Ferrari reitet seit den letzten beiden Rennen auf einer Erfolgswelle. Beim Heimrennen in Monza konnte die Scuderia bereits im Qualifying auf sich aufmerksam machen, in Singapur folgte dann der erste Saisonsieg durch Carlos Sainz. Der Spanier ist seit dem Ende der Sommerpause nicht mehr wiederzuerkennen und steht sinnbildlich für den Aufschwung bei Ferrari. Charles Leclerc zieht hingegen seit dem Niederlande GP im internen Ferrari-Duell den Kürzeren. Von Unstimmigkeiten im Team will der Monegasse nach dem Singapur GP allerdings nichts wissen.
"Mit Carlos habe ich immer gut zusammengearbeitet", machte Leclerc in Suzuka klar. "Es war schon in der Samstagnacht nach dem Qualifying klar, dass das hintere Auto dem Vorderen helfen wird. Ich bin glücklich, dass das Team gewinnen konnte. Das motiviert mich, auch ein Rennen vor dem Ende der Saison zu gewinnen."
Nach Singapur-Sensation: Kann Ferrari auch in Japan gewinnen?
Bereits eine Woche nach Singapur reist die Formel 1 zum nächsten Asien-Rennen nach Japan. Die Streckencharakteristik von Suzuka stellt dabei einen kompletten Gegensatz zum Marina Bay Street Circuit dar. Von dem engen Straßenkurs geht es wieder auf eine permanente Rennstrecke mit vielen langgezogenen Kurvenpassagen. Diese waren in der Vergangenheit ein Schwachpunkt des SF-23. Doch vor dem Singapur GP war ein Ferrari-Erfolg ebenfalls nicht abzusehen. Könnte Ferrari also auch trotz dem von allen erwarteten Performance-Comeback von Red Bull in Suzuka den nächsten Sieg feiern?
"Es ist ein großartiges Gefühl, in Singapur anzutreten und es zu schaffen, und zwar auf die Art und Weise, wie wir es geschafft haben. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn sie [Red Bull] die restlichen Rennen gewinnen", dämpfte Sainz die Erwartungen für das Wochenende.
"Ich hoffe, dass uns eine positive Überraschung erwartet dieses Wochenende. Allerdings erwarten wir wieder Red Bull ganz vorne", zeigte sich Charles Leclerc ebenfalls nicht optimistisch. Der Ferrari-Pilot richtet seinen Blick wieder eher nach hinten. "Dahinter wird es ein enger Kampf zwischen uns, McLaren und Mercedes sein, wie schon das gesamte Jahr. Jede Hundertstel macht einen Unterschied, deswegen ist es schwer vorherzusagen im Moment."
Seit Zandvoort: Ferrari versteht endlich sein Auto
Drei Rennwochenenden zuvor, beim Niederlande GP, schien ein Ferrari-Sieg noch nahezu unvorstellbar. Vor allem Charles Leclerc erlebte in Zandvoort ein Wochenende zum Vergessen. Nach einem Crash im Qualifying beschädigte sich der Monegasse in Runde 1 den Unterboden nach einer Kollision mit Oscar Piastri und musste das Rennen schlussendlich aufgeben. Sainz kam immerhin ins Ziel, war aber am gesamten Wochenende nicht im Rennen um die vorderen Plätze dabei. Die Leistungskurve zeigt seit dem katastrophalen Niederlande GP für Ferrari wieder steil nach oben. Ausgerechnet dieser soll laut den Fahrern der Grundstein für die jüngste Erfolgswelle sein.
"Seit Zandvoort verstehen wir unser Auto gut. In Zandvoort haben wir viel getestet und das war für die nächsten beiden Wochenenden sehr hilfreich", erklärte Ferraris designierte Nummer 1 Charles Leclerc. "Das ist vor allem entscheidend für die Entwicklung in der Zukunft. Kurzfristig werden wir nicht die ganze Zeit um Siege kämpfen, aber es hilft uns, unser Paket zu maximieren."
Teamkollege Sainz fügte hinzu: "Offensichtlich ist das Auto in einigen Bereichen nicht großartig, aber in anderen sehr gut. Es gibt bestimmte Strecken wie Monza und Singapur, an die sich das Auto gut angepasst hat. Auf anderen wie Zandvoort und Silverstone, war es wirklich schwierig zu fahren. Wir versuchen immer noch, den Sweetspot zu finden, deshalb probiere ich jedes Wochenende etwas anderes mit dem Auto aus. Es scheint zu funktionieren." (Formel 1 live aus Japan: News von heute im Ticker)
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