Für Red Bull lief der Auftakt zum Großen Preis von Ungarn alles andere als perfekt. Diesmal patzte Sergio Perez bereits im ersten Training. Schon wenige Minuten nach Trainingsbeginn versenkte er seinen RB19 in der Streckenbegrenzung und musste anschließend am Red-Bull-Kommandostand Platz nehmen. Aber auch Max Verstappen blieb ein guter Start ins Rennwochenende verwehrt: der zweimalige Weltmeister hatte mit Untersteuern zu kämpfen. Den Bullen ist vor allem die Qualifying-Pace ein Dorn im Auge.

Sergio Perez baut persönliche Pleiten-Serie aus

Perez im 2. Training in Ungarn, Foto: LAT Images
Perez im 2. Training in Ungarn, Foto: LAT Images

Das Unheil nahm gleich zu Beginn des ersten Trainings seinen Lauf. Noch bevor der Regen eintraf, sorgte Perez wenige Minuten nach Sessionbeginn mit einem Patzer für den wohl größten Gesprächsstoff am Trainingsfreitag. Der Mexikaner befand sich zu diesem Zeitpunkt auf seiner ersten schnellen Runde. Den Fehler erlaubte er sich am Eingang von Kurve fünf: Perez berührte mit seinen Reifen das noch feuchte Gras, drehte sich und schlug in die Streckenbegrenzung ein.

Von den Red-Bull-Mechanikern erntete er daraufhin nur ein Kopfschütteln. Doch Perez enttäuschte nicht nur sein Team: Wenige Minuten später wurde in der Live-Übertragung nämlich ein kleiner, tränenüberströmter Fan eingeblendet. Für den endete der Tag aber in einem Highlight, das er wahrscheinlich so schnell nicht mehr vergessen wird: Red Bull machte den Jungen ausfindig und lud ihn ins Fahrerlager ein.

Eine so schöne Wende nahm der Tag bei Perez allerdings nicht mehr. "Das war ein Fehler von meiner Seite", gab er zu. Weiter äußerte sich der Mexikaner am Freitag nicht mehr zu seinem Unfall. Eine Wiederaufnahme war aufgrund des Schadens am Ende nicht mehr möglich. Umso ärgerlicher: Red Bull brachte in Ungarn ein Upgrade-Paket an den Start. Darunter neue Seitenkästen und ein angepasster Unterboden. Reserveteile hatten die Bullen für die beide Boliden auch im Gepäck.

"Wir haben schon noch Reserven", so Dr. Helmut Marko. "Wir haben zumindest für ein Auto entsprechende Ersatzteile." Diese gehören wohl Verstappen. Weitere Fehler kann sich Perez am Rennwochenende also nicht mehr erlauben. Die kann er sich aber ohnehin nicht mehr leisten. Schon seit mehreren Wochen steht der Mexikaner unter Druck. Sechsmal verpasste er in der Saison 2023 den Einzug ins Q3 - davon einmal im Sprint Shootout. Red-Bull-Motorsportchef Marko bleibt trotzdem gelassen: "Im zweiten Training ist er sein Programm runtergefahren und da ist nichts passiert." Weiter äußerte er sich nicht zum Vorfall.

Helmut Marko: Müssen uns auf eine schnelle Runde verbessern

Verstappen konnte sich im 2. Training nicht an die Spitze setzen, Foto: LAT Images
Verstappen konnte sich im 2. Training nicht an die Spitze setzen, Foto: LAT Images

Aber auch Verstappen hatte im zweiten Training zu kämpfen. In einer eher undurchschaubaren Session lag der zweimalige Weltmeister auf dem elften Platz. Auffällig war dabei: Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten absolvierte er das gesamte Training auf den Soft-Reifen. "Es ist eine Strategiefrage und Max hat sich bewusst dafür entschieden, weil der weiche Reifen glaube ich keine Option fürs Rennen ist", sagte Marko. Weiterer Pluspunkt: Am Samstag steht Verstappen eine breitere Reifenauswahl zur Verfügung.

Doch Red Bull bereitete vor allem die Qualifying-Pace große Sorgen. "Auf eine einzelne Runde müssen wir noch einiges klären oder verbessern", so Marko nach dem Training. "Wir waren nicht schnell genug. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen." Deutlich vielversprechender ist die Longrun-Pace des RB19. Der Red-Bull-Motorsportchef ist aber trotzdem nicht zufrieden: "Es ist nicht ganz so klar, wie es normalerweise ist. Die Zeiten kommen nicht auf Anhieb, sondern wir müssen mehr kämpfen."

In Sachen Upgrades traf das österreichische Team noch keine konkreten Aussagen. "Das Gesamtbild ist noch nicht ganz klar, dadurch, dass wir eine Session verloren haben, ist das Ganze schwieriger", sagte Marko. Alle News zum Trainingsfreitag gibt es im Vlog direkt aus Ungarn:

Crash! Keine Ersatzteile! War's das bald für Perez & Red Bull? (09:48 Min.)

Formel 1 Ungarn 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training
    17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training
    16:00 Uhr - 17:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    15:00 Uhr: Rennen (70 Runden)

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ServusTV und Co. gibt es hier in der Übersicht. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.