauten einschließlich eines neuen Asphaltes veränderte sich der Grip sogar während Training und Qualifying stark. Während Verstappen schnell zu einem akzeptablen Setup fand, war bei Perez das Gegenteil der Fall.

Perez fürchtet weiteres Katar-Wochenende

Besonders bitter für Perez sind die Parc-Ferme-Regeln an einem Sprint-Wochenende. Große Elemente des Setups wie etwa die Aufhängung dürfen ab dem Beginn des Qualifyings nicht mehr angerührt werden. Perez muss mit Kleinigkeiten seine Probleme in den Griff bekommen. Und er hat noch den Sprint, das Shootout-Qualifying für ebendiesen, und natürlich den Grand Prix selbst vor sich.

Sein Teamchef Christian Horner bemüht sich auf 'F1TV' um Zuspruch: "Er ist ein starker Racer, er wird sich zurückkämpfen. Das Auto ist schnell, und hoffentlich kann er schnell Fortschritte machen." Wie groß die Lücke ist, das ist aber schwer zu ignorieren.

"Er muss sich einfach neu aufbauen", hält Horner fest. "In einem Elite-Sport geht es um mentale Stärke und Kapazität. Wir wissen, dass Checo Stärke und Tiefe hat, und ich bin mir sicher, dass er die Saison stark beenden wird. Als Team sind wir da, um ihn zu unterstützen."

Perez selbst tut sich am Freitag mit Optimismus schwerer: "Es ist nicht vorbei, aber es wird natürlich sehr schwierig zu überholen sein, besonders mit den Streckenbedingungen, die wir momentan haben. Wir werden schauen, was wir machen können." Hier im Formel-1-Liveticker aus Katar gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.