Erleichterung bei Aston Martin: Gerade rechtzeitig zur Sommerpause geht der Trend wieder in die richtige Richtung. Nach schwierigen Wochenenden in Silverstone und Ungarn reisten Fernando Alonso und Lance Stroll mit zwölf Punkten aus Spa ab. Nicht mehr auf dem Podium und zweite Kraft, aber zumindest beide Autos unter den Top-10. Schadensbegrenzung. Denn: Bei den Updates ist etwas schiefgelaufen.

Aston Martin: Schwierige Zeiten statt Podien und Siege

Monaco, Ungarn, Singapur: Diese drei Sieges-Strecken für Aston Martin machte Fernando Alonso aus. "Da war die Situation noch ganz anders. Inzwischen haben andere Teams aufgeholt und mehr Performance aus ihren Autos herausgeholt", erklärt Mike Krack. "Da konnten wir nicht mithalten. Wir sind zurückgefallen und langsamer geworden."

"Ich habe schon zu Jahresbeginn, als wir Podium für Podium eingefahren haben, gesagt: Schwierigere Zeiten werden bald auf uns zukommen. Diese kamen sehr viel schneller, als wir wollten. Aber das ist eben die Formel 1", so der Aston-Martin-Teamboss. Kleine Details sorgen im heiß umkämpften Mittelfeld für den Unterschied. Die neuen Pirelli-Reifen, das Budget Cap oder die geringere Zeit im Windkanal lässt er dabei nicht als Ausrede durchgehen.

Aston Martins Schlachtplan zurück aufs Podium

Erster Schritt: Identifizierung der Probleme. "Wir haben in den letzten Wochen viel gelernt: Was hat gut funktioniert, was weniger gut", ist Mike Krack guter Hoffnung. "Du kannst nicht einfach neue Teile bringen, nur damit du etwas Neues hast. So verschwendest du nur Geld aus dem Cost Cap. Du musst verstehen, was du machst." In Spa wagte sich Aston Martin trotz Worst-Case-Szenario (Sprint-Wochenende und Schlechtwetter) an Setup-Anpassungen und einen modifizierten Unterboden heran.

"Wir haben einen Plan entworfen, und werden das Auto kontinuierlich weiterentwickeln", gibt es auch für den Luxemburger keine Wunderwaffe. Stattdessen: Harte Arbeit und kleine Teile, bei fast jedem Rennen. Auf 2024 will sich Aston Martin noch lange nicht konzentrieren, alles wird daran gelegt, P3 in der Fahrerwertung nicht an Lewis Hamilton bzw. Mercedes zu verlieren. Ein Punkt trennt ihn noch von Fernando Alonso.

Mit zukünftigen Updates wollen es Fernando Alonso und Aston Martin zurück aufs Podium schaffen, Foto: LAT Images
Mit zukünftigen Updates wollen es Fernando Alonso und Aston Martin zurück aufs Podium schaffen, Foto: LAT Images

Krack: Haben ein paar falsche Entscheidungen getroffen

Porpoising à la Mercedes, Balance-Probleme und schwierige Setup-Findung machen das aber zur Herkulesaufgabe. "Das ist bei diesen Autos sehr komplex. Du kannst nicht einfach mehr Abtrieb aufs Auto bringen", erklärt Krack. "Du kannst nicht eine Sache ändern, und alles andere funktioniert weiterhin. Du hast immer Nebeneffekte."

"Du musst entscheiden: Bringst du ein Teil, das dir mehr Abtrieb verschafft, aber dafür die Charakteristik des Autos verändert? In ein oder zwei Situationen haben wir hier nicht die richtige Entscheidung getroffen", gibt er offen zu, bei Setup und Updates falsch abgebogen zu sein. So wurden die einstigen Stärken langsame Kurven und schonender Umgang mit den Reifen zur Schwäche. Grund: "Wenn du mehr rutscht, mögen das die Reifen nicht und bauen schneller ab."

Keine Gefahr durch Fernando Alonso

Aber: Das Team ist motiviert. Die Topspeed-Probleme von Saisonbeginn hätte das britische Team bereits viel besser im Griff. Die Moral ist nach wie vor gut im Team. Ebenso beide Piloten, inklusive Fernando Alonso. "Beide Fahrer liefern sehr konstruktives Feedback ab", ist Mike Krack sehr zufrieden. Beim sehr langen Debrief nach Ungarn versäumte das Team deshalb sogar fast den Flieger.

"Ich hatte mir schon ein paar Sätze für das Debrief vorbereitet. Aber die Reaktion im Team war fantastisch", war Mike Krack sogar selbst überrascht. Die Lichter in der Fabrik seien danach lange nicht ausgegangen. Zu Recht: "Wenn du in der Weltmeisterschaft mitmischen willst, musst du überall stark sein." Das erklärte Ziel von Aston Martin, Lawrence Stroll und natürlich Fernando Alonso.