Alpine machte vor dem Formel-1-Rennen in Österreich diese Woche mit einem neuen Investor Schlagzeilen. Nach Jahren der Stagnation soll ein Konglomerat aus den USA dem Management der Franzosen auf dem Weg an die Weltspitze neuen Rückenwind verleihen. Passend zum Netflix-Hype um die Königsklasse in den Vereinigten Staaten ist niemand geringeres als Hollywood-Star Ryan Reynolds mit an Bord. Die Alpine-Fahrer outeten sich in Spielberg als Fans des Schauspielers. Esteban Ocon freut sich dank der Synergien zwischen Hollywood und der F1 schon auf einen Besuch am Filmset von Deadpool.

"Er hat mir gesagt, dass ich nach London an das Set für den neuen Deadpool-Film eingeladen bin. Da gehe ich auf jeden Fall hin", freut sich Ocon, der diese Woche nach der Bekanntgabe sofort Kontakt mit Reynolds aufnahm. "Ich habe ihn im Team willkommen geheißen und er sagte gleich, dass er sich freut von mir zu lernen und mich zu treffen und hat mir dann seine Telefonnummer und seine E-Mail-Adresse geschickt", beschreibt er den ersten Austausch.

Mit Ryan Reynolds hat das Team eine Personalie mit enormer Strahlkraft für sich gewonnen, die der Bekanntheit von Alpine schon jetzt einen Boost verleiht. Dank des 46-jährigen Schauspielers wurde die Investition in sämtlichen internationalen Boulevardmedien abgebildet, was sonst wohl kaum der Fall gewesen wäre. Obwohl die Formel-1-Fahrer seit der Netflix-Serie 'Drive to Survive' selbst einen internationalen Bekanntheitsgrad erreicht haben, der vor einigen Jahren unvorstellbar war, schindet der Superstar aus der Filmbranche bei ihnen Eindruck.

"Ich bin ein großer Comic- und Marvel-Fan, und auch ein riesiger Deadpool-Fan. Ich denke, er ist in dem was er macht sehr inspirierend, auch außerhalb seiner Schauspielerei. Er ist ein sehr talentierter Geschäftsmann und ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen und mit ihm zu quatschen" so Ocon. Auch Gasly outete sich als Bewunderer Ryan Reynolds: "Ich muss gestehen, dass ich persönlich ein Fan von ihm und seiner Arbeit bin. Er ist auf jeden Fall einer meiner Lieblingsschauspieler."

Die Begeisterung Reynolds für die Formel 1 nahm Ocon diese Woche gleich einmal zum Anlass, um ihm einen Einblick in den Sport zu geben. "Ich war am Dienstag im Simulator und habe da normalerweise immer mein Telefon dabei, um Notizen zu speichern. Aber diesmal habe ich es mir erlaubt, ein Foto an Ryan zu schicken und sagte ihm, dass ich live im Simulator bin und das die Aussicht ist. Das fand er gut", freut sich der 26-Jährige.

Die beiden Fanboys erhoffen sich durch Reynolds aber vor allem einen sportlichen Aufschwung. "Alles, was er mit seiner Firma zuletzt gemacht hat, war extrem erfolgreich. Ich kann mich an keinen Fehlschlag erinnern. Ich denke, er und sein Team sind für unsere Truppe ein großer Gewinn", sagt Ocon.

Ocon und Gasly bauen auf Investorenexpertise

"Das steht für die Vision des Teams, von Alpine und der Renault-Gruppe, mit dem Formel-1-Team zu expandieren und in Zukunft besser zu sein", so Gasly, der dieses Jahr seine erste Saison im Werksteam des französischen Automobilgiganten bestreitet. Die Investoren haben 200 Millionen US-Dollar locker gemacht, um sich mit 24 Prozent an Alpine Racing Limited zu beteiligen. Die Motorenabteilung von Alpine Racing SAS im französischen Viry-Chatillon bleibt von der Teilhabe unberührt.

Mit Otro Capital, RedBird Capital Partners und Maximum Effort Investments haben bei Alpine drei im internationalen Sport renommierte Investoren die Finger im Spiel. "Wir werden versuchen, die Expertise der Menschen zu nutzen, die nun dazustoßen. Es sind drei wirklich große Player, die viel Wissen in allen Sportarten mitbringen. NFL, NHL, Fußball und viele andere Disziplinen. Wir werden das so gut wir können nutzen, um stärker zu werden", sagt Gasly.

"Natürlich wird das nicht direkt der Performance der Autos helfen", stellt Ocon klar, dass technisches Know-how bei den neuen Teilhabern wenig überraschend kein Faktor ist. Viel mehr geht es darum, das Profil von Alpine zu schärfen und den Marktwert des Unternehmens zu steigern. "Wir können uns in jedem Bereich verbessern und die Investoren werden in ihrem Gebiet exzellente Arbeit leisten", sagt er weiter.

Davon sollen letztendlich auch die Anlagen des Formel-1-Teams im britischen Enstone profitieren. Dort fehlt nach wie vor der Anschluss an die anderen Werksteams. "Wir wollen mit dem Team so schnell wie möglich um Podien und Siege kämpfen. Ich bin nicht hier, um Zeit zu verlieren", so Ocon. Den ganzen Qualifying-Freitag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.