Ferrari bestätigt im 3. Freien Training zum Großbritannien GP die starke Form des Freitags. Charles Leclerc fuhr in 1:25,498 Minuten Bestzeit und ließ WM-Leader Oscar Piastri auf dem Silverstone Circuit knapp hinter sich. Lewis Hamilton konnte seine schnelle Runde auf Bestzeitkurs in einer turbulenten Schlussphase nicht beenden. Zwei rote Flaggen, ein Highspeed-Abflug und ein kurioser Unfall in der Boxengasse (siehe Abschnitt Zwischenfälle) sorgten für reichlich Action und ein nicht ganz repräsentatives Ergebnis.
Das Ergebnis: Wie üblich trainierten die Piloten auf den Soft-Reifen für die Qualifikation heute. 0,068 Sekunden war Charles Leclerc darauf schneller als Oscar Piastri. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen zeigte sich im Vergleich zum Vortag stark verbessert und landete weniger als eine Zehntelsekunde hinter Leclerc auf Rang drei. Wenige Tausendstel dahinter sortierte sich Lando Norris ein. Das Spitzen-Quartett konnte die Qualifying-Simulationen noch vor dem Schluss-Chaos beenden.
Yuki Tsunoda hatte auf Rang fünf bereits sechs Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze. Oliver Bearman überraschte mit Platz sechs vor Alexander Albon. Mercedes kam auch bei den kühleren Temperaturen nicht wirklich in Fahrt: George Russell wurde Achter, Kimi Antonelli landete nur auf Rang 14. Die beiden Racing Bullen Isack Hadjar und Liam Lawson komplettierten die Top-10 vor Lewis Hamilton, der seine schnelle Runde auf den Soft-Reifen wegen Rot abbrechen musste. Wie Hamilton erging es einigen Piloten, weshalb das Ergebnis nicht ganz repräsentativ ist. Nico Hülkenberg landete auf Rang 15.
Die Zwischenfälle: Für eine kuriose Szene sorgte Liam Lawson. Der Neuseeländer fühlte sich von Pierre Gasly behindert und setzte auf der alten Start- und Zielgeraden zum Revanchefoul an, indem er verlangsamte und direkt vor Copse wieder aufs Gas ging. Während die Stewards den Fall gar nicht untersuchen wollten, verwarnte Rennleiter Rui Marques Lawson mit der schwarz/weißen Flagge.
Die Rote Flagge musste der Rennleiter 10 Minuten vor dem Ende der Session rausholen. Oliver Bearman hatte beim Überfahren der Kerbs ein größeres Karbonteil verloren. Damit ein Streckenposten das Teil von der Strecke holen konnte, musste das Training für fünf Minuten unterbrochen werden.
Bei Wiederaufnahme ging es ereignisreich weiter. In den Schlusssekunden verlor Gabriel Bortoleto in der Highspeed-Passage Becketts die Kontrolle. Beim Dreher durch die Wiese brach die linke Vorderradaufhängung, der Sauber-Pilot schlitterte unkontrolliert in Richtung Streckenbegrenzung, schlug aber nicht ein.
Trotz der nächsten Roten Flagge schaffte es Oliver Bearman sein Auto erneut zu beschädigen. Der Haas-Pilot verlor in der Boxeneinfahrt die Kontrolle. Beim Abbremsen brach sein Bolide aus und schlug mit der Nase in die Streckenbegrenzung ein. Der Brite kam ohne Frontflügel und mit beschädigter Nase zurück zu seinen Mechanikern. Der Fall wird von den Stewards untersucht, weil die Session schon mit Rot unterbrochen war. "Die Bremsen waren kalt", verteidigte sich der Lokalmatador am Funk.
Das Wetter: Bei 20 Grad und stark bewölktem Himmel zeigte sich der britische Sommer von seiner besten Seite. Kurzzeitig kamen vereinzelt Tropfen vom Himmel, die aber keinerlei Einfluss auf den Fahrbetrieb hatten. Die Asphalttemperatur stieg durch die Wolkendecke nur noch auf 25 Grad, rund 15 Grad weniger als am Freitag. Für das Formel-1-Qualifying heute und das Rennen morgen besteht eine geringe Regengefahr.
Schönwetter ist auch bei der FIA gerade nicht angesagt. Was beim Automobilweltverband genau los ist, erklärt auch Christian im Video:
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