Für Charles Leclerc ging die Formel-1-Saison 2023 in die nächste Horror-Runde. Der Australien GP nahm für den Ferrari-Piloten bereits in Kurve 3 ein Ende. Nach einer Kollision mit Lance Stroll ging der Monegasse auch im dritten Rennen der Saison leer aus. Jegliche Hoffnung in den WM-Kampf zurückzukehren wurden damit jäh zerstört. Der Ferrari-Pilot setzt die Prioritäten nun neu.

Ferrari, Leclerc: Schlechtester Saisonstart der Formel-1-Karriere

Leclerc startete von Position sieben ins Rennen und konnte diese zunächst halten. Der Ferrari-Pilot kam ohne Probleme durch die ersten beiden Kurven. "In Kurve eins habe ich es ruhig angehen lassen", so Leclerc. Vor ihm befanden sich die beiden Aston-Martin-Piloten, die vor Kurve drei schon früh abbremsten. Der Monegasse nutzte die Chance und attackierte Lance Stroll über die Außenseite. Doch das Manöver ging nach hinten los.

"In Kurve drei hatte ich eigentlich nicht vor, Lance [Stroll] zu überholen. Ich habe gesehen, dass er ziemlich früh bremsen musste, weil Fernando [Alonso] vor ihm früh bremsen musste. Also habe ich die Bremse losgelassen und mich neben Lance gesetzt. Aber dann musste Fernando noch mehr abbremsen", sagt Leclerc. Anschließend entstand das Debakel. Stroll fand sich zwischen seinem Teamkollegen und dem Ferrari-Piloten wieder.

Ausweichen konnte der Kanadier nicht mehr. Mit seinen Vorderreifen berührte der Aston-Martin-Pilot den Hinterreifen von Leclerc. Die Schuld schiebt Leclerc jedoch nicht auf Stroll: "Ich werde mit meinem Finger nicht auf Lance zeigen, er hatte einfach keine andere Wahl", so der Ferrari-Pilot. Für ihn handelt es sich klar um einen Rennzwischenfall. "Nachdem Fernando das Auto zum zweiten Mal verlangsamt hatte, war es für mich einfach unmöglich zu erkennen, ob Lance hinter Fernando war oder einfach dazwischen blieb", erklärt Leclerc das Dilemma.

Letztendlich schätzte der Monegasse die Position von Stroll falsch ein. Deshalb drehte sich Leclerc ins Kiesbett und konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen. "Das war der schlechteste Saisonstart aller Zeiten", so Leclerc frustriert. Schon zum Saisonauftakt in Bahrain konnte er das Rennen aufgrund eines Motorenschadens nicht beenden. In Saudi-Arabien holte der Ferrari-Pilot nur sechs Punkte. Nun geht er erneut ohne Punkte nach Hause.

Ferrari, Leclerc: WM-Titel ist keine Priorität mehr

Am Donnerstag vor dem Australien GP träumte Leclerc noch vom WM-Titel. An ein Wunder glaubte der Monegasse in Melbourne zwar nicht, der Titel wäre laut ihm aber nicht außer Reichweite gewesen. Nun setzt der Ferrari-Pilot die Prioritäten aber neu. An langfristige Ziele denkt er vorerst nicht mehr. "Die Priorität ist es ein Rennen, ohne irgendwelche Strafen oder Probleme zu beenden. Und dann den Schwung mitzunehmen und zu sehen, was möglich ist", sagt er.

In der WM-Wertung rutschte Leclerc auf den zehnten Platz ab. Auch Carlos Sainz ging in Australien nach einer Zeitstrafe leer aus. Mercedes konnte nach einem Podiumsplatz den Abstand in der Konstrukteurs-WM ausweiten.