Charles Leclerc und der Monaco-GP: Was eigentlich für Fahrer und Veranstalter eine absolute Traum-Kombination sein sollte, war bisher wie verhext. Die sportliche Bilanz beim Heimspiel ist verheerend und dennoch ist die Vorfreude des Ferrari-Piloten riesig: "Es ist immer etwas sehr Besonderes für mich, denn auf diesen Straßen bin ich aufgewachsen. Ich kenne diese Stadt in und auswendig. Wo immer ich vorbeifahre, habe ich Freunde, die an der Strecke wohnen und das Rennen aus ihren Apartments verfolgen."

Seine Freunde mussten dabei aber mit Schrecken eine Historie des Scheiterns mit ansehen. Diese fing schon 2017 in der Formel 2 an, als der Monegasse Pole holte und dann zweimal nicht ins Ziel kam. 2018 setzte sich dies in der Formel 1 fort, ein Bremsdefekt am Sauber sorgte für das Aus. 2019 fuhr Leclerc erstmals Ferrari und schied schon in Q1 aus, da sich seine Box verkalkulierte. Das mit Brechstange geführte Rennen endete natürlich im Crash. 2020 musste das Rennen aufgrund der Pandemie abgesagt werden. 2021 holte sich Leclerc die Pole-Zeit, aber crashte danach noch im Q3. Ein nicht erkannter Schaden am Ferrari verhinderte Sonntags den Start.

Im Vorjahr setzte sich der Fluch gleich doppelt fort. Beim historischen Monaco-GP vor dem eigentlichen Rennwochenende crashte der Lokalmatador einen alten Ferrari von Niki Lauda. Beim Formel-1-Rennen stand er dann wieder auf Pole, aber die falsche Strategie der Scuderia im Regen des Fürstentums schwemmte ihn von Platz Eins zurück auf Rang Vier, was die erste Zielankunft in der Heimat darstellte. Die Horror-Bilanz: 3 Pole-Positions, aber kein einziger Podestplatz, geschweige denn ein Sieg.

Leclerc will dies 2023 endlich ändern: "Ich glaube nicht an Glück, aber wenn man sich meine Bilanz ansieht, dann war es sicher nicht leicht an den Renntagen. Die Samstage waren immer gut und ich hoffe wir können das diesen Samstag wiederholen. Aber dieses Mal sollte dann auch endlich der Sonntag besser sein."

Charles Leclerc will endlich auch am Sonntag beim Heimrennen glänzen, Foto: LAT Images
Charles Leclerc will endlich auch am Sonntag beim Heimrennen glänzen, Foto: LAT Images

Leclerc warnt: Red Bull in Monaco nur mit besonderer Runde zu schlagen

Doch an den Sonntagen lief es für Ferrari in der bisherigen Saison nicht besonders gut. Einen einzigen Podestplatz hat Leclerc in Baku vorzuweisen, dort holte er auch die Pole für Sprint und Rennen. Obwohl Monaco eine einzigartige Strecke ist und dem Ferrari liegen könnte, ist für ihn klar, wer der Favorit ist: "Red Bull ist ehrlicherweise auch hier das Team, das es zu schlagen gilt. Mit einer besonderen Runde können wir sie vielleicht im Qualifying schlagen. Im Rennen sind sie extrem schnell, aber auf dieser Strecke ist das Überholen sehr schwer."

Nicht nur von Weltmeister Max Verstappen und Stadtkurs-Spezialist Sergio Perez ist Gegenwehr zu erwarten: "Es ist nicht nur Red Bull. Aston Martin wird dabei sein. Mercedes kommt mit einem Auto hierher, das sehr anders aussieht. Es wird spannend, wie das funktioniert. Wir müssen dann sehen, wo wir stehen und was überhaupt möglich ist. Ich glaube aber, dass am Ende Red Bull immer noch am schnellsten ist."

Egal ob Red Bull nun schneller ist oder Leclerc wieder Pech am Sonntag hat, eine Sache ist für ihn so oder so großartig: "Immer wenn wir an diese Strecke kommen, geht es darum, sich Schritt für Schritt dem Limit zu nähern, bis du im Qualifying aufs Ganze gehst. Das ist ein unglaubliches Gefühl, voller Aufregung und Adrenalin. Es erinnert mich an meine Kart-Zeiten. Da hattest du auch keine Zeit zu denken, denn es gab keine Geraden, sondern Kurve an Kurve. Es ist mit Sicherheit das beste Qualifying des Jahres." Und zumindest die Samstags-Bilanz des Lokalmatadoren kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan