Zwei Kollisionen, zwei Frontflügel, zwei Strafen, vier Strafpunkte und mehrere unfreiwillige Slapstick-Einlagen: Der Japan GP von Sergio Perez war eine absolute Katastrophe. Zum vorzeitigen Gewinn von Red Bulls Konstrukteursweltmeisterschaft konnte der Mexikaner in Suzuka überhaupt nichts beitragen.
Auf das schwache Qualifying folgte ein schwacher Start von Platz fünf: Rechts ging Carlos Sainz vorbei, links Lewis Hamilton - allerdings nicht ganz reibungslos. Sainz fuhr Perez rechts an den Frontflügel, Hamilton links. Karbonteile flogen davon, doch Perez konnte vorerst weitermachen.
"Ich habe die ganze Endplatte verloren und hatte ab Kurve zwei Untersteuern", klagte Perez. Der Mexikaner fiel auf Platz sieben zurück, kam aber trotz Safety Car am Ende der ersten Runde nicht zum Flügelwechsel an die Box. Eine Runde später reagierte Red Bull und holte Perez doch noch zum Stopp.
Perez kassiert Strafe für Alonso-Überholmanöver
Dadurch fiel der 33-Jährige auf Rang 18 zurück. Zusätzlich fing er sich dabei noch eine 5-Sekunden-Strafe und zwei Strafpunkte für ein Safety-Car-Vergehen ein. Nicht das kurzzeitige Überholen am Boxenausgang wurde bestraft, sondern die Boxeneinfahrt. An der Safety-Car-Linie unmittelbar vor der Boxeneinfahrt lag Perez minimal vor Alonso, der eigentlich vor ihm war.
Es sollte nicht allzu lange dauern, ehe Perez die Strafe absitzen durfte. In Runde 12 kollidierte er mit Kevin Magnussen in der Haarnadel. Der Red-Bull-Pilot fuhr dem Haas auf das linke Hinterrad und drehte ihn. Schon eine Runde zuvor war er in der Spoon-Kurve neben die Strecke untersteuert.
"Ich hatte auch nach dem ersten Flügelwechsel noch Untersteuern, ich glaube, etwas am Auto war beschädigt. Vor allem beim Bremsen hatte ich Probleme mit der Vorderachse, ich konnte einfach nicht mehr stoppen", entschuldigte sich der Nordamerikaner. "Es war mein Fehler", gestand er. Perez selbst beschädigte sich dabei einmal mehr den Frontflügel.
"Verdammt, ich habe schon wieder ein Problem mit Schaden", funkte er aus dem Cockpit und kam zum zweiten Flügelwechsel an die Box. Doch am Auto schien erneut mehr kaputt gegangen zu sein als nur der Frontflügel. Der Red-Bull-Pilot fuhr auf seiner Outlap extrem vorsichtig, ehe die Rennleitung eine VSC-Phase ausrief, um die Trümmerteile des Unfalls zu bergen.
Perez schießt fast Norris ab
Doch Perez fuhr mit seinem offenbar beschädigten Boliden sogar langsamer als das VSC. Das Problem: Direkt hinter ihm wollte eigentlich Lando Norris überrunden. Der Brite traute sich aber nicht, unter VSC an einem Auto vorbeizugehen und verlor viel Zeit.
Als die VSC-Phase endete, wollte Norris außen in Spoon an Perez vorbei. "Er ist dann fast in mich reingefahren, ich habe unter dem Helm ziemlich geflucht", gestand Norris später. Perez bog anschließend gleich wieder in die Boxengasse ab und beendete sein Renen - vorerst.
Kurz bevor er das Auto in der Garage abstellte, hatten die Stewards schon ein Urteil für die Kollision mit Magnussen gefällt. Erneut gab es fünf Sekunden und zwei Strafpunkte. Trotzdem stieg Perez aus dem Auto aus. Das nächste Problem: Eine Strafe, die nicht abgesessen wird, kommt beim nächsten Rennen in Form einer Strafversetzung in der Startaufstellung zurück.
Perez-Comeback nach 43 Minuten
Deshalb entschied sich Red Bull, Perez nach mehr als 43 Minuten Pause mit 26 Runden Rückstand noch einmal losfahren zu lassen. Perez musste sogar mehrere Minuten im Auto warten, weil man auf keinen Fall das Risiko eingehen wollte, das Rennen von Max Verstappen zu behindern. Deshalb musste er sich sogar den Boxenstopp des Teamkollegen aus dem Cockpit aus ansehen. Erst danach durfte Perez wieder auf die Strecke.
Das Revival dauerte nicht lange: Am Ende der Outlap musste Perez zum Boxenstopp kommen, um die Strafe abzusitzen. Anschließend verließ er die Boxengasse noch einmal für eine Runde, um dann erneut in die Box zu kommen und das Auto endgültig abzustellen.
Auch für Perez war das eine kuriose Situation: "Wenn du einmal aus dem Auto ausgestiegen bist, bist du nicht mehr in Stimmung. Es war kein großartiger Tag." Dr. Helmut Marko fasste das Rennen von Perez prägnant zusammen: "Es war ein Rabenschwarzer Tag, aber wenigstens hat er keine Strafe für das nächste Rennen."
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