Formel 1: Stewards beleidigt, Verwarnung für Günther Steiner

Günther Steiner muss für seine Wut-Tirade am Donnerstag in Barcelona geradestehen. Zehn Minuten erklärte er, warum das Monaco-Urteil für Nico Hülkenberg falsch war, und warum Änderungen im Steward-System nötig seien. Der zweite Punkt wurde naturgemäß von der FIA nicht besonders gut aufgenommen, und ein Prozess in Gang gesetzt. Urteil und Strafe stehen nun fest.

FIA: Begriff Laien stellt ein Problem da

"Mr. Steiners Wort 'Laien' und sein Verweis auf andere Sportarten mit 'professionellen' Mitarbeitern könnten als Beleidigung empfunden werden und wurden auch so empfunden", heißt es im Urteil der Stewards. "Unserer Ansicht nach wurden nicht nur die Stewards in Monaco beleidigt, sondern auch viele andere FIA-Mitarbeiter und viele ehrenamtlich im Motorsport Angestellte."

Das ergibt einen direkten Bruch von Artikel 12.2.1.k, der besagt, den Sport, die FIA oder Offizielle in Verruf gebracht zu haben. Urteil: Günther Steiner erhält eine Verwarnung. Die anderen Anschuldigungen betreffend Artikel 12.2.1.c, 12.2.1.f wurden fallen gelassen.

Mildernde Umstände bietet die Tatsache, dass sich Günther Steiner entschuldigte. Er stellte ebenfalls klar, dass er mit dem Begriff Laien Personen meine, die gelegentlich arbeiten. Das habe nichts mit deren Qualifikationen zu tun.

Günther Steiner: Wütend, aber nicht beleidigend

"Ich erklärte den Stewards, dass ich niemanden beleidigen wollte und dass meine Wortwahl von einigen Leuten falsch interpretiert oder missverstanden, worden sein könnte", so das Statement von Günther Steiner. "Ich habe den Stewards gesagt, dass ich mich entschuldige, wenn meine Äußerungen missverstanden wurden oder jemanden verletzt haben, da dies nicht meine Absicht war. Ich wiederhole diese Entschuldigung hier."

"Ich habe den Rennkommissaren gegenüber meine Enttäuschung und Unzufriedenheit mit der Entscheidung der Stewards von Monaco am vergangenen Wochenende zum Ausdruck gebracht. Die Stewards teilten mir mit, dass sie kein Problem damit haben, wenn jemand mit Entscheidungen nicht einverstanden ist, dass sie aber mehr über die Interpretation einiger meiner Kommentare besorgt sind", so Steiner weiter.

Profi-Stewards gefordert: Steiner-Wutrede nach Hülk-Strafe! (09:57 Min.)

Günther Steiner: Wenn ich jemanden beleidigen wollte, hätte ich das getan

"Günther Steiner gab zu, dass er, wenn er wirklich jemanden beleidigen hätte wollen, ganz andere Wörter verwendet hätte. Die Stewards bestreiten das nicht", so weiter im Urteil des vierköpfigen Gremiums, bestehend aus Vorsitz Gary Connelly, Matthew Selley, Fahrer-Steward Derek Warwick und den lokalen Steward David Domingo. Netflix-Held Günther Steiner kann sich nun wieder vollends Haas und dem Rennen widmen.