Max Verstappen lieferte beim Formel-1-GP in Japan eines der dominantesten Wochenenden in dieser Saison ab. In jeder einzelnen Session landete der Weltmeister auf der ersten Position und zur Krönung fuhr er der Konkurrenz im Rennen um die Ohren und brachte damit zum sechsten Mal in der Team-Geschichte die Konstrukteurs-Weltmeisterschat nach Milton Keynes.

Vor dem Rennen war die Ausgangslage klar: Red Bull musste einen Punkt mehr sammeln als Mercedes und durfte nicht mehr als 23 gegen Ferrari einbüßen. Der zweite Punkt war angesichts der Überlegenheit von Verstappen sowieso ein Selbstläufer, der Vergleich mit Mercedes hingegen geriet durch die Probleme von Sergio Perez früh etwas in Gefahr. Der Mexikaner fiel nach zwei Unfällen in der Startphase weit zurück und schließlich aus.

So musste es der Titelverteidiger alleine richten und hoffen, dass Mercedes kein zu starkes Rennen hatte. Beides war der Fall. Die Silberpfeile gerieten nur einmal durch die Strategie von George Russell kurzzeitig auf eine Podiumsposition, aber ansonsten spielten sie keine Rolle. Verstappen hingegen konnte seinen 49. Grand-Prix-Sieg ohne viel Drama oder Konkurrenz von der Pole Position aus durchbringen.

Verstappens Sieg geriet nur am Start kurz in Gefahr. Sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri kamen etwas besser von der Linie weg. Verstappen gelang es in Kurve 1 erfolgreich gegen den Australier abzudecken, während Norris außen schon die Nase vorne hatte. Doch in der zweiten Kurve machte Verstappen die Tür zu und setzte sich gegen Norris durch.

Spannung bis Kurve 1: So verteidigte Verstappen die Führung

"Ich versuchte gegen Oscar die Tür zuzumachen und dann sah ich, wie Lando auf meiner linken Seite mit viel mehr Speed kam" erklärte Verstappen den Weg zu Kurve 1. "Es wurde alles ziemlich eng, aber so ist das im Rennsport nunmal am Start und dann hatten wir einen guten Kampf in Kurve 1 und Kurve 2. Ich hatte Glück, dass auf der normalen Rennlinie in Turn 2 etwas mehr Grip war als außen", beschrieb Verstappen weiter.

Auch den Restart nach der Safety-Car-Phase in Runde 5 meisterte Verstappen ohne Schwierigkeiten. Von da an fuhr der Red-Bull-Pilot nur noch ein Rennen gegen die Uhr und gegen den Reifenverschleiß, denn die Konkurrenz bekam er ausschließlich bei Überrundungen zu Gesicht.

Perfektes Red-Bull-Wochenende: Alles unter Kontrolle

"Es war unglaublich, wie er am Start beide McLaren in Schach gehalten hat. Dann ging es eigentlich nur mehr um Reifenschonen und das Auto ins Ziel bringen", erklärte Dr. Helmut Marko den Rennverlauf des Weltmeisters im ORF-Interview. "Das Auto hat sich wieder gut zu fahren angefühlt und auch den Reifenverschleiß hatte ich so ziemlich unter Kontrolle", fasste es Verstappen zusammen.

"Wir hatten das ganze Rennen über keine echten Probleme. Das fasst unser Wochenende recht gut zusammen", freute sich der Doppel-Champion, der neben dem Rennsieg und er Pole Position auch jede Trainings-Session in Suzuka auf der ersten Position beendet hatte. Zu dem WM-Titel in der Konstrukteurs-Meisterschaft sagte er: "Es war eine unglaubliche Saison von allen im Team, die daran beteiligt waren und ich bin sehr stolz, ein Teil davon zu sein und bin stolz darauf, mit all diesen Menschen zusammenarbeiten zu können."

Die Zahlen der bisherigen Formel-1-Saison von Red Bull sprechen für sich: In 16 Rennen sammelten die Bullen 623 Punkte und damit mehr als doppelt so viele als alle anderen Teams. Mercedes als WM-Zweiter liegt beispielsweise bei 305 Zählern, Ferrari hält bei 285 Punkten. Von diesen 623 Punkten gehen 400 auf das Konto von Max Verstappen. Es ist also nur allzu passend, dass er auch in Japan ganz alleine den Deckel auf die Team-WM gemacht hat.