Ferrari steckt vor dem vierten Rennen der Formel-1-Saison 2023 in Baku tief in der Krise. Magere 26 WM-Punkte und Rang vier in der Gesamtwertung sprechen eine deutliche Sprache. Charles Leclerc sprach bereits vom schlechtesten Saisonstart seines Lebens. Trotz der ausbleibenden Erfolge herrscht bei der Scuderia noch keine Weltuntergangsstimmung. Die Augen sind trotz allem auf Red Bull gerichtet. Die lange Pause nach Melbourne solle entscheidende Erkenntnisse geliefert haben. Für Aserbaidschan erwartet Carlos Sainz allerdings noch keine Besserung. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Liveticker.

"Unsere Chancen sollten dieses Wochenende ähnlich wie in Australien stehen", so der Spanier, der mit 20 Zählern auf Rang fünf der Tabelle steht. In Australien ging ihm aufgrund einer Strafe der dritte Platz durch die Lappen, was Ferrari weiter zurückwarf. Leclerc war nach einer Kollision in Runde eins früh ausgeschieden. Der Monegasse nutzte die lange Pause, um den Frust des misslungenen Saisonstarts hinter sich zu lassen.

"Die Performance auf der Rennstrecke ist nicht dort, wo wir sie in diesem ersten Teil des Jahres sehen wollen. Für mich waren die drei ersten Rennen ein Desaster. Aber diese drei Wochen waren gut für einen Reset und dafür, sich anzuschauen, was wir an unserem Paket optimieren können", erklärt der fünffache Grand-Prix-Sieger.

Australien auch ohne Punkte ein Fortschritt

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur sah trotz der Nullrunde bereits in Australien erste positive Tendenzen, nachdem seine Fahrer in Bahrain und Saudi-Arabien völlig chancenlos gewesen waren. "Melbourne war, nicht was die Punkte , aber was die reine Performance angeht, für uns wirklich ein Schritt nach vorne. Wir haben das Qualifying etwas verhauen, aber die Rennpace war gut und selbst im Zeittraining hätte sie gut sein können", sagt der Franzose.

Zuvor hatte vor allem das Reifenmanagement für Probleme gesorgt. In Saudi-Arabien hatte Ferrari auch gegen Aston Martin und Mercedes keinen Stich. "Wir haben den Ansatz und die Richtung beim Setup etwas verändert", so Vasseur weiter. In welche Richtung das Pendel in Baku ausschlägt, vermag er aber nicht zu prophezeien: "Du kannst es nicht an einem einzigen Rennen festmachen. Das Layout ist anders, der Asphalt ist anders und wir müssen es immer wieder bestätigen."

Für den Highspeed-Straßenkurs in Aserbaidschan gibt es nur streckenspezifische Updates am SF-23. Größere Experimente werden durch das geänderte Sprintformat vereitelt. Dieses umfasst am Wochenende nur noch eine Trainingssession am Freitag. Das FP3 am Samstag wich einem Sprint-Qualifying. Mittelfristig will Ferrari aber wieder an die Leistung aus Melbourne anknüpfen.

Ferrari schaut trotz Kampf gegen Mercedes und Aston Martin auf Red Bull

"Wir kennen das Auto jetzt viel besser, besonders nach diesen drei Wochen, in denen wir viel analysieren und in unserem Entwicklungsprogramm eine gute Richtung für die Zukunft festlegen konnten", erklärt Sainz. Für Ferrari kam die durch die Absage des China GP entstandene Pause vor dem Hintergrund des Stotterstarts in die neue Saison genau richtig.

Langfristig wollen es die Roten nicht nur mit Mercedes und Aston Martin aufnehmen. "Das oberste Ziel war, in diesen drei Wochen unsere Schwächen zu identifizieren sowie auch die Stärken unserer direkten Konkurrenz, und die heißt in dem Fall immer noch Red Bull. Sie sind allen einen Schritt voraus und wir geben unser Bestes, es so bald wie möglich mit ihnen aufnehmen zu können", kündigt der Spanier an.

Formel 1 Baku 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    11:30 Uhr - 12:30 Uhr: Freies Training
    15:00 Uhr - 16:00 Uhr: Qualifying für den Grand Prix
  • Samstag:
    10:30 Uhr - 11:14 Uhr: Sprint Shootout
    15:30 Uhr: Sprint
  • Sonntag:
    13:00 Uhr: Rennen (51 Runden)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan