Formel-1-Weltmeister Max Verstappen gilt als Traditionalist. Bereits seit der Einführung des Sprints zeigte er sich als offener Gegner der Kurzrennen am Samstag. Daran ändert auch die aktuelle Anpassung des Sprint-Formats wenig, wie er bereits vor der offiziellen Einführung des neuen Formats deutlich machte.

Vor dem Wochenende in Baku unterstrich er noch einmal seine Kritik am neuen Sprint-Format, versuchte sich dabei aber betont diplomatisch zu geben. "Jeder kennt meine Meinung dazu, aber jeder kann seine Meinung haben und diese muss natürlich nicht immer mit meiner übereinstimmen." Aus geschäftlicher Sicht seien andere Entscheidungen richtig, als jene die Verstappen als Vollblut-Rennfahrer für richtig erachtet, schlussfolgerte der Doppel-Weltmeister.

Mehr Action mit neuem Sprint-Format? Verstappen widerspricht

Verstappen denkt aber nicht, dass es zu mehr Action führen wird, wenn der Sprint keinen Einfluss auf die Startreihenfolge für den Grand Prix mehr hat. "Mit der Qualifikation ist etwas mehr Risiko involviert. Aber wenn man auf das Sprintrennen selbst blickt, werden die Fahrer gleich viel Risiko eingehen."

"Denn man will nicht seinen Wagen beschädigen, da das die Entwicklung des Fahrzeugs beeinflussen würde. Ich würde lieber einen Punkt verlieren, anstatt an der Entwicklung einzubüßen", kalkulierte Verstappen. Er drohte vor einigen Wochen sogar damit, aufgrund der laufenden Veränderungen am Wochenend-Format und aufgrund des immer größer werdenden Kalenders den Sport zu verlassen.

Verstappen rätselt über Formel-1-Zukunft: Ist es das noch wert?

"Wenn wir den Kalender immer weiter ausdehnen und das ganze Wochenende so lang ist, fragt man sich irgendwann, ob es das wert ist", wiederholte Verstappen seine Drohung vor dem Baku-Wochenende. Er unterstrich aber, dass dieser Moment bei ihm noch lange nicht gekommen sei. Der Vertrag des 37-fachen Grand-Prix-Siegers bei Red Bull läuft außerdem noch bis 2028.

Diesen Vertrag plant Verstappen auch auf jeden Fall zu erfüllen. Darüber hinaus will er aber keine Garantien abgeben. "Irgendwann kommt man zu einem Punkt in seiner Karriere, an dem man andere Sachen tun will und falls es zu viel wird, ist es Zeit für eine Veränderung", betonte Verstappen. Der amtierende Formel-1-Champion liebäugelt auf lange Sicht damit, sich in anderen Rennserien umzuschauen.

Verstappen droht: Muss nicht sieben WM-Titel gewinnen

Ob er nach 2028 noch weitermacht, macht Verstappen davon abhängig, wie stark in fünf Jahren noch seine Leidenschaft für die Formel 1 ist und wie konkurrenzfähig sein Bolide gegen Ende seines Red-Bull-Vertrages sein wird. "Ich habe kein Interesse daran, sieben oder acht WM-Titel zu gewinnen. Wenn ich das Auto dazu habe, dann ist es großartig. Aber wenn nicht, dann bin ich trotzdem glücklich", sagte er.

Max Verstappen startete nur in der virtuellen Welt in Le Mans, Daytona und Co., Foto: Rob Smalley / Red Bull Content Pool
Max Verstappen startete nur in der virtuellen Welt in Le Mans, Daytona und Co., Foto: Rob Smalley / Red Bull Content Pool

"Ich habe immer gesagt, dass ich auch andere Rennen bestreiten will, so ein bisschen wie es Fernando getan hat", sagte der 25-Jährige. Im Gegensatz zu Alonso habe Verstappen aber kein Interesse daran, beim Indy 500 anzutreten. Vielmehr hat der passionierte Simracer seine Augen auf die Langstrecke gerichtet.

An virtuellen Editionen der berühmtem 24-Stunden-Rennen in Le Mans, Spa, Daytona oder auf der Nürburgring-Nordschleife nahm Verstappen beispielsweise schon teil, im echten Leben ging er noch nie bei einem der Endurance-Klassiker an den Start. Mit dem dichten Formel-1-Kalender ist ein Start bei einem dieser Rennen aber schwierig zu vereinbaren. Vor allem, wenn man - wie Verstappen - um den WM-Titel fährt. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

Diese Wochenenden finden im Sprint-Format statt