George Russell war nach gutem Start und Boxenstopp unter Safety-Car laut eigenen Angaben in Australien auf dem Weg zu seinem zweiten Sieg in der Formel 1. Max Verstappen hätte er besiegen können. Die anschließende rote Flagge machte aus dem strategischen Clou einen Griff ins Klo. Wie sein späterer Motorschaden komplett unnötig, findet er.

Russell: Rote Flagge war lächerlich

"Die rote Flagge war ein bisschen lächerlich", ärgerte sich George Russell über die erste rote Flagge. Williams-Pilot Alex Albon verunfallte selbstverschuldet, als Auswirkung davon war Schotter auf der Strecke. Zu gefährlich, zumindest für die Rennleitung, sie unterbrach das Rennen. "Es war zwar Kies auf der Strecke, aber es gab eine klare Ideallinie, die man nutzen konnte", versteht das Mercedes-Pilot nicht.

George Russell setzte sich beim Start gegen Max Verstappen durch, Foto: LAT Images
George Russell setzte sich beim Start gegen Max Verstappen durch, Foto: LAT Images

George Russells Meinung mag durch seinen offensichtlichen Nachteil durch den Rennabbruch beeinflusst sein. Aber auch andere Piloten, darunter Fernando Alonso und Max Verstappen sprachen sich gegen die Entscheidungen der FIA aus. "Ich dachte, Rot war da komplett unnötig", so Russell. "Da habe ich in der Vergangenheit schon viel Schlimmeres gesehen."

George Russell auf Kriegsfuß mit der FIA?

"Das erinnert mich an die Entscheidung in Saudi-Arabien, wo man auch unnötigerweise das Safety Car rausschickte, obwohl das Auto nicht ansatzweise auf der Strecke stand", ärgerte sich Russell. In Jeddah wurde nach dem Ausfall von Lance Stroll nach einer kurzen Gelbphase Bernd Mayländer auf die Strecke geschickt.

Obwohl sich Lance Stroll beim Ausrollen gefahrlos in Kurve 13 positionierte. Erklärung der FIA: Strolls genaue Position konnte aufgrund der Kameraperspektive nicht richtig eingeschätzt werden. Aus Sicherheitsgründen entschied sich die Rennleitung dann für ein Safety Car.

"Ich weiß nicht, was bei diesen Entscheidungen aktuell los ist", meint George Russell. Normalerweise pflegt der GPDA-Direktor ein gutes Verhältnis zur FIA. "Wir versuchen alle, mit der FIA zusammenzuarbeiten. Aber das ist scheinbar eine Herausforderung."

Russells Nemesis in Australien

Vor allem die Zeit zwischen Safety Car und roter Flagge macht George Russell als Problem aus. "Der Unfall wurde ja sehr schnell gezeigt", erklärt der Mercedes-Pilot. "Wenn sie überlegen, eine rote Flagge einzusetzen, sollte die Box eine Runde vorher schließen. Wenn dann dagegen entschieden wird, kann die Boxengasse wieder geöffnet werden."

"Es kann nicht sein, dass sie so rücksichtslose Entscheidungen treffen, die die Rennen einiger Fahrer so zerstören", trauert George Russell seiner vergebenen Chance nach. "Als ich sah, dass Lewis und Max draußen geblieben sind, habe ich mich gefreut! Ich dachte, das spielt in meine Karten."

Mit frischen Reifen und guter Pace wollte er schnell durchs Feld pflügen, der Strategie-Clou wurde aber durch die rote Flagge verhindert. Alle konnten Reifen wechseln, weg war der Vorteil. "Die rote Flagge hat alles ruiniert", klagt der 25-Jährige. Ein späterer motorbedingter Ausfall zerstörte seine Hoffnungen dann vollends. "Das hätte unser Rennen sein können." Stattdessen: Null Punkte, während Teamkollege Lewis Hamilton Zweiter wurde.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (69 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (54 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (45 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton 38 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 6. Lance Stroll (20 Punkte)
  • 7. George Russell (18 Punkte)
  • 8. Lando Norris (8 Punkte)
  • 9. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 10. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 11. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 12. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 13. Oscar Piastri (4 Punkte)
  • 14. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 15. Guanyu Zhou (2 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (1 Punkt)
  • 17. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 18. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 19. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 20. Nyck de Vries (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (123 Punkte)
  • 2. Aston Martin (65 Punkte)
  • 3. Mercedes (56 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. McLaren (12 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (1 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)