Nach einem herausragenden Formel-1-Qualifying standen die Sterne für Lando Norris beim Großen Preis von Spanien - zumindest teilweise - gut. Aufgrund der McLaren-Pace hielt sich der Optimismus zwar schon am Samstagnachmittag in Grenzen, trotzdem erhoffte sich der Brite in den Punkterängen zu landen. Doch der Rennsonntag startete für den McLaren-Piloten bereits mit einem kleinen Debakel.
Schon in der Startaufstellung schraubten Norris' Mechaniker am Heck des MCL60. Pünktlich zum Start konnte das Problem aber noch gelöst werden - um was es sich dabei genau handelte, wusste auch der Brite nach dem Rennen nicht. Doch all die Mühe war vergebens. Norris kollidierte bereits in der zweiten Kurve mit Lewis Hamilton und jegliche Hoffnung auf ein erfolgreiches Rennen war damit zerstört.
Norris über Kollision: Hamilton hat keine Schuld
Norris war nach dem Patzer zum Start jedenfalls sichtlich bedient. "Es ist schwer zu verkraften", so der Brite nach dem Rennen. Die Schuld sieht er aber bei sich selbst und nicht bei Hamilton. "Es ist eher ein Rennzwischenfall. Ich habe in Kurve eins nicht gesehen, dass Max [Verstappen] von der Strecke abgekommen ist. Ich musste in Kurve zwei dann über den Kerb und vor mir hat es sich gestaut. Ich war zu nah an Lewis dran, um zu reagieren und zu bremsen", erklärt er.
Der siebenmalige Weltmeister hatte einen deutlich besseren Start als der McLaren-Pilot. Schon in Kurve eins konnte Hamilton Norris überholen. Eine Kurve später stieg der Mercedes-Pilot wegen Verstappen und Carlos Sainz auf die Bremse. Damit rechnete Norris aber nicht. "Sie haben in Kurve zwei gebremst. Normalerweise bremst man nicht in Kurve zwei", merkt der McLaren-Pilot an.
Schlussendlich krachte Norris in den hinteren linken Reifen von Hamilton und zerstörte dabei seinen Frontflügel. "Er [Hamilton] hat nichts falsch gemacht. Ich hatte einfach nur Pech. Nichts weiter als das", so Norris geärgert. Der Mercedes-Pilot kam trotz der Kollision ohne Schaden davon. "Vielleicht war er dadurch [die Kollision] heute schneller", scherzte Norris. Der McLaren-Pilot musste jedenfalls für einen Frontflügelwechsel an die Box kommen. Die Punkteränge waren nach dem Zwischenfall endgültig außer Reichweite.
Norris: McLaren-Pace im Nirgendwo
Die Pace des MCL60 bleibt den beiden McLaren-Piloten weiterhin ein Dorn im Auge. Für Norris war der dritte Startplatz reine Glückssache. "Die Pace war heute wie erwartet: Sie war schlecht. Unser Ziel war es, vielleicht in die Punkte zu fahren, wenn wir es können. Aber so etwas wie gestern haben wir nicht erwartet", sagt der McLaren-Pilot.
Das gute Qualifying-Ergebnis begründet der Brite mit den Fehlern der Top-Teams: "Einige gute Teams hatten zu kämpfen und einige der schlechteren Teams haben einen besseren Job gemacht. Es war einfach ein merkwürdiger Tag. Die Leute haben eine Menge Fehler gemacht. Und das haben wir einfach ausgenutzt." Dem stimmt auch Teamkollege Oscar Piastri zu: "Ich glaube nicht, dass wir unter normalen Umständen in der Lage wären, das Auto so weit vorne in der Startaufstellung zu platzieren."
In Sachen Rennpace ist der McLaren für Norris - zum aktuellen Zeitpunkt - das zweitschlechteste Auto. "Wir sind eindeutig nicht so schnell wie Alpine, Aston Martin oder all die Top-16-Fahrer", sagt er. "Die Erwartungen sind im Moment nicht, in die Punkte zu kommen." Auch Piastri hatte mit der Pace zu kämpfen. Selbst ohne Zwischenfälle musste er es sich außerhalb der Punkte bequem machen. "Meine erste Runde war ziemlich schlecht, was die Sache nicht einfacher machte. Ich glaube nicht, dass ich wirklich die Pace hatte, um in den Punkten zu bleiben", so der Australier.
In Sachen Überholmanöver gehörte der Spanien GP für Piastri zu den kniffligsten Strecken. "Sobald man innerhalb von zwei Sekunden an das vorausfahrende Auto herangekommen war, hatte man schon zu kämpfen. [Pierre] Gasly war ziemlich lange hinter mir und als er wieder freie Fahrt hatte, zog er extrem schnell weg." Letztendlich musste sich Norris mit dem 17. Platz zufriedengeben, Piastri reihte sich auf Platz 13 ein.
McLaren: Nächstes Upgrade-Paket erst in Silverstone
Im Vergleich zu den anderen Teams brachte McLaren seit Baku keine großen Upgrades, dort war es ein neuer Unterboden. "Wir haben mit dem Unterboden eine andere Richtung eingeschlagen - eine andere Philosophie. Wir haben nie gesagt, dass er uns eine bessere Pace bringen würde. Es hat uns vielleicht eine halbe bis maximal eine Zehntelsekunde gebracht", so Norris.
Auch der Brite weiß, dass das Team aus Woking im Upgrade-Kampf deutlich im Hintertreffen liegt: "Viele andere Teams haben Upgrades hierher [Barcelona] mitgebracht. Sie brachten sie auch zu den letzten Rennen mit und wir nicht." Aber auch in Kanada und Österreich sind für den MCL60 keine Upgrades geplant. "Die nächsten Upgrades kommen erst in Silverstone. Bis dahin müssen wir das Beste daraus machen", sagt Norris.
Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken
- 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
- 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
- 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
- 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
- 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
- 07. Mai: Großer Preis von Miami
- 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
- 28. Mai: Großer Preis von Monaco
- 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
- 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
- 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
- 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
- 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
- 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
- 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
- 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
- 17. September: Großer Preis von Singapur
- 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
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- 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
- 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
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