Charles Leclerc erlebte in der Formel 1 2023 bisher ein Jahr voller Fehlschläge. Der Ferrari-Pilot reist nach drei Rennen mit nur sechs WM-Punkten auf dem Konto zum Grand Prix in Baku. In Folge seines frühen Aus in Melbourne sprach er vom schlimmsten Saisonstart überhaupt. Im fünften Jahr mit der Scuderia sieht es ganz danach aus, als blieben sämtliche WM-Ambitionen einmal mehr unerfüllt. Die Krisenstimmung nährt Gerüchte um eine Flucht Leclercs aus Maranello zu Mercedes, wo er Lewis Hamilton ersetzen könnte. Das Ferrari-Supertalent erteilt dem eine Absage.

"Nein, bisher nicht und auch nicht für den Moment", verbannt der 25-Jährige die vom italienischen Nachrichtenportal Quotidiano Nazionale in die Welt gesetzten Spekulationen über Verhandlungen mit Mercedes kurzerhand ins Reich der Fabeln. Ende 2019 hatte er bei Ferrari einen Fünfjahresvertrag unterzeichnet, der ihn erst für 2025 wieder in eine Position für einen Teamwechsel bringt.

Bis dahin sind seine Prioritäten trotz der sportlichen Rückschläge unumstößlich. "Jetzt bin ich voll auf das Projekt fokussiert, dem ich angehöre, und das heißt Ferrari. Ich habe volles Vertrauen und bin was die Zukunft angeht zuversichtlich. Wir werden dann sehen, aber ich habe in das Projekt von Ferrari absolutes Vertrauen", beteuert er. Auch lose Gespräche mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff habe es nicht gegeben.

Hamilton schert sich nicht um Leclerc-Gerüchte

Seine sportliche Krise bei den Roten war nicht der einzige Stein des Anstoßes für die wilden Gerüchte. Der Vertrag von Rekordweltmeister Lewis Hamilton läuft 2023 aus und ein Rücktritt ist damit zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht ausgeschlossen. Den 38-jährigen Briten lassen die Alternativszenarien der italienischen Medien hingegen noch kälter als Leclerc selbst.

"Ich denke mir, dass ein paar Fahrer sicher auch Beziehungen zu den Teamchefs pflegen. Aber ich mag, wo ich bin. Ich liebe mein Team und bin dankbar für unsere gemeinsame Reise und das, was wir in der Zukunft erreichen wollen. Das hat auf mich gar keinen Einfluss", erklärt er im Vorfeld des Aserbaidschan GP.

Leclerc glaubt an Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur

Während Hamilton bei Mercedes trotz der dort ebenfalls anhaltenden Erfolglosigkeit weiterhin als Erfolgsgarant gilt, ist Leclerc nach wie vor Ferraris Heilsbringer. Zur Saison 2023 wurde mit Frederic Vasseur ein langjähriger Vertrauter des Monegassen als Teamchef verpflichtet. Hinter den Kulissen wird seitdem umgebaut.

"Abseits der Rennstrecke wird innerhalb des Teams umstrukturiert, das ist klar", so Leclerc, der den Abschied des bisherigen Sportdirektors Laurent Mekies in eine führende Position bei AlphaTauri mit Wehmut sieht. "Wir hatten eine wirklich gute Beziehung zu Laurent, aber wir alle verstehen, dass es für ihn eine Möglichkeit ist, die er wahrnehmen muss. So ist das eben."

Die personelle Veränderung hat für ihn aber keinen Einfluss auf die langfristige Ausrichtung der Organisation. "Das Team ist mehr als eine Person. Ich bin was die Zukunft angeht sehr zuversichtlich, so wie Fred sich die Dinge denkt. Er redet sehr offen über das, was er erreichen will und wie er es erreichen will", sagt Leclerc.

Ferrari immer noch Leclercs großer Traum

Der erneute Reset mit neuem Teammanagement samt neuer Marschroute hat abermals Einfluss auf die Realisierung seiner WM-Ambitionen, doch das nimmt er in Kauf: "Wir müssen einen sehr großen Schritt machen. Das ist etwas, das uns allen bewusst ist und ich bin der erste, der sich darüber im Klaren ist. Aber wenn ich auf ein Team setzen müsste, dass das erreichen kann, ist es Ferrari."

Für Leclerc, der 2016 in die Ferrari Driver Academy aufgenommen wurde, ist der WM-Titel mit den Italienern nach wie vor das große Ziel, für das er in der Formel 1 fährt. "Es war für mich immer ein Traum, für dieses Team zu fahren und meine oberste Priorität ist, mit diesem Team eine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Etwas anderes habe ich nicht im Kopf", stellt er klar.

Formel 1 Baku 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    11:30 Uhr - 12:30 Uhr: Freies Training
    15:00 Uhr - 16:00 Uhr: Qualifying für den Grand Prix
  • Samstag:
    10:30 Uhr - 11:14 Uhr: Sprint Shootout
    15:30 Uhr: Sprint
  • Sonntag:
    13:00 Uhr: Rennen (51 Runden)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan