Es war ein langer und weiter Weg für den Mexikaner. 2.246 Rennkilometer musste Sergio Perez zurücklegen, um das erste Mal seit dem Rennwochenende in Miami einen zweiten Platz feiern zu dürfen. Nachdem der Druck auf Perez bis zuletzt massiv wuchs, gelang Red Bulls Nummer-Zwei-Fahrer noch vor der Sommerpause eine kleine Erlösung. Direkt nach dem Rennen in Spa-Francorchamps rief er ein ambitioniertes Ziel aus.

Perez-Ansage: Will Podium bis Saisonende nicht verlassen

"Ich bin endlich zurück in Form. Letztes Wochenende war ich schon auf dem Podium", sagte Perez nach dem Rennen. Die Art und Weise, wie Perez den zweiten Platz nach Hause brachte, war für den Red-Bull-Piloten aber nicht weniger wichtig: "Ich fuhr das ganze Rennen in sauberer Luft. In den letzten Rennen konnte ich meist nur wenig über das Auto lernen, weil man im Mittelfeld einfach ganz anders fahren muss."

Grundlage für ein ruhiges Rennen war dafür auch das Überholmanöver kurz nach dem Start, wie der Zweitplatzierte ausführte: "Ich wusste, dass es für mein Rennen entscheidend sein würde, Charles in der ersten Runde zu erwischen." Perez hat sich vorgenommen, diesen Schwung der Erfolgserlebnisse aus Ungarn und Belgien in die Sommerpause und die darauffolgenden zehn Rennen mitzunehmen: "Für den Rest der Saison will ich das Podium nicht mehr verlassen. Die letzten Wochen waren hart."

Perez erledigte Pflichtaufgabe beim Start

Perez startete den Großen Preis von Belgien hinter Charles Leclerc von Platz zwei. Die wichtigste Aufgabe erledigte der 33-Jährige ehe eine halbe Runde absolviert war: Ein guter Start, ein guter Ausgang aus La Source und damit ein guter Windschatten auf der folgenden Vollgaspassage. So hatte er mit dem Ferrari von Charles Leclerc auf der langen Kemmel-Geraden leichtes Spiel. Max Verstappen, der aufgrund einer Getriebestrafe das Rennen von Platz sechs begann, war zu diesem Zeitpunkt bereits Vierter.

Belgien GP: Teamfeier mit Sieger Max Verstappen und Sergio Perez
Red Bull feierte dank Perez' zweitem Platz auch den ersten Doppelsieg seit Miami, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Ab der neunten Runde lautete der Verfolger von Perez nicht mehr Leclerc, sondern Verstappen. Der Niederländer hatte trotz der schlechteren Ausgangslage nur 2,8 Sekunden auf Perez verloren. Der Mexikaner wurde am Ende von Runde 13 an die Box gerufen, sein Teamkollege stoppte eine Runde später. Einen Umlauf darauf lag Verstappen bereits innerhalb des DRS-Fensters. Nach sieben weiteren Kilometern eroberte Verstappen ohne Mühe den ersten Platz.

Perez verlor gleich darauf den Anschluss an seinen Teamkollegen, der zweite Platz war allerdings auch nicht mehr in Gefahr. Perez verwaltete seine Reifen sowie den Vorsprung auf Leclerc bis über die Ziellinie, die er 22 Sekunden hinter Verstappen und 10 Sekunden vor Leclerc überquerte.

Horner: Kann um Siege fahren

Ob Perez damit tatsächlich die Trendwende einläutete, wird sich erst in vier Wochen in Zandvoort zeigen. Sein Teamchef Christian Horner ist optimistisch: "Er wird ihm eine Menge Selbstvertrauen geben. Er startete in der ersten Reihe, führte den Grand Prix an, wurde Zweiter und ist auch in der WM unangefochtener Zweiter."

Zudem gab Horner ein Ziel für die zweite Saisonhälfte vor: "Jetzt wo der Titel außer Reichweite ist, geht es für ihn darum, seine eigene Performance zu maximieren: Er soll keinen Vorsprung auf unsere Verfolger verlieren und kann bis Ende des Jahres vielleicht sogar den ein oder anderen Sieg holen."

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