Der Start von Mercedes in die Formel-1-Saison 2023 erfolgte überhaupt nicht nach Plan. Bereits früh musste die Mannschaft aus Brackley eingestehen, dass das Fahrzeug-Konzept, welches man aus dem Vorjahr übernommen hatte, eine Sackgasse war. Teamchef Toto Wolff kündigte schon beim Saisonauftakt in Bahrain einen Konzeptwechsel an.

Jetzt folgt auf den schwachen Saisonstart auch intern bei Mercedes eine Reaktion. In der technischen Führungsriege wird einiges umgestellt. Der bedeutendste Wechsel betrifft die beiden Positionen des Technik-Direktors und des Chief Technical Officers, die zuletzt von Mike Elliott beziehungsweise James Allison besetzt wurden.

Postentausch bei Mercedes: Allison wieder Technik-Direktor

Diese beiden Posten werden ganz einfach getauscht, wie aus übereinstimmenden Medienberichten am Freitag hervorging. Allison kehrt damit in seine alte Rolle als Technik-Direktor zurück, während Mike Elliott als Chief Technical Officer tätig sein wird. Das Team teilte mit, dass der Wechsel auf Initiative von Elliott durchgeführt wurde.

"Mike hat eine Überprüfung unserer technischen Organisation geleitet, um sicherzustellen, dass wir über die richtige Struktur verfügen, um in Zukunft nachhaltige Erfolge zu erzielen", erklärte ein Mercedes-Sprecher gegenüber der BBC. "Wir konzentrieren uns darauf, das beste Rennauto zu bauen - und das beste Team aufzubauen, um dieses Auto zu entwickeln, wobei jeder seine größten Stärken in der Organisation ausspielen kann", heißt es weiter.

Die neue Rollenverteilung soll den persönlichen Fähigkeiten und Stärken der beiden technischen Führungspersönlichkeiten besser entgegenkommen, als das noch die alte Struktur tat. "Mikes Einschätzung war, und die Selbsteinschätzung ist wirklich bewundernswert, dass wir mit James einen Gladiator auf dem Feld haben und die Truppe für ihn und mit ihm durchs Feuer gehen wird", sagte Wolff in einem Interview gegenüber Autosport.

Allison begab sich 2021 mit seinem Umstieg in eine neue Rolle als Chief Technical Officer auch in eine allgemein neue Arbeitsstruktur bei Mercedes und war nur noch drei Tage pro Woche für das Formel-1-Team tätig, während er die restliche Zeit für das Americas-Cup-Team von Mercedes-Partner Ineos tätig war. Während Allison nun wieder enger mit dem Design-Prozess des Autos verbunden sein wird, konzentriert sich Elliott auf mittel- und langfristige strategische Fragen.

Weitere Positionswechsel: Chefdesigner wird entlastet

Neben dem Tausch der Führungspersonen kommt es auch in der zweiten Reihe zu Neustrukturierungen. Chefdesigner John Owen wurde in seiner Rolle etwas entlastet, nachdem er laut Mercedes-Analysen seit der Einführung des Budget Caps zu viele Aufgaben rund um die Einhaltung der Budget-Deckelung an ihm hängen geblieben seien. Giacomo Tortora wurde zeitgleich zum Engineering Director ernannt, er war zuvor Stellvertreter von Owen.

Durch den Fehlstart in die neue Regel-Generation und den mangelnden Fortschritt über den Winter wurde vor allem das Konzept des Formel-1-Teams in Frage gestellt. Auch Lewis Hamilton kritisierte die Technik-Abteilung des Teams zum Teil scharf. Man habe ihm bei der Entwicklung des Formel-1-Boliden nicht genügend Gehör geschenkt, ärgerte sich der Formel-1-Rekordweltmeister nach dem Bahrain-GP im März. Kurze Zeit später ruderte er allerdings wieder zurück.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (123 Punkte)
  • 2. Aston Martin (65 Punkte)
  • 3. Mercedes (56 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. McLaren (12 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (1 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)