Der Australien Grand Prix begann für George Russell wie ein wahrgewordener Traum. Schon nach Kurve eins führte der Brite das Rennen vor Teamkollege Lewis Hamilton und Max Verstappen an. Ab Runde sieben verwandelte sich das Traumrennen allerdings nach und nach in einen Albtraum.

Eine Safety-Car Phase und eine rote Flagge später lag der Brite nur noch auf Rang sieben kämpfte sich von dort aus aber bis auf Platz vier zurück, ehe ihm ein Defekt an seiner Power Unit einen Strich durch die Rechnung machte. Russell musste seinen brennenden Mercedes in der Folge am Ende der Boxengasse abstellen. Trotzdem zog der Brite ein positives Fazit: Der W14 und er seien so gut in Form wie nie - und hätten Verstappen schlagen können.

Russell findet: Verstappen schlagbar

Vom Start weg führte der Brite den Grand Prix an. Zwar musste sich Russell gegen Lewis Hamilton zur Wehr setzen, dadurch konnte Max Verstappen allerdings nicht an den Mercedes vorbeiziehen. Erst durch Russells Stopp während der Safety-Car Phase konnten seine Konkurrenten den Briten hinter sich lassen. "Nach dem Boxenstopp habe ich gesehen, dass Max und Lewis nicht gestoppt haben, da war ich überrascht", berichtet Russell, für den der Stopp eine ganz logische Entscheidung war.

So konnte sich der Brite theoretisch viel Zeit beim Reifenwechsel sparen. "Ich sehe keinen Grund dafür, dass ich heute nicht hätte gewinnen können. Die Pace, die wir dieses Wochenende mit Lewis gezeigt haben, war sehr stark. Das hätte unser Rennen sein können. [...] Die Strategie-Entscheidung war richtig", trauert Russell der verlorenen Chance auf Formel-1-Rennsieg Nummer zwei hinterher. Praktisch brachte ihm der Reifenwechsel jedoch keinen Vorteil, noch während der Safety-Car-Phase unterbrach die Rennleitung mit roten Flaggen das Rennen. Somit konnten seine Kontrahenten ohne Zeitverlust ihre Pneus wechseln.

George Russells Mercedes fing Feuer, Foto: LAT Images
George Russells Mercedes fing Feuer, Foto: LAT Images

"Ich denke, da wäre viel möglich gewesen, wenn man die rote Flagge weglässt. Letztendlich ist das natürlich hätte-wäre-wenn, aber dann wäre er um den Sieg mitgefahren. Es war ein mutiger Stopp", stimmt auch Teamchef Toto Wolff in diesen Tenor mit ein. Der Motorschaden macht alle diese Überlegungen allerdings zunichte.

Russell und W14: So gut in Form wie nie

Egal ob siegfähig oder nicht - zufrieden war der Brite mit der Pace und dem Gefühl in seinem W14 in jedem Fall. "Ich habe sehr hart mit meinen Ingenieuren gearbeitet, um alles aus unserem Setup herauszuholen. An den letzten beiden Wochenenden habe ich das Gefühl, dass wir das Auto in ein sehr gutes Fenster gebracht haben", erklärt der 25-Jährige die Änderungen an seinem Auto. Teamkollege Lewis Hamilton konnte er schon zweimal in Folge im Qualifying besiegen. Auch im Rennen lag er bis zu seinem Stopp vorne.

"Ich habe mich so gefühlt, als ob Saudi zusammen mit Brasilien letztes Jahr, mein bestes Rennen war. Dieses Wochenende war es dasselbe. Ich fühle mich sehr wohl im Auto, das Team gibt mir die richtigen Hilfsmittel an die Hand", freut sich der Brite über seine eigenen Fortschritte, als auch über die Unterstützung seitens des Teams. "Deswegen war die Pace in Bahrain auch so schlecht. Mit dem Wissen, dass ich jetzt habe, hätte das Auto wahrscheinlich besser funktioniert."

Hat das Team aus Brackley also zu früh mit seinem Konzept abgeschlossen? "Eine Konzept-Änderung ist immer noch notwendig", verneint Russell das deutlich. "Die gewonnene Zeit, die wir im Windtunnel sehen, wird uns Performance bringen. Es ist ein Fakt, dass wir hier sind, um zu gewinnen, nicht um best of the rest zu sein oder eine halbe Sekunde Rückstand auf Red Bull zu haben", macht Russell unmissverständlich deutlich, was die Ambitionen von ihm und seinem Team sind. "Wir sind dieses Wochenende zwar vielleicht vor Ferrari und Aston Martin gewesen, aber immer noch weit entfernt von dem, wo wir sein wollen."

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (69 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (54 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (45 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton 38 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 6. Lance Stroll (20 Punkte)
  • 7. George Russell (18 Punkte)
  • 8. Lando Norris (8 Punkte)
  • 9. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 10. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 11. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 12. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 13. Oscar Piastri (4 Punkte)
  • 14. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 15. Guanyu Zhou (2 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (1 Punkt)
  • 17. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 18. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 19. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 20. Nyck de Vries (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (123 Punkte)
  • 2. Aston Martin (65 Punkte)
  • 3. Mercedes (56 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. McLaren (12 Punkte)
  • 6. Alpine (8 Punkte)
  • 7. Haas (7 Punkt)
  • 8. Alfa Romeo (6 Punkte)
  • 9. AlphaTauri (1 Punkt)
  • 10. Williams (1 Punkt)